Yvonne Würth

Da der zwölfjährige Ole Thanhäuser aus Horheim aufgrund der Corona-Pandemie viel Zeit zu Hause verbringt, konnte er sich ganz einem seiner Hobbys widmen: der Musik. Nun hat Ole sein eigenes Corona-Lied komponiert, daheim professionell aufgenommen und ein Video dazu gedreht. Alles selbstständig mit Unterstützung von seinem Vater Christoph.

Aus der Kinderwelt

„Hör mal hin, ich hör nichts mehr. Alles still, gar kein Verkehr“, so beginnt der Text des Liedes. Die Bilder zeigen alltägliche Handlungen aus der Kinderwelt wie das Springen auf dem Trampolin. Der Hängesessel bietet einen Rückzugsort, das Bett oder die Nase putzende Handpuppe zeigen die Krankheit an, wie Kinder sie verstehen können.

Anders als viele Lieder aus dem Internet, die das Händewaschen übertreiben, Angst verbreiten oder sich lustig machen über das Thema, ist Oles Corona-Song gut für Kinder geeignet – aber auch für alle anderen. Denn trotz des Textes, der eine klare Ansage macht (Corona, Corona, komm mir bitte nicht so nah) und die Ansteckungsgefahr nicht unter den Tisch kehrt (Corona, Corona, der Jan hat‘s und Ramona), entschärfen der lockere Beat und die eingängige Melodie die Aussage. Spätestens der Refrain geht schnell ins Ohr und wird gerne auch von den Jüngsten mitgesungen.

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Das Video ist abwechslungsreich bebildert: Neben der Familie kommen zahlreiche Handpuppen zu Wort, die mit Oles Stimme das Lied mitsingen. Das Virus selbst hat Ole als Stabfigur mit grimmigem Gesicht entworfen. Damit können auch Kindergartenkinder etwas anfangen und ohne erhobenen Zeigefinger können Eltern ihren Sprösslingen den Umgang mit der Pandemie wie Händewaschen und Abstandhalten erläutern. „Alle Schulen sind gesperrt, was ist richtig, was verkehrt?“ Das Lied bietet keine vorgefertigte Handreichung zum Umgang mit dem Virus, sondern gibt einen Einblick in das Empfinden eines Kindes. A propos Schule: Die Alemannenschule in Wuöschingen, wo Ole die siebte Klasse besucht, ist auch schon auf das Video aufmerksam geworden und hat es in den Web-Blog gestellt.

So „ganz allein“ wie in der ersten Bridge des Textes ist Ole dann aber doch nicht. Die siebenjährige Schwester Hannah spielt das Tamburin, der dreijährige Bruder Joscha klampft auf der Kindergitarre mit – Vater Christoph spielt Gitarre und Bass. Alle in wechselnden Verkleidungen – der Humor kommt nicht zu kurz und auf die Risikogruppe der Senioren wird ebenso einfühlsam eingegangen: „Corona, Corona, wie geht‘s wohl meiner Oma?“