Ein brütendes Schwanenpaar hat in Bodman-Ludwigshafen für Aufmerksamkeit gesorgt: Das Nest an einer Mauerecke nahe dem Zollhaus drohte vom Wasser überschwemmt zu werden. Doch eine Gruppe engagierter Bürger sicherte das Nest mit Sandsäcken der Gemeinde.
Bürger wollen das Schwanennest schützen
Die Beiträge in einer Facebookgruppe haben die Gemeinde auf das brütende Schwanenpaar aufmerksam gemacht, berichtet Bianca Mack, Leiterin der Hauptverwaltung. Daraufhin habe sich die Gemeinde besprochen, ob sie in solchen Fällen tätig werden könne und was man tun könnte.

„Wir sind jedoch zum Entschluss gekommen, dass wir selbst hier nicht tätig werden“, sagt Bianca Mack. Denn es komme häufig vor, dass Schwäne an einer ungünstigen Stelle nisten. So sei es keine Seltenheit, dass bei steigendem Bodenseepegel die Nester wegschwimmen.
Sandsäcke schützen Nest vor steigendem Pegel
Doch eine Gruppe engagierter Bürger stützte das Nest mit Sandsäcken, die die Gemeinde bereitstellte. „Jetzt hoffen wir, dass das Nest die nächsten Tage, bis die Kleinen schlüpfen sollten, noch gut geschützt ist und sich der Einsatz der Personen für die Hochsetzung und Sicherung des Nestes gelohnt hat“, so Bianca Mack.
Zerstörte Nester und gestohlene Eier
Nur weil das Nest jetzt nicht mehr überflutet wird, heißt das aber nicht, dass der Nachwuchs sicher ist. Am Bodensee werden immer wieder Schwaneneier gestohlen oder beschädigt. Zuletzt ist in Radolfzell ein Nest samt den Eiern zerstört worden.
„Es gibt Tiere, die sich unter anderem auch von Eiern ernähren, doch der Höckerschwan hat in Deutschland kaum natürliche Feinde“, sagen die Sprecherinnen des Nabu Radolfzell-Hegau, Beate Giesinger, Ellen Hofmann und Sandra Mänty, dazu.
Dass Menschen die Eier bestimmter Vögel entwenden, komme hingegen vor. Um sie „entweder selbst ihrer Sammlung zufügen oder sie verkaufen“, so die Sprecherinnen. Doch sie würden sich wünschen, dass Menschen anderen Lebewesen stets respektvoll begegnen.
Was tun bei gefährdeten Nestern?
Nur was kann man tun, wenn man ein Nest entdeckt, das droht, überschwemmt zu werden? Laut Nabu gibt es keine Meldestelle für unsichere Schwanennester. „In Jahren mit stark schwankendem Wasserspiegel ist es natürlich, dass einige Gelege überschwemmt werden“, so die Sprecherinnen des Nabu. Der Höckerschwan sei im Bestand nicht gefährdet, sodass diese Verluste nicht von naturschutzfachlicher Bedeutung seien.
Die Sprecherinnen begrüßen die Sicherungsaktion: „Wenn Menschen sich, wie im vorliegenden Fall, in Absprache mit den Behörden im Tierschutz engagieren möchten, ist dagegen nichts einzuwenden.“