Die Leichtathletikabteilung des TV Wehr zählt bis heute zu den Aushängeschildern des Wehrer Sports: Welt-, Europa- und Deutsche Meister brachten die Wehrer Leichtathleten hervor, auch ein Olympia-Teilnehmer absolvierte in Wehr sein Trainingseinheiten. Hinzu kommen unzählige Titel bei süddeutschen, baden-württembergischen oder badischen Meisterschaften, die in den vergangenen Jahrzehnten für den TV Wehr errungen wurden. Einer der Väter dieser Erfolge ist Dieter Eckert, der die Leichtathletik-Abteilung 35 Jahre leitete. Nun, mit 81 Jahren, gibt er den Abteilungsvorsitz ab. „Über 500 Kinder habe ich in dieser Zeit als Trainer betreut, an die 8000 Trainingsstunden absolviert“, schätzt Eckert. Noch heute steht er zwei bis drei Mal pro Woche im Stadion und trainiert eine Leistungs- und Fördergruppe von 16-jährigen Mädchen. Dazu begleitete er Wehrer Leichtathleten zu wichtigen Wettkämpfen – zuletzt am Dreikönigstag in Stuttgart.
„Diese ganzen Erfolge wären ohne ein großes Team an engagierten Trainerinnen und Trainern nicht möglich gewesen“, will Eckert die beeindruckende Titelsammlung nicht als persönlichen Verdienst werten. Dass Eckert mit seinem Eifer und seiner Arbeitsauffassung die Grundlage für die vielen Medaillen und Urkunden geschaffen hatt, dürfte aber unbestritten sein. Nicht ohne Grund wurde das Frankenmattstadion Stützpunkt des Badischen Leichtathletik-Verbands.
Freude am Sport durch Disziplin und Pünktlichkeit
„Ich habe bei den jungen Athleten immer großen Wert auf Disziplin und Pünktlichkeit gelegt“, beschreibt Eckert seine Einstellung zum Training. Denn nur wenn junge Athleten ihren Sport mit Eifer und Disziplin betreiben, kommt mit den Leistungssteigerungen der Erfolg – und damit auch die Freude am Sport. „Wir wollen neben dem Elternhaus und der Schule einen großen Anteil an der persönlichen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen haben“, beschreibt Eckert seinen Anspruch.
Mit Karl Rapprich hat Dieter Eckert nun einen Nachfolger gefunden, der aus ähnlichem Holz geschnitzt ist. Tatsächlich gibt es einige Parallelen zwischen dem 50-Jährigen und seinem Vorgänger: Dass beide Ehefrauen mit Vornahmen Hildegard heißen, mag ein Zufall sein. Dass die beiden Frauen das Hobby Leichtathleitik teilen und auf dem Trainingsgsplatz und im Hintergrund unterstützen, ist für die Abteilung aber ungemein wichtig. Wie Eckerts in den 80er-Jahren sind Karl und Hildegard Rapprichs erst durch seinen Sohn zur Leichtathletik gekommen. „2015 nahm mich mein achtjähriger Sohn zum Wehratallauf mit. Er fand dort schnell Gefallen am dem tollen Sport“, erzählt Karl Rapprich. Ein Jahr später wurde er Trainingsbegleiter einer U8-Gruppe. In der Folge bildete er sich fort und übernahm eine Gruppe von zehn bis 13-jährigen Kindern. „Mittlerweile trainieren 76 Kinder im U-10-Bereich und wir haben eine Warteliste“, ist Dieter Eckert begeistert von der Arbeit seines Nachfolgers.
„Der Schuh, den ich mir anziehen soll, ist viel zu groß für mich“, so Rapprich. Dass Dieter und Hildegard Eckert ihre Mitarbeit zugesichert haben, stimme ihn aber zuversichtlich. „Dieter Eckert bleibt uns als Trainer erhalten. Er wird auch gebarucht“, so Rapprich. Nach und nach werde er die organisatorischen Aufgaben übernehmen. Eine erste Bewährungsprobe steht Ende Januar beim Hallen-Mehrkampf-Cup in der Seebodenhalle an. In Zukunft will der neue Abteilungsvorsitzende die Aufgaben auf mehrere Schultern verteilen und Trainer, Betreuer und Eltern einbinden.
TV Wehr Leichtathletik
Die Leichtathletik-Abteilung ist nicht nur die größte Abteilung des TV Wehr, sie ist auch das Aushängeschild des Vereins. Zu den erfolgreichsten Athleten zählen Senioren-Weltmeister Reiner Wenk, Junioren-Weltmeister Martin Günther oder Olympiateilnehmer Ruwen Faller.