Die aktuelle Hallenbadsaison verläuft in diesem Herbst bislang fast in normalen Bahnen. Seit 20. September ist die Freizeiteinrichtung in der Waldshuter Stadthalle geöffnet. Sie ist damit bereits länger in Betrieb als im Vorjahr. „Es war ganz schön bitter, dass wir letztes Jahr nach zwei Wochen wieder zumachen mussten“, blickt Bäderbetriebsleiter Daniel zur Mühlen auf die vergangene Saison zurück. Diese war der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen.
Seit einigen Wochen können große Besucher nun wieder im Schwimmerbecken ihre Bahnen ziehen und kleine Gäste im Kinderbecken planschen. Die ersten Tage bezeichnet zur Mühlen im Gespräch mit dieser Zeitung als „schleppend“. Dies habe zum einen am spätsommerlichen Wetter gelegen. Zum anderen sei die 3G-Regel, die seit Mitte September auch für Sportstätten gilt, für einige Besucher verwirrend gewesen. Laut Corona-Verordnung des Landes müssen Benutzer, die älter als 16 Jahre sind, entweder ein Impfzertifikat, einen Genesenen-Nachweis oder einen negativen Schnelltest an der Kasse vorzeigen. „Aber jetzt läuft es gut“, berichtet der Bäderbetriebsleiter. Im Hallenbad verzeichnen die Stadtwerke Waldshut-Tiengen als Betreiberin laut Daniel zur Mühlen mehr oder weniger die gleiche Gästezahl wie vor Corona.
Deutlich ruhiger als sonst ist es hingegen in der angeschlossenen Sauna. „Dort haben wir derzeit etwa 50 Prozent weniger Gäste“, erzählt zur Mühlen. Seine Erklärung für den Rückgang: „Nach wie vor ist uns das Luftverwedeln bei Aufgüssen untersagt. Und auch das Dampfbad dürfen wir nicht betreiben.“ Diese Angebote würden jedoch „zu einem richtigen Saunavergnügen dazugehören“, sagt der Bäderbetriebsleiter.
„Es war ganz schön bitter, dass wir letztes Jahr nach zwei Wochen wieder zumachen mussten.“Daniel zur Mühlen, Bäderbetriebsleiter, über die Hallenbadsaison 2020
Normalbetrieb herrscht hingegen wieder beim Vereins- und Schulsport. „Die DLRG und der Schwimmclub Neptun trainieren wieder, und auch alle Schulen sind wieder am Start“, berichtet Daniel zur Mühlen. Da es sich bei diesen Nutzern des Hallenbads um geschlossene Gruppen handelt, gelte für sie nicht die 1,50-Meter-Abstandsregel wie für andere Besucher. Alle Benutzer der Freizeiteinrichtung müssen jedoch Masken im Eingangs- und Kassenbereich, in den Umkleidekabinen und in den Gängen der Sauna tragen.
Diese Regeln gelten beim Besuch
Jeder Gast muss zudem seine Kontaktdaten entweder über die Luca-App oder über ein Formular hinterlegen. Was den Bäderbetriebsleiter erstaunt: „Gerade unsere älteren Badegäste haben fast alle die Luca-App auf ihrem Smartphone, aber die Jugendlichen, die zum Teil den ganzen Tag am Handy hängen, füllen die Zettel aus.“ Die Annahme, dass die ältere Bevölkerung mit der elektronischen Form der Registrierung überfordert sein könnte, habe sich für die Stadtwerke nicht bestätigt.
So verlief die Freibadsaison in Tiengen
Zufrieden ist der Bäderbetriebsleiter mit der am 12. September zu Ende gegangenen Freibadsaison. „Obwohl wir in diesem Jahr nur ein Freibad geöffnet hatten und trotz des oft bescheidenen Wetters im Sommer, zählten wir in Tiengen rund 25.500 Gäste“, berichtet er. Zum Vergleich: In der Saison 2020 besuchten Daniel zur Mühlen zufolge etwa 31.000 Besucher beide Freibäder der Doppelstadt. Das Bad in Waldshut wird in diesem Jahr saniert und öffnet erst wieder zur kommenden Saison.
„Im Vergleich zu 2020 hatten wir eine etwas normalere Badesaison, was sich auch in den guten Besucherzahlen widerspiegelt“, blickt zur Mühlen zurück. So haben die Stadtwerke in diesem Jahr beispielsweise auf die in der zurückliegenden Saison praktizierten Zeitfenster verzichtet. Anders als 2020 konnten Gäste so den ganzen Tag im Bad verweilen.

Erstmals konnten Gäste auch die neuen Attraktionen des sanierten Bades wie die Wellenrutsche und den Sprungturm nutzen. Eine vorherige Anmeldung war außerdem nicht mehr erforderlich. Die maximale Besucherzahl war 2021 zum Saisonstart auf 670 Personen gleichzeitig beschränkt. Später wurde die Zahl auf 1000 erhöht. An vier oder fünf Tagen hätten Gäste aufgrund des Andrangs ein wenig länger an der Kasse warten müssen, erinnert sich Daniel zur Mühlen. „Aber es konnte jeder baden. Wir mussten niemanden wieder nach Hause schicken.“
Viele positive Rückmeldungen haben die Stadtwerke zu den Anfänger-Schwimmkursen erhalten, die über den Sommer im Freibad Tiengen angeboten wurden. „Sie sind sehr gut angekommen“, erklärt zur Mühlen. Die Kurse mit insgesamt circa 250 Teilnehmern fanden täglich bis auf sonntags statt. Der Bäderbetriebsleiter äußert sich im Gespräch mit dieser Zeitung auch „sehr froh darüber, dass wir im gesamten Badebetrieb keinen einzigen Coronafall hatten“.