„Wir haben es geschafft“, erklärte Vorstand Stefan Aust sichtlich stolz bei der Eröffnung der neuen Geschäftsstelle der Volksbank Hochrhein in Tiengen. „Es ist ein wunderschönes Bauwerk ohne nennenswerte Verzögerungen entstanden“, sagte der Bankchef über das Gebäude an der Hauptstraße, das erstmals alle Kundenbereiche unter einem Dach in Tiengen vereine.

Aust skizzierte die wichtigsten Etappen des Bauprojekts: Im Herbst 2019 begann der Abriss der alten Geschäftsstelle aus den 1960er-Jahren, im August 2020 folgte die Grundsteinlegung für den Neubau, und im März 2021 konnte das Richtfest gefeiert werden. „Und nun im April 2022 sind wir fertig“, freute sich der Volksbank-Vorstand.

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Als „rekordverdächtig“ bezeichnete auch der Projektsteuerer Harry Messinger aus Offenburg die zügige Fertigstellung: „Nicht mal eineinhalb Jahre nach Baubeginn zog Woolworth ein.“ Die Kosten von rund 17 Millionen Euro seien trotz Corona-Krise, Materialmangel und steigender Kosten für Baustoffe eingehalten worden, betonte Messinger.

Torte statt Schlüssel

Der Projektsteuerer dankte allen am Bau Beteiligten, darunter den Handwerkern des ausführenden Unternehmens Schleith aus Waldshut-Tiengen und den Planern des Karlsruher Büros GJL Architekten. Statt eines Schlüssels für das fertige Gebäude, in das am vergangenen Montag die ersten Mitarbeiter einzogen, überreichte Harry Messinger den Volksbank-Vorständen Stefan Aust und Thomas Hintermeier eine Torte, die wie eine Scheckkarte gestaltet war.

Projektsteuerer Harry Messinger hatte für die Volksbank-Vorstände eine Torte im Scheckkarten-Design mitgebracht.
Projektsteuerer Harry Messinger hatte für die Volksbank-Vorstände eine Torte im Scheckkarten-Design mitgebracht. | Bild: Juliane Schlichter

„Danke für das Hüftgold“, scherzte Stefan Aust, der das Backwerk sicherlich gerne mit den 34 Mitarbeitern der neuen Geschäftsstelle teilt, darunter auch mit jenen zwölf Angestellten, die zuvor in den an der Rheinbrückenstraße beim Zoll angemieteten Räumen gearbeitet hatten.

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Stefan Aust zufolge handelt es sich beim Neubau in Tiengen „um die größte Investition in unserer Unternehmensgeschichte“. Er hofft, dass sich Nachahmer finden: „Es lohnt sich, in Tiengen zu investieren“, erklärte der Vorstand. Gleichwohl sei das Großprojekt nicht über Nacht entstanden. Die Pläne dafür reichen rund zehn Jahre zurück.

An seinen Vorgänger Klaus-Dieter Ritz gerichtet, der Ende 2021 in den Ruhestand getreten war, sagte der Vorstand: „Ich weiß, dieses Projekt hat dir die ein oder andere schlaflose Nacht bereitet.“ Ritz bestätigte schmunzelnd: „Ganz schön viele Nächte.“ So hatte beispielsweise der ehemals vorgesehene Ankermieter, das schwedische Textilunternehmen H&M, nach jahrelangen Verhandlungen der Volksbank aus deren Sicht einen unzumutbaren Vertrag vorgelegt, wie Ritz in der Vergangenheit gegenüber dieser Zeitung erklärte.

Die meisten Dankesworte bei der Eröffnung galten dem Bauleiter Martin Käser. „Sie haben Großartiges geleistet“, erklärte Stefan Aust und zitierte Käsers Motto: „Er gibt kein Problem – nur Herausforderungen. Und die sind dazu da, sie zu lösen“, woraufhin die Gäste dem Bauleiter reichlich Applaus spendeten.

Freude über das neue Volksbank-Gebäude (von links): Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Pfeiffer, seine Stellvertreterin Barbara ...
Freude über das neue Volksbank-Gebäude (von links): Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Pfeiffer, seine Stellvertreterin Barbara Rehm-Pfenninger, Vorstand Thomas Hintermeier, Oberbürgermeister Philipp Frank, Bundestagsabgeordneter Felix Schreiner, Bauunternehmer Claus Schleith und Vorstand Stefan Aust. Im Hintergrund ziert eine Ansicht von Tiengen die Geschäftsstelle. | Bild: Juliane Schlichter

Gedenken an verstorbenen Bürgermeister

Stefan Aust dankte auch der Stadtverwaltung: „So ein markantes Bauvorhaben im Herzen einer Stadt umzusetzen, ist ohne Kooperation mit den Behörden nicht denkbar.“ Für Oberbürgermeister Philipp Frank lagen bei der Eröffnung der neuen Volksbank Freud‘ und Leid eng beieinander: „Unser kürzlich verstorbener Baubürgermeister Joachim Baumert müsste hier stellvertretend für die beteiligten Ämter stehen“, erklärte er.

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Der Waldshut-Tiengener Bauunternehmer Claus Schleith, der als Generalunternehmer das Projekt verwirklichte, nannte die Zusammenarbeit mit der Volksbank Hochrhein eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner dankte dem Kreditinstitut für sein „Bekenntnis zur Region“ und bezeichnete die neue Geschäftsstelle als „Ankerpunkt, der zu neuem Leben“ in Tiengen führen werde.

Projektsteuerer Harry Messinger (Mitte) überreicht den Vorständen Thomas Hintermeier (links) und Stefan Aust eine Torte im ...
Projektsteuerer Harry Messinger (Mitte) überreicht den Vorständen Thomas Hintermeier (links) und Stefan Aust eine Torte im Scheckkarten-Design. | Bild: Juliane Schlichter

Vorstand Thomas Hintermeier betonte, dass am neuen Tiengener Standort genau wie im Haupthaus in Waldshut die Mitarbeiter und Kunden im Mittelpunkt stünden. Gerne hätte Volksbank Hochrhein die Eröffnung mit vielen Menschen gefeiert. „In Anbetracht der noch andauernden Corona-Pandemie haben wir sie auf einen kleinen Rahmen begrenzt“, sagte Stefan Aust über die Mini-Feier. Hintermeier fügt hinzu: „Die Sicherheit aller hat bei uns größte Priorität.“

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