Der erste Entwurf für den Neubau des katholischen Kindergartens St. Michael kam gut im Gemeinderat an. Allerdings gab es auch Bedenken wegen der Parkplatzsituation, als Martin Frei und Jürgen Otterbach vom Architekturbüro Frei das Konzept in der jüngsten Sitzung vorstellten.
Otterbach schilderte, der Rückbau des ehemaligen Schwesternwohnheims zwischen Kindergarten und Gemeindezentrum sei vorgesehen. An dieselbe Stelle komme ein neuer, größerer und ebenfalls eingeschossiger Bau, der den künftigen zweistöckigen Kindergarten und das Gemeindezentrum verbinde. Der Zwischenbau werde größer sein, so dass die bisherigen Parkplätze wegfallen und an anderer Stelle angeordnet werden sollen. Kämmerin Bettina Keller merkte an, die acht Parkplätze sowie ein Behindertenparkplatz auf dem Entwurf seien nicht genug. Frei erklärte: „Das ist noch nicht geklärt. Wir sind noch nicht soweit.“
Otterbach erläuterte weiter anhand von Grundrissen, wie die Gebäude und Stockwerke aussehen könnten. Neben den Gruppenräumen für den fünfzügigen Kindergarten gibt es auch Zimmer für das Personal und mehr. Jeder Gruppenraum werde einen Ausgang nach draußen haben. Alles sei mit einem Brandschutzplaner vorbesprochen worden.
Angebote für die frühkindliche Bildung und für die Eltern
Im Zwischenbau soll das Pfarrbüro untergebracht werden und ein ebenerdiges Elterncafé entstehen. Dieser Begriff sorgte erst für Verwirrung und im Hinblick auf die Kosten die Frage, ob es das wirklich brauche. Bettina Donath, die stellvertretende Hauptamtsleiterin, die unter anderem für das Thema Kinderbetreuung zuständig ist, schilderte, was sich hinter diesem Namen verbirgt: „Es gibt dort Angebote für die frühkindliche Bildung und für die Eltern.“ Es seien auch Vorträge zur Bewegungs- und Sprachförderung vorgesehen.
Und Frei ergänzte: „Es ist kein Raum zum Kaffee trinken.“ Der Bereich sei multifunktional nutzbar. „Es ist auch der Speisesaal für die Kinder“, so Otterbach.
Wo durch Synergien Geld gespart werden kann
Die Kombination aller Gebäude solle Synergien schaffen. „Die Halle im Gemeindezentrum soll der Bewegungsraum für den Kindergarten werden“, sagte Otterbach. Der Kindergarten könne auch die bestehende Küche dort nutzen. Das spare eine teure Neuanschaffung. Eine der Baumaßnahmen solle eine barrierefreie Erschließung der Bühne im Gemeindezentrum werden. Und das Untergeschoss des Zwischenbaus könnte als Umkleide für das Gemeindezentrum oder Lagerfläche für den Kindergarten dienen. Die Awo-Spielgruppe bleibe in ihren gewohnten Räumen im Gemeindezentrum.
Matthias Weckbach lobte die „sehr gute Planung“. Für die Nutzung des Gemeindezentrums durch Vereine solle noch eine Lösung gefunden werden.
Kosten liegen bei rund 5,5 Millionen Euro
Frei bezifferte die Baukosten mit rund 5,5 Millionen Euro. „Darin sind der Abbruch, die Baunebenkosten, Möbel und Außenanlage enthalten“, erklärte er. Die Bauzeit werde nach dem Abriss der alten Gebäude rund 15 Monate betragen.
Alessandro Ribaudo (CDU) merkte an, bei diesem Betrag müsse wohl etwas gestrichen werden, das nicht unbedingt erforderlich sei. Frei wies allerdings auf die Vorgaben für Kindergartenräume hin und betonte: „Der Kindergarten hat die Qualität eines Familienzentrums.“ Bürgermeister Matthias Weckbach erinnerte an die Machbarkeitsstudie, die eine Kostenschätzung von fünf Millionen Euro aufweise: „Das ist im Prinzip der Bereich, in dem wir landen.“
Petra Haberstroh (Freie Wähler) erkundigte sich nach der vorgeschriebenen Quadratmeterzahl pro Kind bei den Außenflächen. Otterbach und Weckbach erläuterten, dass es mehr als genug gebe. „Es sind zehn Quadratmeter pro Kind gefordert“, so Weckbach. Es seien 1000 Quadratmeter sowie der rückwärtige Gartenbereich vorhanden.
Spätere Aufstockung für drei Gruppen möglich
Michael Koch (CDU) zeigte sich von der Planung beeindruckt und fragte, ob der Kindergarten mit fünf Gruppen an der Grenze sei oder eine spätere Erweiterung möglich wäre. Frei antwortete, eine Aufstockung um ein Geschoss wäre städtebaulich und statisch möglich. Somit wären eines Tages drei weitere Gruppen möglich. Was den Außenbereich angehe, gebe es Möglichkeiten.
Frei ergänzte zur Statik des Grundstücks, das Bodengutachten stehe noch aus. Auf eine Frage zur Bauweise erläuterte Frei, der Kindergarten sei massiv geplant, doch ein Stahlbetonskelett und Holz seien denkbar. Denn je massiver, desto schwerer wäre das Gebäude. Wenn einmal ein Stockwerk oben drauf komme, wäre Holz die beste Wahl, fügte er hinzu.
Schließlich sprach Christoph Leiz (Grüne) noch das Thema Photovoltaik an. Frei erläuterte, es gebe bereits eine PV-Anlage auf dem Gemeindezentrum und dem jetzigen Kindergarten. Es werde geprüft, ob diese Anlage später wiederverwendet werden könne.
Die Entscheidung des Gemeinderates fiel am Ende einstimmig aus: Der Entwurf für den Kindergarten und den Zwischenbau sollen in diese Richtung weitergeplant und verfeinert werden.