Mit der endgültigen Standortentscheidung hat der Gemeinderat die Weichen für ein neues kommunal getragenes Ärztehaus gestellt. Entstehen soll es bis 2024 in einer Premiumlage auf dem Brennet-Areal, nämlich direkt an der Todtmooser Straße gegenüber dem Modehaus Bär. Bürgermeister Michael Thater kündigte an, möglichst schnell die notarielle Beurkundung des Erbbaupachtvertrags in die Wege zu leiten, auf den sich Stadt und Brennet GmbH in wesentlichen Zügen geeinigt haben. Denn sowohl Gemeinderäte als auch Ärzte sehen die Stadt nach wie vor unter Zeitdruck. Nur mit einem neuen Ärztehaus sei der Ärztemangel nachhaltig zu bekämpfen, so der allgemeine Tenor.
Wie Bürgermeister Thater am Rande der Diskussion mitteilte, haben die Abbrucharbeiten auf dem Brennet-Areal nun tatsächlich begonnen. Schon seit zwei Wochen werden die Photovoltaikanlagen auf den Hallendächern demontiert.
„Es gab erfreuliche Gespräche mit der Firma Brennet. Über den Erbbaupachtvertrag sind wir uns in den wesentlichen Punkten einig“, verkündete Hauptamtsleiterin Yasemin Krause, die für die Stadt die Verhandlungen führte. Statt des ursprünglich in der Planung fürs Brennet-Areal vorgesehenen langen Geschäftshauses entlang der Todtmooser Straße soll an dieser Stelle zwei sich ähnelnde Gebäude entstehen: Eines baut die Stadt, das andere die Brennet GmbH. Bei einer Gegenstimme (Paul Erhart , CDU) und zwei Enthaltungen (Vito Doria und Stefan Engel, Grüne) fasste der Gemeinderat die Standortentscheidung und gab damit grünes Licht für die nun anstehende Detailplanung.
Die erste Planung
Im ersten Obergeschoss des städtischen Gebäudes sollen bis zu sechs Arztpraxen untergebracht werden. Im Erdgeschoss des dreistöckiges Gebäudes könnten nach der ersten Entwurfsplanung des Architekten Peter Schanz mehrere Büro- und Geschäftsräume entstehen, im zweiten Obergeschoss sind insgesamt sieben Wohnungen mit einer Größe zwischen 50 und 90 Quadratmetern geplant. Eine Tiefgarage soll für genügend Parkraum sorgen.
Die Chance auf einen „Entwicklungssprung für die Innenstadt“ sieht in Christoph Schmidt, Fraktionssprecher der Freien Wähler durch die Entscheidung für das Ärztehaus. Stefan Tussing (CDU) verspricht sich von dem Bau in bester Lage von einem „absoluten Sahnestück“. Ohne das Ärztehaus drohe hingegen eine Baulücke an diesem exponierten Standort. Claudia Arnold (Grüne) hätte auch mit einem anderen Standort leben können, der Zeitfaktor spreche aber für das Brennet-Areal. Kurt Wenk (SPD) lobte die geplante gesmischte Nutzung des Gebäudes, das so die Innenstadt bereichere. Hans-Peter Zimmermann (FDP) gab zu bedenken, „dass wir mit einem Ärztehaus automatisch noch keine neuen Ärzte bekommen.“