Nachdem der Weihnachtsmarkt in Waldshut im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Krise abgesagt wurde, plant der Waldshuter Werbe- und Förderungskreis trotz Corona-Krise einen neuen Versuch. Doch bereits drei Monate vor einem möglichen Start am 22. November gibt es jetzt Ärger zwischen den Marktbeschickern und dem Waldshuter Werbe- und Förderungskreis, der den Markt organisiert. Grund ist die Absage von insgesamt 13 Ständen, teils Ständen, die seit etlichen Jahren dabei sind.
So wie der Stand von Christel Kling, die unter anderem 3-D-Faltschnittkarten aus Holz und Papier, historische Glasschreibfedern und Zirbelkissen anbietet. Kling war seit 15 Jahren immer auf den Weihnachtsmarkt mit einem Stand vertreten. „Als die Absage kam, war ich enttäuscht und wütend. Ich habe meinen Stand immer weiter entwickelt, ihn schön dekoriert und mein Handwerk vor den Besuchern ausgeübt. Als Grund wurde uns übrigens genannt, dass der Markt langweilig geworden wäre, und ich mit meinem Stand ja auch schon lange dabei bin. Das ist alles nur sehr enttäuschend.“
Christel Kling weiter: „Nachdem wir Standbetreiber finanziell unter der Corona-Krise gelitten haben, weil seit 1,5 Jahren fast alle Märkte abgesagt wurden, haben wir jetzt auch noch die Absage für Waldshut erhalten. Und das, drei Monate vor Marktbeginn. Wir haben alle fest mit den Einnahmen gerechnet. Eine solche Behandlung ist nicht fair.“
Thomas Wartner, Vorsitzender des Waldshuter Werbe- und Förderungskreises und Pressesprecher: „Wir wollen uns neu aufstellen, um mehr Abwechslung auf den Markt zu bringen“, sagt er auf Nachfrage dieser Zeitung. Petra Weber vom Organisationsteam des Weihnachtsmarktes ergänzt: „Die Besucher wollen mal etwas Neues sehen, und deshalb wollen wir für mehr Abwechslung neue Stände nach Waldshut holen.“ Welche das sein werden, dazu kann Petra Weber noch nichts sagen. In den vergangenen Jahren waren es immer rund 50 Buden, von denen nun 13 eine Absage erhalten hätten. „Da sind auch welche dabei, die sich nicht an unsere Vorgaben halten und den Stand beispielsweise nicht weihnachtlich dekorieren, obwohl wir sogar die Deko organisiert haben.“
Bernd Schuldt, der seit 2001 alljährlich auf dem Waldshuter Weihnachtsmarkt mit einem großen Thüringer-Wurststand dabei war und den Markt mit aufgebaut und zusammen mit dem W+F organisiert hat, will sich zu dem Thema zunächst nicht äußern. „Am 27. September gibt es ein Gespräch in Waldshut mit dem W+F. Danach bin ich gerne zu einer Stellungnahme bereit.“
Anders als in den Vorjahren wird es in diesem Jahr, vorausgesetzt der Markt darf aufgrund der Corona-Pandemie stattfinden, eine Trennung zwischen den Gastronomie-Ständen und den Kunst- und Handwerkerständen geben. Petra Weber erklärt: „Wir wollen für alle Corona-Vorgaben gerüstet sein, deshalb wollen wir die Gastro-Stände auf den Viehmarktplatz unterbringen. Hintergrund ist, dass wir den Viehmarktplatz einzäunen könnten so wie beispielsweise schon einmal den Töpfermarkt. Damit können wir am Eingang kontrollieren, wie viele Besucher hinein dürfen.“
Auch die Kontaktdaten können gleich dort hinterlegt werden und müssen nicht an jedem einzelnen Stand ausgefüllt werden, erklärt Weber weiter. „Das Einzäunen wäre in der Kaiserstraße nicht möglich, weil es ja auch Besucher gibt, die in die Läden oder Restaurants wollen. In der Kaiserstraße bleiben aber alle weiteren Stände wie sonst auch.“ Weitere Änderungen sind, dass es nur noch einen Glühweinstand und einen Feuerzangenbowle-Stand geben wird. Petra Weber: „Wir sind räumlich begrenzt, deswegen soll sich jeder Stand auf eine Spezialität festlegen.“ Thomas Wartner: „Wir bemühen uns alle, das Beste für unseren Weihnachtsmarkt heraus zu holen. Da steckt immer viel Arbeit drin. Jetzt hoffen wir nur, dass der Markt auch wirklich stattfinden kann.“