Eggingen (pm/sav) Die Dorffreunde Eggingen haben sich zu einem Spaziergang mit historischen Stationen in Obereggingen getroffen. Treffpunkt war die Friedhofsmauer, an der sich einst ein Schützengraben befand. Dieser sollte am Ende des Zweiten Weltkriegs zum Schutz vor den französischen Besatzern dienen. In der Mauer ist noch der Umriss einer Schießscharte sichtbar, darüber informieren die Dorffreunde in einer Mitteilung.
Der Spaziergang führte weiter zur Kirche. Dort berichteten Engeltje van Kreuningen und Rita Güntert über die Pfarrer Obereggingens und den Kirchenbrand von 1854. Ein Zeitzeuge informierte über Knochenfunde, die beim Heizungsbau neben der heutigen Kirche entdeckt wurden. Diese stammten aus der Zeit der alten Kirche, die quer zur heutigen Kirche stand und in der die ehemaligen Pfarrer von Obereggingen bis 1854 vor dem Altar beigesetzt wurden. Ein weiterer Höhepunkt war die Erzählung eines Zeitzeugen, der 1970 als 15-Jähriger einen Kugelblitz in seinem Elternhaus überlebte. Dabei wurde der Viehbestand bis auf ein Kalb getötet. Auch der verheerende Bergrutsch von 1803, der entlang der heutigen Bonndorfer Straße abging und viele Häuser zerstörte, wurde thematisiert.
Der Abschluss fand auf dem Vogtshof statt. Dort wurde über die alte Wirtschaft berichtet, die den Ursprung des Großbrands 1854 bildete, und über den Vogtshof und seine 1000-jährige Geschichte. Begleitend zum Spaziergang, organisierten die Dorffreunde Eggingen eine Ausstellung historischer Fotos sowie eine Kopie der Urkunde aus dem Jahr 1071, in der der Vogtshof und Obereggingen das erste Mal erwähnt wurden. Bei Getränken und selbst gebackenem Kuchen endete der Spaziergang gesellig. Die Dorffreunde haben ein Schaufenster bei der Stiftsmühle Gleichauf. Dort kann man sich über die aktuellen Themen informieren.