Fest in Narrenhand war Wehr am Samstag. Das Rathaus ist seither entmachtet, und als Symbol der neuen Herrschaftsgewalt ragt nun ein 30 Meter hoher Narrenbaum gen Himmel.

Die Präsidentin der Narrenzunft Wehr, Petra Meier, rief in gereimter Form die fünfte Jahreszeit aus und ließ in ihrem Rückblick auch eine sanfte Ermahnung nicht fehlen: „Der Gemeinderat tat sich formieren, um der Bürger Glück zu optimieren.“

Die Menschen staunten, als die Wälder den Narrenbaum vor dem Rathaus stellten.
Die Menschen staunten, als die Wälder den Narrenbaum vor dem Rathaus stellten. | Bild: Michael Gottstein

Einige Zünfte hatten sich am frühen Nachmittag bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen beim ehemaligen Gasthaus „Frohe Einkehr“ im Dörfle versammelt.

Umzug mit dem Narrenbaum

Angeführt von der Stadtmusik, zogen sie durch die Hauptstraße zum Rathausplatz und gaben einen Vorgeschmack auf das abendliche Treiben. Der Traktor der Chlosterhöfner Holzmacher führte den von fleißiger Wälderhand geschälten Baumstamm mit sich, der nur mit viel Geschick und Handarbeit durch die enge Kurve beim Rathausplatz zu bugsieren war.

Die Wälder bringen den schönsten Narrenbaum.
Die Wälder bringen den schönsten Narrenbaum. | Bild: Michael Gottstein

Dort wurden die Wälder von den „Stewardessen“ der Chio-Maicos und einer großen Zuschauermenge begrüßt.

Die Stewardessen der Chio-Maicos.
Die Stewardessen der Chio-Maicos. | Bild: Michael Gottstein

Nachdem die Fasnachtssaison mit Böllern und Silvesterraketen eröffnet worden war, mussten die Wälder die Hebelgesetze zur Anwendung bringen. Die Männer brachten mit viel Geschick und sanfter Gewalt den Narrenbaum in die Schräge und hievten ihn dann Stück für Stück in die Vertikale.

Geschick, Kraft und Hebelgesetze wandten die Wälder beim Stellen des Narrenbaums an.
Geschick, Kraft und Hebelgesetze wandten die Wälder beim Stellen des Narrenbaums an. | Bild: Michael Gottstein
Geschick, sanfte Gewalt und Hebelgesetze wandten die Wälder beim Aufstellen des Narrenbaums an.
Geschick, sanfte Gewalt und Hebelgesetze wandten die Wälder beim Aufstellen des Narrenbaums an. | Bild: Michael Gottstein

Anschließend durften junge Narren ihre Kletterkünste erproben und sich Tütchen mit Süßigkeiten vom Narrenkranz erobern.

Schaurig-schöner Nachtumzug

Am Abend waren aus dem ganzen Land Bataillone angerückt, um die Herrschaft der Narren zu zementieren.

Außen gruselig, innen freundlich: Ein Narr verteilt Süßigkeiten.
Außen gruselig, innen freundlich: Ein Narr verteilt Süßigkeiten. | Bild: Michael Gottstein

Der Nachtumzug führte über die Schopfheimer Straße zur Hauptstraße, die von unzähligen Schaulustigen gesäumt war. Farbenfrohe, fantasievolle Kostüme, aber auch schaurig-schöne Masken von Geistern, Zauberern und Teufeln waren zu bewundern.

Ein Narr beim Nachtumzug in Wehr.
Ein Narr beim Nachtumzug in Wehr. | Bild: Michael Gottstein

Einige Narren trieben mit Konfettiduschen ihren Schabernack, aber hinter manch grusliger Larve verbarg sich ein freundlicher Narr, der den Kindern Süßigkeiten reichte.

Party in der Stadthalle

Ziel des Umzugs war die Stadthalle, die dieses Mal fest in weiblicher Hand war, denn die Blitzgi-Schrätteli hatten die Party organisiert. Die Guggemusiken „Los Chrachos“ aus Todtnau, die Rhy-Wehra-Schränzer und die Storchestäghüüler sowie der DJ Dany Dutsch sorgten bis weit nach Mitternacht für lautstarke und ausgelassene Stimmung.

„Los Chrachos“ aus Todtnau war eine der Guggemusiken, die für Stimmung sorgten.
„Los Chrachos“ aus Todtnau war eine der Guggemusiken, die für Stimmung sorgten. | Bild: Michael Gottstein

Insgesamt waren 57 Gruppen und 1350 Hästräger eingeladen. „Wir haben die Party bewusst etwas kleiner gehalten als in den vergangenen Jahren“, sagte Zunftmeisterin Sina Hauf.

Ausgelassene Stimmung herrschte bei der Party in der Stadthalle.
Ausgelassene Stimmung herrschte bei der Party in der Stadthalle. | Bild: Michael Gottstein

Aber auch so war die Halle mit närrischen Kostümen und unzähligen Besuchern gefüllt, und vor dem Eingang bildete sich eine lange Schlange von Fasnachtsfreunden.

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