Friedrich W. Strub

Das Hafenfest in Ludwigshafen hat schon längst die dörflichen Grenzen überwunden und gehört inzwischen zu den großen Veranstaltungen in der Region. Dass dies so ist, wurde beim 38. Hafenfest bestätigt. Trotz des Promenadenfestes in Sipplingen kamen Tausende ans See-Ende.

Dass William Lawrence mit seiner Familie aus Detroit extra wegen des Hafenfestes nach Ludwigshafen kam, ist zwar unwahrscheinlich, aber als die in Konstanz urlaubenden Amerikaner vom Hafenfest in Ludwigshafen erfuhren, wollten sie sich einen Besuch nicht entgehen lassen. "Ein herrlicher Ferien- und Festtag", lautete das Urteil vom William Lawrence.

Hinauf in den blauen Himmel und wieder zurück: Das Bungee-Springen in den Uferanlagen ist ganz nach dem Geschmack der Kinder und ...
Hinauf in den blauen Himmel und wieder zurück: Das Bungee-Springen in den Uferanlagen ist ganz nach dem Geschmack der Kinder und Jugendlichen. Bilder: Friedrich W. Strub | Bild: Strub, Friedrich W.

Begeistert waren auch die vielen Menschen, die an beiden Tagen das Hafenfest besuchten. Angenehme sommerliche Temperaturen bei trockenem Wetter sorgten für den Publikumserfolg. Bürgermeister Matthias Weckbach eröffnete am Samstag in der Sernatingenstraße mit dem Fassanstich offiziell das Fest.

Dort hatten sich die örtlichen Vereine mit ihren Buden und Zelten etabliert. Kurz zuvor hatte Gemeindekanonier Sepp Zimmermann mit Schüssen aus der historischen Kanone aus napoleonischer Zeit akustisch auf den Beginn des Spektakels aufmerksam gemacht.

In der Budenstadt Sernatingenstraße gibt es fast kein Durchkommen. Hier konzertiert die Brass Band Ludwigshafen.
In der Budenstadt Sernatingenstraße gibt es fast kein Durchkommen. Hier konzertiert die Brass Band Ludwigshafen. | Bild: Strub, Friedrich W.

Zu den Festbesuchern gesellte sich der an jedem schönen Wochenende gewohnte Strom von Touristen. In der bisher größten Festtagsmeile, die sich von der Budenstadt in der Sernatingenstraße über die Hafenstraße bis zum Musikpavillon im Schlösslepark erstreckte, bewegte sich ein Strom von Menschen.

Einen vorübergehenden Publikumsschwund gab es am Samstagabend wegen der Übertragung des WM-Spiels Deutschland gegen Schweden. Da zogen es doch viele einheimische Fußballfreunde vor, die Begegnung vor dem eigenen Fernseher zu verfolgen, obgleich das auch auf dem Festgelände möglich war.

Nach dem Spiel kamen sie aber wieder zurück und feierten den Sieg bis weit nach Mitternacht. Sieben Blaskapellen und Bands begleiteten das Hafenfest an beiden Tagen musikalisch und sorgten so für Stimmung im Publikum.

Bildunterschrift
Bild: Strub, Friedrich W.

Die Kinder und Jugendlichen konnten sich in den vorderen Uferanlagen mit Bungee-und Trampolin-Springen und auf dem Karussell vergnügen. Der TV Ludwigshafen überraschte nicht nur mit einem großen Schauturnen am Sonntag, sondern auch mit einem „Herdöpfel-Dämpfer Anno 1936". Die Mitglieder servierten gedämpfte Kartoffeln und Beilagen.

Um den Besuchern aus Bodman und Sipplingen den Aufenthalt in Ludwigshafen zu ermöglichen, wurde ihnen die MS Großherzog Ludwig als Transportmittel über den See im Pendelverkehr zur Verfügung gestellt.