Weit mehr als 500 Schüler der weiterführenden Schulen in Waldshut, darunter viele Erstwähler, nahmen an einer Podiumsdiskussion mit vier regionalen Kandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl teil. Die beiden Schülersprecher des Hochrhein-Gymnasiums Waldshut, Paul Vögtle und Lukas Schlegel, hatten auf Eigeninitiative die politische Veranstaltung mit Unterstützung der Schulleitung organisiert und die Moderation übernommen.
Schüler und Kandidaten
Den Schülern des Hochrhein-Gymnasiums, der Gewerblichen Schulen, der Justus-von-Liebig-Schule und der Kaufmännischen Schulen stellten sich am Dienstag, 4. Februar, in der Stadthalle Waldshut vier der insgesamt neun Kandidaten des Wahlkreises Waldshut für die Bundestagswahl 2025.

Es waren dies die Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner (CDU) und Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) sowie Jan-Lukas Schmidt (Grüne) und Nathalie Wagner (FDP). Sie mussten sich zunächst zu den Stichworten Demokratie, Steuersystem, Fake-News, Zustrombegrenzungsgesetz und Zukunftstechnologie erklären. Danach kamen die Schüler mit ihren Fragen zum Zug.
Erste Statements
Zunächst wurden den Kandidaten von den beiden Moderatoren acht vorbereitete Fragen gestellt, die sie über Kartensignale mit Ja, Nein, Enthaltung beantworten mussten. Diese wurden dann mit den Ergebnissen einer kurz zuvor per QR-Code erfolgten Schülerumfrage verglichen. Die Fragen hatten beispielsweise die Cannabis-Legalisierung (37 Prozent der Schüler sagten Ja dazu, ebenso viele Nein), das Wahlalter mit 16 (Antwort der Schüler überwiegend Nein), Tempolimit 130 (56 Prozent Nein), AfD-Verbot (52 Prozent Ja) zum Inhalt. Die Frage nach der Einführung der Wehrpflicht oder eines Gesellschaftsjahrs nach Schulabschluss beantworteten 56 Prozent der Schüler mit Nein.

Fragen der Schüler
Fragen der Schüler lauteten zum Beispiel: „Warum sind die Grünen für Waffenlieferungen an die Ukraine?“, „Wie ist die Meinung zu Donald Trump?“, oder „Woher soll das Geld für die Finanzierung zum Erhalt des Rentenniveaus, des Mindestlohns und für den Ausbau der regenerativen Energie genommen werden?“ Weitere Fragen zielten auf die Besteuerung von Reichen, auf die Unterstützung der Zivilbevölkerung in Palästina, auf das Einkommensgefälle zur Schweiz und auf die Einführung einer indirekten Demokratie.
Das sagen die Schüler
Die gut strukturierte und über zwei Stunden dauernde Podiumsdiskussion sowie die anschließende Fragerunde verliefen fair und störungsfrei. Und den Schülerstimmen war zu entnehmen, dass die Veranstaltung „interessant, relevant und aktuell“ war.
„Ich find‘s sehr gut, weil man sich einen Eindruck über verschiedene Parteien und über das, was sie vorhaben, verschaffen kann“, sagte Julian (17), Schüler des Hochrhein-Gymnasiums. Dass die Moderation von Schülern geleistet wird, fand er lobenswert.
„Es war sehr interessant, die Pläne der einzelnen Parteien zu hören. Es trägt zum größeren Verständnis bei“, sagte Corvin, Schüler des Hochrhein-Gymnasiums.
Auch Leon fand die Themen sehr interessant, aktuell und relevant. Wichtig war für ihn auch, dass fair diskutiert wurde und dass Gegenargumente sachlich eingebracht worden seien.
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