Die Erleichterung ist groß und irgendwie ist alles sofort wieder wie immer: Das in die Schweiz entführte Paduaner-Haubenhuhn Erna kam am Sonntag wieder in der Lochmühle an und stürzte sich gleich auf das Büro von Seniorchef Anton Bihler. Der freut sich sehr, dass Erna, seine tierische Chefsekretärin, wieder zuhause ist.
Auch viele Gäste der Lochmühle werfen einen Blick ins Büro und freuen sich mit. Erna hat inzwischen viele Freunde. Da passt es, dass Erna eigentlich besser mit Menschen kann, als mit Geflügel.
Pflegemutter brachte Erna zurück
Ihr Partner Hahn Johann verbringt den Tag und vor allem die Nacht noch unter der wärmenden Lampe, bevor er sich dann am Montag wieder mit Erna treffen kann. Denn Erna bleibt unter den wachen Blicken von Anton Bihler im Gebäude.

„Sie ist quietschfidel. Was kein Wunder ist. Sie war ja auch in guten Händen“, lobt er die schweizerische Pflegemutter Anja Wirz aus Beringen. Sie hat Erna nach abgeschlossener Quarantänezeit am Sonntag in die Lochmühle gebracht und kann nun beruhigt in Urlaub fahren. Erna musste bisher auf ihre Rückreise warten, denn es gibt strenge Regeln.
Anja Wirz hatte Erna vor rund 14 Tagen auf der Straße gefunden und dann herausgefunden, woher das Huhn kam. „Sie wurde benachrichtigt, als Erna in der Schweiz auf der Straße lief, weil sie selbst weiße Hühner hat“, erzählt Bihler.

Erna ist jetzt eine halbe Schweizerin
Besonders freut Bihler die gute Zusammenarbeit der Veterinäre aus Deutschland und der Schweiz. „Erna hat jetzt einen Gesundheitspass. Das ist fast wie eine zweite Staatsbürgerschaft“, erklärt er schmunzelnd. Erna werde im Laufe der Woche noch geimpft und bekomme ein Wellnessprogramm mit Schaumbad und Federpflege. „Ich kämme Erna ihre Haubenfedern täglich“, betont Anton Bihler.

Was ihn weniger freut ist, dass die Täter bisher trotz detaillierter und übereinstimmender Zeugenaussagen noch nicht gefasst wurden. Viele Besucher der Lochmühle verstehen nicht, wie man einfach ein Tier stehlen könne, statt sich zu freuen, wie gut es den Tieren in der Lochmühle gehe. Erst Mitte Januar gab es gleich zwei Drillingsgeburten bei den Ziegen. Mütter und Nachwuchs gehe es gut, berichtet Anton Bihler.
Lochmühle nimmt verschiedene Tiere auf
Doch nicht nur um den eigenen Tiernachwuchs kümmere man sich. „Bei uns kommen immer öfter Tiere an, die sonst eingeschläfert würden“, erzählt der Seniorchef. Papageien, die einsam seien, weil die Besitzer verstarben und sich darum die Federn ausreißen, oder Wildganter mit einer Vorliebe für Thermalbäder und auch Huhn Erna, deren Nachbarn einer Hühnerhaltung widersprachen.