Hunderte Christen stimmten an Ostern in den Kirchen in der Doppelstadt mit dem „Halleluja“ den Freuden- und Lobgesang über das österliche Heilsgeschehen an.
Nach den Karfreitagsliturgien erklang das „Halleluja“ unzählige Male in festlichen Osterfeiern, in denen die katholischen und evangelischen Gläubigen die Auferstehung von Jesus Christus und damit den Sieg des Lebens über den Tod feierten. Als Symbol dafür brannten in der Osternacht auch in Tiengen Osterfeuer vor den Kirchen. Osterkerzen wurden an ihr entzündet und in die dunklen Kirchen hineingetragen. Dort wurde ihr Licht an die Kerzen der Gläubigen weitergegeben.

In der katholischen Pfarrkirche sprach der Pfarrer und Kooperator Romuald Pawletta über das Grimm-Märchen Dornröschen. Er verglich den 100-jährigen Schlaf des gesamten Hofstaats mit dem Tod, der unsere Welt fest im Griff hätte. „Aber wie im Märchen haben wir einen Prinzen, einen Retter, einen Befreier“, sagte er.

Pfarrerin Susanne Illgner sprach in der evangelischen Christuskirche von der Gegenwart Gottes, der Ermutigung und Stärkung, die damit verbunden wären. „Jesus bleibt erfahrbar, er ist immer da, das ist Auferstehung, das ist das Osterlicht, es gibt Momente der Begegnung mit Gott, wo wir Auferstehung erleben können.“

Neben Worten drückte in den beiden Tiengener Kirchen festliche Musik die frohe Osterbotschaft aus. In der katholischen Kirche führte der Kirchenchor Tiengen Chöre aus Händels Messias auf, weiterhin waren die Schola Paschalis sowie die Singschule DoReMi zu hören. In der evangelischen Christuskirche sang unter der Leitung von Klaus Bürger ein Projektchor, den Ostersonntagsgottesdienst gestaltete an der Orgel Claudia Grießer.
Oster-Botschaft wichtiger denn je
In der katholischen Liebfrauenkirche in Waldshut zelebrierten Pfarrer Ulrich Sickinger und Diakon Markus Schmitt gemeinsam die Ostermesse. In seiner Predigt erinnerte der Geistliche an das, was die Christen an Ostern feiern. Viele Mitchristen seien müde und verunsichert, und da komme die Kirche und sage Jesus sei auferstanden.

„Ist das nicht weltfremd?“, fragte Sickinger und machte im nächsten Atemzug Mut: „Ostern ist Gottes ‚trotz allem‘, trotz Leid und Krisen. Ostern ist eine Einladung, schau hin, lass‘ dich berühren vom Leben und der Hoffnung.“
Die Auferstehung sei ein Aufbruch, ein Weg in die Zukunft, ein Licht, das langsam heller werde. „Das brauchen wir mehr denn je“, so Sickinger. „Es geht weiter, es wird gut werden, weil Jesus lebt. Wir wissen, wer mit uns geht und das genügt, wir dürfen das Leben feiern“, schloss der katholische Pfarrer seine Predigt.
In dem Familiengottesdienst in der evangelischen Versöhnungskirche Waldshut spielte am Ostermontag das Osterei die Hauptrolle. „Das Osterei ist ein gutes Symbol für das Osterfest, das Fest das unsere Vorstellungen sprengt“, sagte Pfarrer Wieland Bopp-Hartwig in seiner Predigt.

Das Ei an sich sei scheinbar ein totes Ei, aber wenn alles gut gehe, schlüpfe ein Küken aus dem Ei. „Was für unsere Augen tot ist, kann Leben zeugen. Als Jesus am Kreuz starb, war er tot, aber für Gott war das nicht das Ende. Gott kann mehr, als wir uns vorstellen können. Jesus hat dem Tod die Macht genommen.“
Die Kinder- und Jugendkantorei hatten den musikalischen Part übernommen, dann herrschte fröhliches Treiben im Gotteshaus und die Kinder durften die Kirchenwände mit Ostereiern dekorieren und am Ende des Gottesdienstes Ostereier bemalen.