Mit der App ZeigMal können die Altstädte von Waldshut und Tiengen spontan per Handy erkundet werden. Doch was können die digitalen Stadtführungen und für wen sind sie geeignet? Leonie Werne (20), Silke Werne (47) und Gabriele Werner (69) machen den Generationenselbsttest.

Wo gibt es die App und wie wird sie eingerichtet?

Die Zeig-Mal-App gibt es auf Android-Handys im Google Playstore und auf Apple-Geräten im App-Store. Für eine schnelle Einrichtung der App ist es empfehlenswert, sie schon zu Hause bei stabiler Internetverbindung herunterzuladen. Bei der ersten Nutzung muss der App das Einverständnis erteilt werden, auf die Kamera, den Standort und das Mikrofon zugreifen zu dürfen. Eine Anmeldung oder Registrierung ist nicht erforderlich.

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Was gibt es in der App zu entdecken?

Auf der Startseite der App kann zwischen drei Optionen gewählt werden.

Die erste Option eignet sich besonders für Ortsfremde. Sie nennt sich „Lerne Waldshut-Tiengen schnell kennen“ und stellt in wenigen Sätzen die Historische Ölmühle, den Schwyzertag, die Chilbi und das gerettete Stadttor sowie die Geschichte der Hexe von Bühl vor.

Die zweite Option sind drei digitale Stadtführungen durch Waldshut und Tiengen. Auf den Rundgängen durch die Altstädte können Nutzer auf einem vorgezeichneten Laufweg verschiedene Sehenswürdigkeiten und historische Orte entdecken. Zu jeder Station gibt es in der App ein Bild, einen kleinen Erklärtext und kurze Tonspuren, in denen die Stadtführer Thomas Völk und Beatrice Merone etwas erklären.

Die eingesprochenen Tonspuren der Stadtführer aus Waldshut-Tiengen machen die digitale Stadtführung lebendig.
Die eingesprochenen Tonspuren der Stadtführer aus Waldshut-Tiengen machen die digitale Stadtführung lebendig. | Bild: Leonie Werne

Eine Besonderheit ist die „Augmented Reality“, was so viel wie erweiterte Realität bedeutet. Wählt man diese aus, wird die Realität durch den Blick in die Handykamera durch historische Bilder ergänzt. So ist es möglich, gleichzeitig die moderne und alte Kaiserstraße zu sehen.

Screenshot aus der Zeig-Mal-App: Mit der Augmented Reality (virtuellen Erweiterung der Realität) können Gebäude eingescannt werden, um ...
Screenshot aus der Zeig-Mal-App: Mit der Augmented Reality (virtuellen Erweiterung der Realität) können Gebäude eingescannt werden, um zu entdecken, wie die Kaiserstraße früher aussah. | Bild: Leonie Werne

Unter dem Reiter „Übersicht Stadtführungen“ gibt es zudem eine Themenstadtführung zu 500 Jahren Reformation durch Waldshut.

Wer Städte gerne auf eigene Faust entdeckt, für den ist der sogenannte Entdeckermodus das Richtige. Während man durch die Altstädte von Waldshut oder Tiengen flaniert, verfolgt die App den aktuellen Standort und gibt Meldung, sobald sich eine Sehenswürdigkeit oder ein historischer Ort nähert.

Screenshot aus der Zeig-Mal-App: Der kleine Stadtplan zeigt stets an, wo man sich befindet und gibt Meldung, sobald es etwas zu ...
Screenshot aus der Zeig-Mal-App: Der kleine Stadtplan zeigt stets an, wo man sich befindet und gibt Meldung, sobald es etwas zu entdecken gibt. | Bild: Leonie Werne

Selbsttest – Für wen ist die Zeig-Mal-App etwas?

Im Selbsttest prüften die drei Testerinnen die Zeig-Mal-App auf Zeitaufwand, Strecke, Handhabung und Informationsgehalt in Waldshut und in Tiengen.

