Die Fassungslosigkeit über den plötzlichen Tod des Ersten Beigeordneten der Stadt Waldshut-Tiengen ist sowohl Oberbürgermeister Philipp Frank wie auch den Mitgliedern des Gemeinderats der Doppelstadt anzumerken. Joachim Baumert wurde 57 Jahre alt. Er starb infolge eines medizinischen Notfalls, heißt es seitens der Stadt.

„Eine Tragödie, die alles andere in den Hintergrund treten lässt“

Von einer „menschlichen Tragödie“ sprach Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Philipp Frank gegenüber unserer Zeitung: „Die Nachricht vom viel zu frühen Tod Joachim Baumerts hat uns alle bestürzt und tief betroffen gemacht. Der Tod reißt ihn nicht nur mitten aus dem Leben, sondern auch mitten aus einer intensiven Phase seines Berufslebens, in der er in viele zukunftsweisende Bauprojekte unserer Stadt eingebunden war. Es ist eine Tragödie, die alles andere in den Hintergrund treten lässt. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Frau, seinen Söhnen und seinen Angehörigen.“

Joachim Baumert war am 3. April 2017 vom Gemeinderat der Stadt zum Ersten Beigeordneten gewählt worden. Er setzte sich damals gegen 13 Mitbewerber um diese Position durch.

Die Stelle trat der damals 52-jährige Baumert am 1. Mai 2017 an. In dieser Funktion war er allgemeiner Stellvertreter des Oberbürgermeisters und zuständig für die Bereiche Baurecht, Bauverwaltung, Stadtplanung, Hochbau, Tiefbau, Stadtgärtnerei und Baubetriebshof.

Viele markante Projekte

„Ich möchte etwas bewegen“, hatte Joachim Baumert in seiner Bewerbungsrede im Gemeinderat von Waldshut-Tiengen vor fünf Jahren betont. Das Potential, das er in der Hochrhein-Metropole gesehen hatte, habe ihn überhaupt erst dazu bewogen, sich hier zu bewerben, erklärte er damals in einem SÜDKURIER-Interview.

Das könnte Sie auch interessieren

Und er sollte reichlich Gelegenheit erhalten, etwas zu bewegen: Etliche markante Projekte folgten in den vergangenen Jahren. Dazu zählen die Generalsanierung der Stadthalle Waldshut, die städtebaulichen Erneuerungsmaßnahmen Tiengen-Süd und Waldshut-Innenstadt, die Sanierung der Freibäder Tiengen und Waldshut, die Kornhaus-Sanierung oder auch der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Waldshut, die zwischenzeitlich abgeschlossen oder auf den Weg gebracht wurden.

Das könnte Sie auch interessieren

Und die Liste ließe sich durchaus noch verlängern – denn noch in seiner letzten Gemeinderatssitzung am Montag vor einer Woche wurden weitere Themen behandelt, etwa die Sanierung der Kunstrasenplätze im Stadtgebiet, die in den nächsten Monaten unter Baumerts Regie fortgesetzt werden sollten.

Das könnte Sie auch interessieren

Ein Mensch, der hohe Achtung genoss

Es sind Begriffe wie Sachlichkeit, Bodenständigkeit und eine enorme Kompetenz gepaart mit Nahbarkeit und eine kaum enden wollende Geduld, die den Menschen zuerst einfallen, wenn sie auf Joachim Baumert angesprochen werden.

Auch wegen seiner Menschlichkeit im persönlichen Umgang wurde er in Verwaltung, Gemeinderat und der Bürgerschaft sehr geschätzt. Darin sind sich die Stadtverwaltung und auch die Gemeinderäte aller Fraktionen einig.

Baumert war ausgebildeter Diplom-Verwaltungswirt (FH). Er war von 1988 bis 1990 im Personalbereich der Universität Konstanz tätig. Danach fungierte er 27 Jahre als Hauptamtsleiter in Tengen im Kreis Konstanz, wo er ebenfalls eine Menge bewegt hat. Unter anderem hat er hier auch in der Personalausbildung Akzente gesetzt und im Laufe der Zeit 25 Verwaltungsfachangestellte ausgebildet.

Baumert hinterlässt zwei erwachsene Söhne und seine Ehefrau. Der Zeitpunkt der Trauerfeier ist noch nicht bekannt.

Das könnte Sie auch interessieren
Das könnte Sie auch interessieren