Ohne Rücklagen hätte die Gemeinde Eigeltingen keine Chance, ihre Ausgaben zu decken. Zu diesem Schluss kommt Bürgermeister Alois Fritschi in der letzten Gemeinderatssitzung des Jahres, wo es um die Investitionen im nächsten Jahr sowie mittelfristige Planungen ging. „Noch sind die Haushaltsplanungen im vollen Gange“, erklärte die stellvertretende Kämmerin Lilli Meineke. Die schlechte Nachricht: „Es gibt auch dieses Jahr keine positiven Zahlen.“
Auch Fritschi erklärte: „Wir müssen den Gürtel enger schnallen.“ So wurden manche der in den Vorberatungen geplanten Vorhaben nochmals verschoben. „Wir fahren in Eigeltingen auf Sicht, damit sind wir immer gut gefahren“, fügte er noch an.
Mehr Ausgaben als Einnahmen
Damit die Kämmerei den Haushaltsentwurf 2025 zum Jahresbeginn vorlegen kann, musste der Gemeinderat beschließen, dass die Verwaltung den Investionsplan 2025 sowie den Finanzplan 2026 bis 2029 aufstellt. Es gibt einen Finanzierungsmittelbedarf von 4.142.600 Euro, denn die Einnahmen von 4.104.300 Euro werden von Ausgaben in Höhe von 8.246.900 Euro überstiegen. Eigeltingen gibt also doppelt so viel aus, wie es einnimmt.
Wo die Gemeinde investieren will
Schwerpunkte im Investitionsplan sind die Neubeschaffung von Wohncontainern für Flüchtlinge in Höhe von 800.000 Euro und die Erweiterung der Gemeinschaftsschule. Dieses Projekt soll voraussichtlich 2,24 Millionen Euro kosten. Die Gemeinde rechnet hierfür mit Zuschüssen in Höhe von 450.000 Euro.
Aufgrund unterschiedlicher Gründe konnten die Arbeiten an der Steuerungstechnik Wasser (900.000 Euro), die Wasserleitung vom Hochbehälter zur Druckerhöhungsanlage (730.000 Euro), die Teichkläranlage Honstetten (1.330.000 Euro) und der Breitbandausbau (200.000 Euro) im Jahr 2024 nicht umgesetzt oder abgeschlossen werden. Die Kosten für die Projekte wurden deshalb ins kommende Haushaltsjahr verschoben.
Dazu kommen noch viele weitere kleinere Investitionen von 2000 Euro für eine Sandkastenabdeckung für den Kindergarten Heudorf bis zu 1,2 Millionen Euro (abzüglich 750.000 Euro Zuschüssen) für die Tudoburghalle.
Gemeinde muss viel Geld abgeben
„Ich komme mir manchmal vor wie Robin Hood“, erklärte Bürgermeister Alois Fritschi. Denn 6 Millionen Euro gingen an Kreis, Land und Bund. „Wenigstens die Hälfte hätte ich gerne, zum Beispiel für den Unterhalt der Straßen und kommunaler Gebäude.“ Er rechnete zudem mit steigenden Umlagen und weiteren Aufgaben für die Kommunen.