Vor neun Jahren haben Sie bei den Stadtwerken die Stelle des Bäderbetriebsleiters übernommen. Jetzt sagen Sie Adieu. Wo geht es für Sie hin?
Wow, wie die Zeit rennt, ich hatte das Glück, dass ich die Sanierung vom Hallenbad, der Sauna und der beiden Freibäder miterleben und mitgestalten konnte. Auch hatte ich das Glück, mit einem super Team zusammen zu arbeiten. Nach nun neun Jahre ist für mich die Zeit für Veränderung gekommen. Bei den Stadtwerken gab es für mich leider keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr. Ich bleibe dem Bäderbetrieb treu und gehe nach Sisseln in die Schweiz.
Warum gehen Sie in die Schweiz? Nur der bessere Verdienst oder haben Sie auch weitere Aufgaben, die Sie übernehmen können?
Ich habe die Chance bekommen, mein Wissen und meine Erfahrungen in den Bäderbetrieb in Sisseln einzubringen und Veränderungen vorzunehmen, was mich sehr freut. In Sisseln bin ich oft mit meiner Tochter schwimmen gegangen und der Arbeitsweg ist für mich nun auch kürzer. Dass ich in die Schweiz gehe, ist den mangelnden deutschen Alternativen geschuldet.
Als Bäderbetriebsleiter haben Sie mehr Aufgaben als ein Schwimmmeister. Welche sind das?
Naja, meine Tätigkeiten als Betriebsleiter unterscheidet sich doch sehr der eines Schwimmmeisters. Dazu zählen die ganzen organisatorischen Aufgaben wie zum Beispiel Dienstpläne schreiben, Wareneinkauf, Öffnungszeiten und Eintrittspreise zu optimieren, Kurse planen, Optimierung der Nutzungszeiten für Schulen und Vereine. Planung von Veranstaltungen, Optimierung der Energieverbräuche sowie die Überwachung der Einnahmen. Auch Verträge mit Dienstleitern abzuschließen gehört dazu.
Geben Sie auch Schwimmunterricht?
Früher habe ich selbst Schwimmkurse durchgeführt. Ob ich in Zukunft wieder dazu kommen werde, weiß ich leider nicht. Ich wäre aber nicht abgeneigt, wieder welche zu geben.
Ist es wahr, dass die Jugend immer schlechter schwimmen kann?
Ja, es ist zu beobachten, dass die Schwimmleistung der Jugend sich verschlechtert.
Woran liegt das Ihrer Meinung?
Ich glaube, es gibt nicht den einen Grund dafür. Kinder haben in der heutigen Zeit so viele unterschiedliche Interessen, da steht der Besuch ins Schwimmbad leider ein bisschen hinten an.
Welche waren die schönsten Aufgaben als Bäderbetriebsleiter in der Stadt Waldshut-Tiengen?
Die Bädersanierungen, die Einführung des Web-Shops der Stadtwerke und das Arbeiten mit meinem Team.
Welche die Schlimmsten?
Die schweren Einschnitte während der immer noch anhaltenden Corona-Pandemie.
Warum sind Sie eigentlich Schwimmmeister geworden?
Ich bin quasi in dem Beruf groß geworden. Angefangen hatte alles mit der Mitgliedschaft in der DLRG und die Wachstunden, die ich für meine damalige Ortsgruppe gemacht habe. Nach einem Praktikum war mir klar, das will ich lernen.
Sie haben die Freibaddiskussion in der Stadt ja direkt mitbekommen. Haben sie persönlich eine Meinung dazu? Sind Sie froh, dass Waldshut sein Bad behalten darf?
Ich wünsche mir, dass die steigenden Besucherzahlen im Freibad Waldshut die Entscheidung der Sanierung rechtfertigt.
Wie schwierig war es, mit der alten Technik zu arbeiten?
Überhaupt nicht schwierig. Ich persönliche finde es manchmal besser, wenn die Technik nicht total automatisiert ist.
Gibt es für Sie schon einen Nachfolger bei den Stadtwerken?
Ja, mein bisheriger Stellvertreter Frank Dietrich-Vercrüße wird die Aufgabe künftig übernehmen.
Werden Sie im kommenden Sommer, falls das neue Freibad in Waldshut seinen Betrieb aufnehmen soll, selbst als Gast dort zu begrüßen sein?
Also eine Einladung habe ich noch nicht bekommen. Ich werde es mir aber nicht nehmen lassen, mir das Freibad nach der Fertigstellung anzuschauen.
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