Die Bürger- und Narrenzunft ist Träger der Tiengener Fasnacht. Der Ursprung zurück auf das Jahr 1503, als der König und spätere Kaiser Maximilian I. den Tiengener Zünften das Recht verlieh, an drei Tagen im Jahr die Obrigkeit zu verunglimpfen „ohn der Straf zu gewärtigen“.
Wer gehört dazu?
Zur Narrenzunft gehören die Henker, die Katzenröllis, das Narrengericht, die Narrenräte, die Schnurrewyber und die Surianergemeinde. Jede Gruppe hat ihre Rolle in der Tiengener Fasnacht und ihr charakteristisches Häs.
Schnurrewyber
- Die Geschichte: Die Gruppe rund um die traditionsreiche Figur der Schnurre ist 1973 in die Zunft eingetreten, nach dem sie sich in der Nachkriegszeit geformt hat. Den historischen Ursprung findet man in den Schnurren – Frauen, die die Chance der anonymen Verkleidung nutzten und in die ihnen vorbehaltene Wirtschaft schlichen, um Schabernack zu treiben oder Geschichten zu erzählen. Die heutigen Schnurrewyber tragen Pelzjacke, Fuchskragen, gefederten Hut und Schirm.
- Das Häs: Das Häs zeigt immer eine gewissen individuelle Gestaltung, je nach Närrin. Der mit Gutzle gefüllte Korb ist immer mit dabei. Die Schnurrewyber findet man beim Hochrhein-Narrentreffen in den Festzelten und natürlich in den Umzügen.
- Die Mitglieder: Momentan schnurret 16 Mitglieder, 14 davon aktiv, durch die Düengemer Beizen und hoffen auf weitere fasnetbegeisterte Frauen, denn der Festbestand des Vereins ist gefährdet.
Surianer Gemeinde
- Die Geschichte: Die genaue Gründungsgeschichte des reinen Männervereins ist unbekannt. Klar ist, dass der Ursprung der Hoorige Mess‘ auf sie zurückgeht. Die Surianer eröffnen die fünfte Jahreszeit jedes Jahr mit dem Auswerfen der Fasnacht, das dieses Jahr auf den Samstag des Hochrhein Narrentreffens fällt. Dabei werden den Kindern gegen das Aufsagen von Fasnetsprüchen Gutzle zugeworfen. Auch das Ende der Tiengener Fasnet wird durch die Surianer eingeläutet, mit dem Verbrennen des Bög.
- Das Häs: Die Surianer sind an dem Plätzle-Häs zu erkennen, das schwarz-gelb-blau-rot-grün gefärbt ist. Die schwarze Larve mit herausgestreckter Zunge soll erschrecken und ist gekrönt mit einem roten Hahnenkamm. Immer dabei sind Saubladere und Stelzenläufer.
- Die Mitglieder: Die Zahl der Surianergemeinde ist auf 21 Mitglieder festgelegt.
Tiengener Henker
- Die Geschichte: Zum Narrengericht Tiengen, der Kern der Tiengener Fasnacht, gehören auch die Henker. Früher waren die Narren einfach eine wilde Gruppierung, die genaue Entstehung der festen Gruppe ist unbekannt.
- Das Häs: In rot-schwarzem Häs führen die Narren das Urteil des Narrengerichts aus.
- Die Mitglieder: Die Zahl der Henker liegt bei 15 Mitgliedern.
Katzenrölli Tiengen
- Die Geschichte: Die Figur der Katzenrölli hat vermutlich Ursprünge im venezianischen Karneval, was sich in der freundlichen schauenden Holzmaske widerspiegelt. Katzenröllis sind auch schon auf dem Narrenbret von 1718 abgebildet. Die Katzenrölli sind bekannt für ihre Katzenmusik, mit der sie am Schmutzige Dunschtig alle aus dem Bett treiben. Mit Schelle und Rätsche sind sie auch für die Schulschließung am Schmutzige Dunschtig verantwortlich.
- Das Häs: Die Katzenrölli tragen weiße, bemalte Leinen, die Bilder zeigen die Narrensprüche. Zum Häs gehören auch weiße Faltkragen und rote Mützen mit Fuchsschwanz.
- Die Mitglieder: Den Katzenrölli gehören 27 Erwachsene und 15 Kinder an.
Zunft- und Narrenrat
- Die Geschichte: Der traditionelle Männerverein ist auch im Sommer als Zunftrat aktiv. Beim Narrentreffen führt er den Umzug an und ist im Festzelt zu finden.
- Das Häs: Die Zunft- und Narrenräte sind in grünen Mäntel und roten Kniestrümpfen gekleidet. An offiziellen Terminen tragen die Räte die grüne Mütze, denn der gelbe Hut ziert das Haupt nur bei großen Festumzügen, wie dem Narrensprung. Die Farben des Häs beziehen sich auf das Tiengener Stadtwappen, das auf dem Mantel zu sehen ist. Im Bild Zunftmeister Tobias Fritz.
- Die Mitglieder: Dem Rat gehören 25 Mitglieder an, davon sind 15 aktiv.
Weitere Informationen zum Narrentreffen in Tiengen
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