Die Corona-Pandemie hat auch den Arbeitsalltag bei den Stadtwerken Waldshut-Tiengen auf den Kopf gestellt. Die Mitarbeiter des städtischen Eigenbetriebs kommunizieren derzeit nur telefonisch oder schriftlich mit den Kunden, das von den Stadtwerken betriebene Schiff Waldshut-Tiengen fährt keine Passagiere über den Rhein und im Hallenbad Waldshut ziehen keine Schwimmer ihre Bahnen.

Geschäftsführer Siegfried Pflüger erzählt, wie die Stadtwerke die Corona-bedingte Zwangspause nutzen und warum sich die Einwohner der Doppelstadt keine Sorgen um die Trinkwasser- und Stromversorgung machen müssen.

Laut Siegfried Pflüger, Geschäftsführer der Stadtwerke Waldshut-Tiengen, brauchen Kunden derzeit keine Angst vor Engpässen bei der ...
Laut Siegfried Pflüger, Geschäftsführer der Stadtwerke Waldshut-Tiengen, brauchen Kunden derzeit keine Angst vor Engpässen bei der Strom- und Wasserversorgung haben. Bild: Stadtwerke | Bild: Stadtwerke

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf die Stadtwerke Waldshut-Tiengen?

Die Stadtwerke haben derzeit die Energie- und Wasserversorgung auf Notprogramm umgestellt. Der Kundenkontakt wird gemieden, um die Mitarbeiter zu schützen. Auch hat die Technische Verwaltung eine Notbesetzung eingerichtet. „Es wurden Vorsorgemaßnahmen getroffen, dass auch bei Störungen die Versorgung sicher gestellt ist“, betont Geschäftsführer Siegfried Pflüger auf Nachfrage.

Der Schiffsverkehr und der Bäderbetrieb ruhen ebenfalls. Der LKW-Großparkplatz im Gewerbepark Hochrhein wird unter Beachtung der Hygienevorschriften weiter betrieben.

Werden derzeit im Waldshuter Hallenbad Arbeiten durchgeführt, die unter normalen Umständen für den Sommer vorgesehen waren?

„Ja, unsere Mitarbeiter nutzen die Corona-bedingte Zwangspause, um die Grundreinigung durchzuführen“, sagt Pflüger. Die notwendigen Wartungsarbeiten werden ebenfalls durchgeführt. Wer eine Dauerkarte hat und diese derzeit nicht nutzen kann, für den hat der Stadtwerke-Chef eine gute Nachricht: „Die bereits vor der Corona-Krise gekauften Dauerkarten werden um die Zeit der Bäder-Schließung verlängern.“ Hierzu könne der Badegast sich nach der Wiedereröffnung einmalig an der Bäderkasse melden.

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Konnten zwischenzeitlich die Probleme bei den Schließfächern und beim bargeldlosen Bezahlen im Hallenbad behoben werden?

„Es handelt sich um Hardware-Probleme. Momentan beginnen die Testläufe, und die Probleme sollten bis zum September behoben sein“, verspricht Siegfried Pflüger. In der vergangenen Saison war es unter anderem zu Problemen mit den Schließfächern in den Umkleidekabinen des Bads gekommen. Diese mussten teilweise gewaltsam geöffnet werden, weil die Chip-Karte, die als Schlüssel dient, nicht funktionierte.

Wie weit ist die Sanierung des Tiengener Freibads fortgeschritten?

„Die Sanierung ist so gut wie abgeschlossen“, sagt Siegfried Pflüger. Momentan werde noch das Beachvolleyballfeld fertig gestellt und mit Sand befüllt. Kleinere elektronische Restarbeiten wie Steckdosen montieren werden ebenfalls erledigt. Zudem werden noch Beschriftungen angebracht, der Rollrasen wird verlegt, und schließlich steht die Endreinigung der Baustelle auf dem Plan.

Das Freibad sei bis zur geplanten Eröffnung im Mai betriebsbereit. Auch das Freibad Waldshut werde „ausgewintert“, wie Pflüger sagt, also bereit für die Saison gemacht. „Sollte die Corona-Verordnung aufgehoben werden, können wir kurzfristig reagieren und die Bäder öffnen“, betont der Geschäftsführer.

Die Sanierung des Freibads Tiengen ist fast abgeschlossen. Letzte Arbeiten finden im neuen Eingangsbereich statt.
Die Sanierung des Freibads Tiengen ist fast abgeschlossen. Letzte Arbeiten finden im neuen Eingangsbereich statt. | Bild: Juliane Schlichter

Steht die geplante Eröffnungsfeier im Freibad Tiengen am 16. Mai auf der Kippe?

„Bisher ist noch nichts abgesagt oder verschoben“, sagt Siegfried Pflüger auf Anfrage. Sollte die Eröffnung verschoben werden müssen, finde sie im gleichen Rahmen statt wie sie geplant war – „vorausgesetzt unser Dienstleister für die Pool-Party kann den Termin wahrnehmen“, so Pflüger.

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Das Freibad Tiengen soll nach der im September 2018 begonnenen Sanierung mit einem ganztägigen Fest bei freiem Eintritt wiedereröffnet werden. Geplant sind Führungen durch die technische Anlage und eine Familien-Pool-Party mit Bewirtung.

Viele Menschen arbeiten derzeit von zuhause. Gibt es auch Mitarbeiter der Stadtwerke im Homeoffice?

„Homeoffice wird vorwiegend im kaufmännischen Bereich praktiziert. Im technischen Bereich kommt es bei Mitarbeitern zur Anwendung, deren Tätigkeiten von Zuhause aus erledigt werden können“, teilt Siegfried Pflüger mit. In jeder Abteilung gebe es eine Notbesetzung im Büro.

Wird das Trinkwasser derzeit wegen Corona gründlicher aufbereitet und stärker kontrolliert?

„Wie das Umweltbundesamt bestätigt, ist das Trinkwasser, das unter Beachtung der allgemein anerkannten Regeln der Technik gewonnen, aufbereitet und verteilt wird, sehr gut gegen alle Viren, einschließlich Corona-Viren geschützt“, betont der Geschäftsführer und fügt hinzu. „Stadtwerke-Kunden müssen sich also keine Sorgen machen, dass das Coronavirus Auswirkungen auf ihre Strom- und Wasserversorgung hat.

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