Vier Projekte aus dem östlichen Landkreis nahmen erfolgreich an Jugend forscht teil. Wir stellen die Nachwuchsforscherinnen und Forscher und ihre Ideen vor.
Die Idee
Die Idee zum Einsatzmeldesystem sei im freiwilligen Jugend forscht – Club geboren worden. Clemens Helling berichtet, wie ihn die Beobachtung der Arbeitsweise der Schulsanitäter zum Nachdenken gebracht hat. Die Schulsanitäter hätten an der Alemannenschule ungefähr 80 Einsätze im Monat. Für jedes Pflaster, jeden Tee und jede Wärmeflasche müssten die Schulsanitätern aber ein eigenes Protokoll in Papierform anlegen. Dieses müsste dann für fünf Jahre aufbewahrt werden. Viel Schreibarbeit für die Sanitäter und viel Papier, das es sicher aufzubewahren gilt. Das muss doch effizienter gehen, dachte sich Clemens Helling und machte es sich zur Aufgabe, im Rahmen von Jugend forscht Junior die Arbeit der Schulsanitäter zu erleichtern.
Das Projekt
„Angefangen mit Programmieren habe ich in der zweiten Klasse. Deshalb kannte ich mich schon ein bisschen aus“, sagt der 14-Jährige Clemens Helling. Das Vorwissen half ihm beim Programmieren seines Einsatzmeldesystems. Dieses soll die Alarmierung und Protokollierung von Einsätzen erleichtern und besteht aus zwei Basisstationen. Diese stehen in Verbindung mit den Diensthandys der Schulsanitäter. Eine Basisstation umfasst einen Bildschirm, einen etwa kreditkartengroßer Computer und einen Kartenleser. Die eine Station steht beim betreuenden Lehrer und dient zur Alarmierung.
Kommt es zu einer Verletzung, können sich Schüler hier melden. Während die Lehrkraft vor Ort die ersten Einsatzdaten mithilfe der Basisstation aufnimmt, bekommen die Schulsanitäter, die gerade im Dienst sind, eine Benachrichtigung auf ihr Diensthandy und machen sich auf den Weg. Im Sanitätszimmer angekommen scannen sie dann den Aufkleber auf ihrem Sanitätsausweis und sind somit automatisch als behandelnde Sanitäter im System erfasst. Der große Vorteil am System: „Vor und nach dem Einsatz ist viel weniger zu protokollieren, da schon alle Daten wie die Uhrzeit, die Symptome, der Name schon im System sind“, betont Clemens Helling.
Sein Vater habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass bei gesundheitsbezogenen Daten ein besonderer Schutz gewährleistet werden muss. Deswegen werden die Daten der Schüler unter einem Pseudonym gespeichert. Sollte es also zu einem Versuch des Hackings kommen, wären die Daten unbrauchbar. Allein eine befugte Person könne die anonymisierten Daten entschlüsseln und auf die wirklichen Schüler zurückführen. Somit sei der Datenschutz sichergestellt, da alle Informationen nicht zuordbar gespeichert seien.
Die Präsentation des Projekts sowie die Siegerehrung fanden in der Sick-Arena in Freiburg statt. Besonders vor der Präsentation habe sich etwas „Torschusspanik“ bemerkbar gemacht, wie Clemens Helling die Aufregung nennt. Trotz starker Konkurrenz, wie der Schüler findet, gewann er am Ende den ersten Platz und ist nun Regionalsieger Südbaden: „Man erhofft es sich aber wirklich damit gerechnet habe ich nicht.“

So geht es weiter
Nach dem Sieg in Südbaden geht es für Clemens Helling und sein Projekt vom 3. bis 5. April in Heilbronn weiter, um für den Landestitel anzutreten. Für Jugend forscht Junior ist der Landestitel der größte Gewinn. Der Wettbewerb wird nicht bis auf Bundesebene ausgetragen. Doch auch unabhängig von Jugend forscht hat der junge Forscher noch Pläne. Die Resonanz der Schulsanitäter der Alemannenschule sei gut ausgefallen. „Die finden es super“, freut sich Clemens Helling. Nach einigen kleinen Verbesserungen wolle er die Bauanleitung und den Code frei verfügbar im Internet hochladen. Damit werde es für die Schulen finanzierbar, da sie nur die Materialkosten selbst tragen müssen.