  • Preis und Zeitaufwand: Der große Vorteil der App ist ihre leichte Zugänglichkeit und die große Flexibilität. Sie ist kostenlos und binnen weniger Minuten spontan einsatzbereit. Die Installation und Einrichtung der App war altersunabhängig innerhalb von drei Minuten abgeschlossen.
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Je nach Zeit und Lust kann man die Stadtführungen innerhalb von ein bis zwei Stunden absolvieren oder sich einen den halben Tag Zeit lassen. Etwas mehr Zeit, als die in der App angegebenen 60 bis 90 Minuten, sollten dennoch eingeplant werden.

  • Strecke: Wer die geführten Rundgänge von ein bis zwei Kilometern absolvieren möchte sollte gut zu Fuß sein, da diese durch die Gassen der Altstädte und damit über Kopfsteinpflaster und Treppenstufen führen. Im Entdeckermodus gibt es zudem ein paar Stationen die mehrere Laufminuten voneinander entfernt sind. Wer jedoch mit dem Rad oder Kinderwagen unterwegs ist, kann auch in der Waldshuter Kaiserstraße und in der Hauptstraße in Tiengen einiges entdecken.
Die eingesprochenen Tonspuren der Stadtführer aus Waldshut-Tiengen machen die digitale Stadtführung lebendig.
Die eingesprochenen Tonspuren der Stadtführer aus Waldshut-Tiengen machen die digitale Stadtführung lebendig. | Bild: Leonie Werne
  • Handhabung: Beim Umgang mit der App und mit dem Smartphone zeigen sich in unserem Selbsttest die größten Unterschiede zwischen den Generationen. In der App finden sich alle drei Testerinnen gut zurecht. Der ein oder andere Handgriff erfolgt erwartungsgemäß bei der jüngsten Generation jedoch etwas schneller.

    Größtenteils funktionieren alle Funktionen der App und auch die Internetverbindung reibungslos. Ein wiederkehrendes Problem während des Selbstversuchs ist jedoch die „Augmented Reality“ (erweiterte Realität). Auf den beiden älteren Smartphones von Silke Werne und Gabriele Werner blieb das Bild meist teilweise oder komplett hängen, sodass die Option nicht nutzbar war. Positiv anzumerken ist jedoch, dass das historische Bild zusätzlich über den Erklärtext eingefügt und somit trotzdem einsehbar ist.
Die Funktion der erweiterten Realität lässt sich auf den älteren Smartphones nicht zuverlässig nutzen. Ansonsten funktionert die App ...
Die Funktion der erweiterten Realität lässt sich auf den älteren Smartphones nicht zuverlässig nutzen. Ansonsten funktionert die App reibungslos. | Bild: Leonie Werne

Ein Vorteil der digitalen Stadtführung ist, dass sie beliebig pausiert und fortgeführt werden kann. Kleine Pausen zur Einkehr in Gaststätten oder zum Einkaufen in den kleinen Läden der Altstädte sind somit kein Problem. Die App macht es möglich, jederzeit bei der nächsten Station wieder in die Tour einzusteigen.

  • Informationsgehalt: Die App bietet ein großes Angebot an Wissenswertem. Sie stellt für Touristen Sehenswürdigkeiten der Städte kurz und bündig vor und hält gleichzeitig für Einheimische neue und spannende Fakten bereit. Praktisch ist zudem die Funktion, dass man in der App ganz gezielt entscheiden kann, worüber man mehr erfahren möchte und was übersprungen werden kann.
  • Besonders die von den beiden Stadtführern Thomas Völk und Beatrice Merone eingesprochenen Tonspuren machen großen Spaß beim Zuhören. „Es ist echt gut erzählt. Locker, mit Humor und authentisch mit Dialekt“, findet Silke Werne. Der einzige Nachteil liegt darin, dass im Gegensatz zu herkömmlichen Stadtführungen keine Rückfragen gestellt werden können. Dafür kann man die Tonspuren und Texte auch noch von Zuhause aus abrufen und sogar weitere Städte erkunden.

Lohnt sich die digitale Stadtführung?

Ja, es lohnt sich. Die App macht Spaß und glänzt besonders durch ihre leichte Zugänglichkeit und große Flexibilität in der Gestaltung der Tour. Durch das große Informationsangebot ist für Touristen sowie Einheimische etwas Wissenswertes dabei. Die Handhabung der App ist zudem übersichtlich gestaltet, sodass Jung und Alt mit ihr auf Entdeckungsreise gehen können.

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