Wehr – Sechs Schülerinnen im Alter von 13 bis 14 Jahren aus der südfranzösischen Partnerstadt Bandol haben in Begleitung zweier Betreuer von Mittwoch bis Sonntag die Stadt Wehr besucht. „Wir waren vorher noch nie hier, und wir sind gekommen, um uns zu amüsieren und neue Kontakte zu knüpfen“, erklärten sie beim Empfang am Freitagabend. Offenheit und Neugier sind gute Voraussetzungen, um die Städtepartnerschaft am Leben zu halten, und Bürgermeister Michael Thater betonte in einer kurzen Ansprache die Bedeutung des Jugendaustauschs zwischen den Partnerstädten im Besonderen und der französisch-deutschen Beziehungen im Allgemeinen.
Kontakte wieder intensiviert
Die Kontakte zu Bandol haben sich in den vergangenen Jahren wieder intensiviert. Jedes Jahr kommen Jugendliche aus Südfrankreich nach Wehr, und die Schüler der Realschule fahren an die Côte d‘Azur. Während die Realschule Französisch-Unterricht auf freiwilliger Basis anbietet, müssen die Schüler der Mittelschule Collège Raimu zwei Fremdsprachen erlernen. Englisch ist für alle Pflicht, danach können sie zwischen Spanisch und Italienisch wählen. Deutsch wird an der Schule in Bandol nicht gelehrt.
Die Schülerinnen gaben an, noch nicht viel über das östliche Nachbarland zu wissen, aber Namen wie Bach und Beethoven sagten ihnen etwas. „Die Verständigung unter Jugendlichen klappt ganz gut, die Sprache ist kein Hindernis“, erklärte die Leiterin der Volkshochschule, Fatima Zobeidi-Weber. Englisch-Grundkenntnisse sind bei allen Jugendlichen vorhanden, bei gemeinsamen Aktivitäten lernt man sich ohnehin schnell kennen, und zur Not helfen Übersetzungsprogramme.
Die Schülerinnen erwiesen sich als gute Botschafterinnen ihres Landes. Eloquent und höflich gaben sie Auskunft, lobten die Gastgeber und beantworteten auch souverän die Frage, was ihnen nicht gefalle: „Die Kälte ist etwas gewöhnungsbedürftig.“ Bei ihrer Ankunft herrschte in Wehr noch winterliche Kälte, während das Thermometer an der Côte d‘Azur tagsüber schon auf 15 und 20 kletterte. Während die Wehrer Jugendlichen in Frankreich von der Organisation „Bandol jeune“, die auch für die Nachmittagsbetreuung der Schüler verantwortlich ist, versorgt werden, ruht der Jugendaustausch in Wehr auf mehreren Schultern. Beteiligt waren Mitarbeiter der Verwaltung, des Jugendhauses, der Schule und die ehrenamtlichen Helfer des Freundeskreises Städtepartnerschaften. Thater dankte allen für ihren Einsatz.
Am Mittwoch wurden die sechs Schülerinnen am Bahnhof von Mulhouse abgeholt und in der Talschul-Turnhalle untergebracht. Um das Frühstück in der Talschule kümmerten sich ebenfalls Helfer des Freundeskreises. Am Donnerstagvormittag stand Sportunterricht in der Realschule auf dem Programm, am Nachmittag ein Besuch der Eishalle in Herrischried – so konnten die Gäste dem winterlichen Wetter etwas Positives abgewinnen.
Am Freitag unternahmen sie einen Ausflug in das Spaßbad Rulantica beim Europapark, am Abend wurden sie im Jugendhaus empfangen. Am Samstag stand die Besichtigung der Bad Säckinger Innenstadt auf dem Programm, und am Nachmittag nahmen sie an der Eröffnung der Fasnacht in Öflingen teil, bevor sie am Sonntag die Rückreise antraten.