Nachdem sich der Wehrer Bürgermeister Michael Thater in der jüngsten Gemeinderatssitzung zum illegalen Abriss des Gasthauses Kreuz geäußert hatte, folgt nun die prompte Reaktion von Brennet-Chef Stephan Denk.

Thater hatte konstatiert, bei einigen Leserbriefschreibern sei ‚der staatsbürgerliche Kompass verrutscht‘ und gesagt: „Wenn jemand über eine rote Ampel fährt und einen Unfall verursacht, ist nicht die rote Ampel schuld.“ Darauf antwortet jetzt Brennet-Chef und geht erneut auf die Gründe des Abrisses ein:

Stephan Denks offener Brief im Wortlaut:

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister, Sie vergleichen den Abriss bzw. mein Agieren am ‚Gasthaus Zum Kreuz‘ mit der Überfahrung einer roten Ampel und meinen damit die gesetzliche Übertretung, die mit dem Abriss einhergegangen ist. Das Rotlicht habe ich nicht gesehen, da die Ampel beschädigt war. Ich frage mich allerdings, wer hier das Rotlicht übersehen hat, als die Ampel noch stand. Jahr für Jahr haben wir immer wieder ungebetene Gäste, die bei den Wintertemperaturen dort genächtigt haben, ausquartieren müssen, da das ‚Gasthaus‘ einsturzgefährdet war. Anstatt froh zu sein, dass diese Übernachtungsgäste nicht zu Schaden gekommen sind – dies war auch der Grund, warum der Abriss jetzt vor den Wintermonaten erfolgt ist – muss mal wieder einer in die Pfanne gehauen werden, obwohl ich eigentlich den Waldshutern die Arbeit abgenommen habe.

Auch die Stadt Wehr hat mit einigen 10.000 Euro davon profitiert, als wir im Jahre 2008 das Kreuz ‚ersteigert‘ und die Schulden der Hauseigentümer bezahlt haben. Im Anschluss daran musste ein Haus mit einem Liquiditätsaufwand von 1,2 Millionen Euro gebaut werden, um die verschiedenen Parteien aus dem baufälligen ‚Gasthaus‘ unterzubringen. Nachdem nun vor einem halben Jahr der letzte Bewohner des Hauses untergebracht werden konnte, war es wichtig, dass vor den Wintermonaten gehandelt wurde und so leid es mir tut. Das Warten ist nicht meine Stärke.

Stellen Sie sich mal vor, es wäre ein Mensch zu Schaden gekommen, was ich dann zu hören bekommen hätte. Und weil das alles so ist, möchte ich mich bei den Leserbriefschreibern bedanken, die in mehr oder weniger deutlichen Worten die Situation erkannt und mir sogar noch auf die Schultern geklopft haben. In diesem Sinne bis zu unseren nächsten gemeinsamen Problemchen – mögen sie nie größer werden.“

Der Abriss des „Kreuz“ im Überblick

Alle Nachrichten, Bilder und Reaktionen zum illegalen Abriss des Gasthauses ‚Kreuz‘ in Wehr-Brennet haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.