Internationale Jazzgrößen, das Publikum hautnah bei den Musikern und die besondere Atmosphäre des Städtles: Das ist seit drei Jahrzehnten das Geheimnis des Tiengener Jazzfests.

Und auf das zweitätige Musik-Open-Air freuen sich laut Aktionsgemeinschaft Tiengen nicht nur Jazzfreunde und das Publikum, sondern die Musiker selbst. „Viele Bands, die hier waren, schreiben uns, dass sie gerne wieder kommen“, erklärt Kurt Reckermann, Geschäftsführer der Aktionsgemeinschaft Tiengen und „Mr. Jazzfest“, stolz.

Wann findet das Jazzfest statt?

Das 33. Tiengener Jazzfest findet am Freitag und Samstag, 25.¦und 26. Juli, von 18 Uhr bis Mitternacht in der Fußgängerzone in Tiengen statt. Es gibt vier Bühnen: Am Löwendenkmal, bei der Weihergasse, beim Rathaus und am Marienbrunnen.

Wer steht beim 33. Jazzfest auf der Bühne?

Sieben der 14 Bands kommen am 25. und 26. Juli das erste Mal Tiengen. Darunter auch Sixtyfive Cadillac. „Die Band reist mit elf Musikern aus Niedersachsen an und ist international besetzt. Sie haben schon an vielen Orten gespielt. Es freut mich, dass sie vom Norden zu uns nach Tiengen kommen“, sagt Kurt Reckermann, bei dem die Fäden für die Organisation zusammengelaufen sind.

Ein Wiedersehen gibt es mit dem Pianisten Dan Popek. „Er war im Alter von 16 Jahren das erste Mal bei uns in Tiengen. Damals hat ihn sein Vater von Karlsruhe zum Jazzfest gefahren“, erinnert sich Kurt Reckermann schmunzelnd. Mittlerweile gehöre Popek zu den bekanntesten Boogie-Pianisten und habe schon mit vielen Boggie-Größen zusammengearbeitet.

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Das erste Mal in Tiengen sind Sixtyfive Cadillac (High Energy Soul Show), Turo Jazzband (Big Band Sound in klein), The Dessert Jazz-Orchestra (Bigband-Jazz), Louisana Hot Seven (New Orleans Jazz), The Killin‘ Jivers (Swing Band), das Thomas Stelzer Trio (Südstaaten-Blues) und Max Eisingers Tacheles (Klezmer Quintett).

Ein Wiederhören gibt es mit Black Cat Bone (Blues Rock), den Sugar Foot Stompers (traditioneller Jazz), der Bigband der Musikschule Südschwarzwald, Simon & Simon (die kleinste Big Band der Welt), Zydeco Anna & the Swamp Cats (Cajun- und Zydeco-Musik), Dan Popek (Boogie Woogie) und The Street Rats (Lousiana Musik).

Wie kommt die Auswahl der Musiker zu Stande?

Viele Musiker, die schon einmal in Tiengen waren, bewerben sich laut Kurt Reckermann für einen weiteren Auftritt. Denn in den 33 Jahren habe sich das Jazzfest ein gewisses Renommee erarbeitet. „Wir bekommen ganzjährig etwa drei Anfragen pro Woche“, berichtet er.

Er und seine Tochter Lili Reckermann halten zudem Ausschau nach Künstlern auf vergleichbaren Jazz-Festivals und hören sich um Vorfeld durch das vielfältige Angebot. Es gibt auch immer wieder Musikagenturen, die Künstler anbieten. „Bei der Auswahl ist uns wichtig, dass wir ein breites Angebot an Jazz haben, so das für jeden etwas dabei ist“, erläutert Lili Reckermann.

Bei der Auswahl der Musiker spielt auch der Standort der Bühne eine Rolle, gibt Kurt Reckermann einen Einblick in die Planung: Auf Bühne 1, beim Löwendenkmal, spielen die eher rockigeren Bands, auf der zweiten Bühne an der Weihergasse finden die Big Bands genügend Platz. „Auf der dritten Bühne beim Rathaus sind wir etwas beweglicher, hier gibt es etwa Dixieland oder fetzige Swingmusik“, verrät Reckermann. Und auf Bühne 4, beim Marienbrunnen, nehmen vor allem die Pianisten und Boogie-Woogie-Interpreten Platz.

Gefragt nach einem persönlichen Höhepunkt im Programm, fällt Kurt Reckermann die Antwort sichtbar schwer: „Ich freue mich darauf, die Bands live zu hören, die wir ausgesucht haben. Und natürlich auf unterhaltsame, swingende Jazzmusik.“

Was kostet der Eintritt?

Der Eintritt zum Jazzfest ist frei. Möglich machen dies laut Aktionsgemeinschaft die vielen Sponsoren, die die Veranstaltung seit Jahrzehnten fördern. Auch die Besucher können die Veranstaltung und den enormen Aufwand im Hintergrund mit der Jazzfest-Plakette unterstützen. Diese gibt es für zehn Euro im Vorverkauf in der Tourist-Info in Waldshut, im Bürgerbüro Tiengen, einigen Geschäften in Tiengen und am Jazzfest selbst.

Wie reist man am Besten zum Jazzfest an?

Mit der Plakette können die Besucher außerdem im gesamten WTV-Gebiet kostenlos mit Bus und Bahn zum Jazzfest und wieder nach Hause fahren. Neben guter Unterhaltung und einigen vergnüglichen Stunden ist den Verantwortlichen der Aktionsgemeinschaft auch die Klimafreundlichkeit wichtig – das spiegelt sich laut Geschäftsführerin Nikola Kögel auch in der Bewirtung wider, wo überwiegend Gläser und Mehrweggeschirr zum Einsatz kommen.

Wie sieht es mit der kulinarischen Seite aus?

Die Bewirtung übernehmen Vereine, Gastronomie-Betriebe und Betreiber von Food-Trucks. „Das Angebot ist breit gefächert. Von den türkischen Häppchen bis zur klassischen Grillwurst über Burger und Crêpes ist alles dabei“, erklärt Nikola Kögel.

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