Kajo Zander

Herr Simon, wie setzen Sie das Konzept des DFB beim VfR Horheim um?

Unsere Leitlinie „Kinder- und Jugendschutz im Verein“ basiert nicht alleine auf dem Konzept des Deutschen Fußballbundes. Wir haben rund eineinhalb Jahre Informationen zu diesem Thema gesichtet: Gesetzestexte, Richtlinien und verschiedene Konzepte, zum Beispiel auch das der Deutschen Sportjugend. Großartig hat uns dabei unser Vereinsmitglied Yvonne Gassmann mit ihrem Fachwissen unterstützt. Unsere Leitlinien werden von den Trainern und Betreuern eigenverantwortlich umgesetzt. Mit der Unterschrift unter unseren "Ehrenkodex Jugend" haben sie sich dazu verpflichtet. So stehen alle in der Verantwortung, ob Jugendleiter oder Vorstand.

Wie überprüfen Sie die Einhaltung der Richtlinien?

Unsere Trainer/innen und Betreuer sind langjährige Mitglieder im Verein, waren aktiv als Spieler oder sind Eltern von Jugendspielern. Da lernt man die Leute sehr gut kennen. Zusätzlich haben alle Trainer ein erweitertes Führungszeugnis des Bundesamtes für Justiz vorzulegen. Das gibt uns die nötige Sicherheit, dass die Person bisher nicht wegen Straftaten in diesem Bereich auffällig wurde.“

Sind Sie glücklich mit der Situation?

Wir halten diese Bemühungen für sehr wichtig. Der DFB hat letztlich nur auf die geänderte Rechtslage reagiert. Von dieser Regelung sind ja nicht nur Fußballvereine betroffen. Es betrifft alle Vereine, die sich mit Kindern und Jugendlichen befassen. Zu der Situation wurden wir vom Kreisjugendamt informiert. Leider liest man immer wieder von Übergriffen und Fällen sexueller Gewalt in Vereinen und kein Verein kann sich sicher sein, dass es ihn nicht trifft. Letztlich ist der gelebte Schutz von Kinder und Jugendlichen vor verschiedenen Formen von Gewalt ein Qualitätsmerkmal für den Verein.

Ihr Verein hat eine große Kinder- und Jugendabteilung. Dies verursacht einen großen Aufwand. Wie schaffen Sie dies zu schultern?

Wir haben viel Zeit in die Entwicklung unserer Leitlinie investiert, und dies alles ehrenamtlich. Daher hat es auch über ein Jahr gedauert, bis der Vorstand die Leitlinie beschließen konnte. Jetzt können wir sagen, es hat sich gelohnt. Steigende Nachfrage unserer Angebote sind auch eine Folge unserer Anstrengungen in Sachen Kinder- und Jugendschutz.

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