Batuhan Yalcin ist 22 Jahre alt und hat die Musik als Sprache für sich entdeckt. Mit seinen selbst geschriebenen Rapsongs drückt er das aus, was ihn bewegt. Und das inzwischen mit großem Erfolg unter seinem Künstlernamen „Ba-2“ hat er bei einem Wettbewerb des Rappers Kool Savage, bereits den ersten Platz geholt. Einmal mit dem großen Künstler auf einer Bühne, wäre sein großer Traum.
Auch Bunyamin Yagmur „BunYa“ steht mit seinen Songs und „Ba-2“ regelmäßig auf der regionale Bühne und rappt sich alles von der Seele. Als Studio dient nicht nur den beiden Jugendlichen, das Tonstudio im Jugendzentrum (JuZ) in Tiengen. Das Tonstudio ist ein Teil des Jugendreferats der beiden Städte Waldshut und Tiengen und wird von den Jugendlichen beider Städte rege genutzt. Nicht nur für Hip-Hop sondern für jegliche Art von Musik. Onur Harbelioglu ist Sachgebietsleiter der Offenen Jugendarbeit von Waldshut-Tiengen. Neben dem Tonstudio in Tiengen ist der studierte Musiker überwiegend im Waldshuter Jugendcafé anzutreffen, das im Kornhaus untergebracht ist.
„Wir nehmen die Impulse auf und arbeiten damit“, erklärt der Sachgebietsleiter. Die Impulse mit denen das Team des Jugendreferates aktuell arbeite, sind offenen Jungs- oder Mädchentreff. Auch ein Queertreff ist im Angebot und nicht zu vergessen die mobile Jugendarbeit, die vor allem in den Stadt- und Ortsteilen aktiv ist. Unter anderem wird in Gurtweil gerade ein Bauwagen zu einem Jugendtreff ausgebaut. Ein Projekt unter der Leitung von Niclas Zimmermann. Ein Projekt, das gemeinsam mit den Jugendlichen umgesetzt wird.
In den jeweiligen Treffs für Jungen oder Mädchen, entstehen relevante Themen für Mädchen und Jungs. „Es geht um Freundschaft, Familie und Sexualität“, so Laura Zimmermann, die den Mädchentreff leitet und vor allem Jugendzentrum in Tiengen anzutreffen ist.
Rückblickend ist sich das Team des Jugendreferates einig: „Die Jugendarbeit hat sich nicht verändert, aber die Themen“, sagt Onur Harbelioglu. Für viele seien die Jugendtreffs in Waldshut und Tiengen zur zweiten Heimat geworden. „Eine Heimat ohne Zwänge, egal ob kulturell oder sexuell“. Gerade weil der Sachgebietsleiter so oft im Juca anzutreffen ist, wird er von den Jugendlichen oft bewundert für das was er tut. „Wenn die Leute meine Arbeit machen möchten, habe ich alles richtig gemacht“, ist er sich sicher. Dazu gehört auch, junge musikalische Talente zu entdecken und sie im Tonstudio in Tiengen arbeiten zu lassen. „Es geht darum Talente zu fördern, die sich für die Gesellschaft einsetzen“, sagt Harbelioglu.
„Egal mit wem ich hier spreche, sie sind alle hilfsbereit“, erklärt Batuhan „Ba-2“ Yalcin. „Ich sehe die Leute hier als Türöffner und ich wäre nicht da, wo ich heute bin“. „Für mich ist das Juca Heimat und Gewohnheit im positiven Sinn“, bestätigt auch Bunyamin „BunYa“ Yagmur. „Und Heimat ist, sich wohlzufühlen“. Für ihn stellt Waldshut oder Tiengen keinen Unterschied dar. „Waldshut und Tiengen gehören einfach zusammen“, so der 21-Jährige.
Doch nicht nur die Jugendlichen aus Waldshut-Tiengen stehen der geleisteten Jugendarbeit positiv gegenüber. „Seitens der Stadt wurde und wird unsere Arbeit nie in Frage gestellt“, sieht die Referatsleiterin Silke Padova die Bestätigung darin, auf dem richtigen Weg zu sein. „Wir erfahren Unterstützung von allen Seiten“, so Padova. „Und darüber sind wir sehr froh.