Der dunkle Gesamteindruck ist einem hellen gewichen: Nach der Innenrenovierung der evangelischen Christuskirche in Tiengen wirkt der Kirchenraum weit und licht. Knapp ein Jahr lang dauerte die Bauzeit. Durch unvorhergesehene Verzögerungen konnte die Kirche nicht wie geplant kurz vor Weihnachten 2019 eingeweiht werden. Und den für Palmsonntag angesetzten neuen Einweihungstermin verhinderte das Coronavirus. Wenn die Corona-Krise und die mit ihr verbundenen Beschränkungen vorbei sind, wird eine Einweihungsfeier mit Gästen nachgeholt.

Aktuell ist die Christuskirche für die persönliche Einkehr zu bestimmten Zeiten geöffnet. Für Pfarrerin Susanne Illgner ist die Renovierung gelungen: „Es ist jetzt ein ganz anderes Raumgefühl, die Kirche wirkt frisch und modern und gleichzeitig wurde altes gewürdigt und erhalten.“ Ein Teil der alten Bodenfliesen sind im Altarraum und beim Eingang noch zu sehen, und nicht überall wurden die Bänke durch Stühle ersetzt. Unter der Empore stehen noch die alten Bänke, nur passend zum Gesamtbild, in grau gestrichen.

Ein neuer Boden, Fußbodenheizung, eine neue Beleuchtung und Elektrik, beim Eingang eine kleine Spielecke für Kinder und in einem abgetrennten Raum, eine kleine Küchenzeile, sind weitere Kernpunkte der Renovierung. Ziel war es, eine einladende Kirche zu schaffen, die durch die Bestuhlung räumlich variabler ist und ein mehr an Möglichkeiten für Begegnungen eröffnet.
Rund eine halbe Million waren für die Maßnahmen veranschlagt. „Die Endabrechnung steht noch aus, aber ich gehe davon aus, dass der Kostenrahmen im Großen und Ganzen eingehalten wurde“, so Pfarrerin Susanne Illgner. 40 Prozent der Gesamtkosten trägt die evangelische Landeskirche.

Der Tiengener Architekt Thomas Oeldenberger plante und betreute das Projekt, das bereits 2017 von Tiengens Ex-Pfarrer Rainer Stockburger angestoßen worden war. Als nach ersten Entwürfen bekannt wurde, dass die Christuskirche unter Denkmalschutz steht, mussten die Planungen komplett neu aufgenommen werden.