Max Fischer aus Engen hat etwas geschafft, wovon viele in seinem Alter nur träumen können: Er ist Karate-Weltmeister. Bei der WM der World Kickboxing und Karate Union (WKU) und der GCO (Global Combat Organisation) vergangenen Herbst setzte sich der Zehnjährige in der Klasse bis zwölf Jahre und 25 Kilogramm durch und holte sich den Weltmeistertitel auf Rhodos. Kürzlich ehrte Engens Bürgermeister Frank Harsch diesen Erfolg. Er lud Max zusammen mit seinen Eltern und seinem Karatelehrer Roland Schellhammer ins Rathaus ein, wo er sich im Goldenen Buch der Stadt verewigen durfte.
Ein aufregender Moment, denn solche Ehrungen sind nicht alltäglich – vor allem nicht, wenn man erst zehn Jahre alt ist. „Du bist damit mit Abstand der Jüngste, der sich ins Goldene Buch der Stadt Engen eingetragen hat, Max“, sagte Bürgermeister Harsch während der feierlichen Zeremonie und fügte hinzu: „Auf der Welt gibt es keinen Besseren als dich, da sind wir als Stadt Engen sehr stolz.“

Ein Karate-Talent mit Disziplin und Ehrgeiz
Max begann seine Karate-Karriere mit vier Jahren im Verein Karate Dojo Engen und wechselte kurz drauf innerhalb der Karateschule in das Dojo in Mühlhausen-Ehingen, wo er immer noch trainiert. Schon früh zeigte sich, dass er Talent hat – aber auch eine Menge Disziplin. Während andere Kinder lieber Fußball spielen oder einfach nur toben, stand Max schon als Vorschulkind regelmäßig in der Halle. Bald folgten erste regionale Wettkämpfe, die er häufig gewann, darunter der Hegau-Cup Mühlhausen oder der Konstanz-Cup. Diese Erfolge ebneten ihm den Weg in die deutsche Nationalmannschaft der WKU und der GCO.
Sein Karatelehrer Roland Schellhammer, der bereits selbst mehrfacher Karate-Weltmeister ist und die Schule „Karate Dojo Engen“ mit über 700 Schülern leitet, beschreibt ihn als einen außergewöhnlichen Schüler, der sich nicht so leicht ablenken lässt: „Max macht keinen Quatsch im Training, wie man das sonst bei Kindern in seinem Alter oft sieht. So ein Erfolg entsteht nur durch Disziplin und Fokus, und genau das hat Max“, erzählt Schellhammer.
Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft war aber auch für Max kein Spaziergang: Bis zu dreimal pro Woche Training im Dojo, zusätzliches Sondertraining und Fahrten zum Kadertraining – Max hatte einen straffen Plan. Selbst auf Rhodos wurden im Hotel seine Stärken nochmals gezielt trainiert. Den Tag vor der Meisterschaft nutzte er jedoch für eine entspannte Erkundung der Insel zusammen mit seinem Vater.
Der Wettkampf selbst war dann die Krönung all dieser Mühen: Max gewann jeden seiner Vorrundenkämpfe und stand schließlich ganz oben auf dem Treppchen. Der Moment, als er Weltmeister wurde, war für ihn einfach „toll“, sagt er.
Vom Fußball zum Karate
Max‘ Eltern, die selbst Mitglied in der Karateschule sind, stehen voll hinter seinem Weg. Auch wenn Max im Training für seine Disziplin bekannt ist, bleibt er zu Hause ein ganz normales Kind. „Da kann er ein echt großer Quatschkopf sein“, erzählen seine Eltern lachend. Max probierte früher auch andere Sportarten wie Fußball oder Handball aus, doch das war nichts für ihn. „Karate hat mir von Anfang an Spaß gemacht. Kampfsport ist einfach meins“, sagt er.
Trotzdem ist der Weg an die Spitze nicht immer leicht. Das intensive Training kostet viel Zeit, und der Druck, bei Wettkämpfen zu gewinnen, ist hoch. Max scheint damit aber gut umzugehen. Sein Motto: „Wenn etwas mal nicht klappt, stelle ich mich der Situation und mache es beim nächstes Mal besser.“
Großes Ziel vor Augen
Max hat klare Vorstellungen, wo die Reise hingehen soll: Er möchte mehrfacher Weltmeister werden – so wie sein großes Vorbild: Trainer Roland Schellhammer. Der erfahrene Karateka sieht großes Potenzial in Max und betont aber auch, dass so ein Erfolg nur mit Durchhaltevermögen und Unterstützung möglich ist. „Die Eltern müssen voll dahinterstehen, sonst klappt das nicht“, erklärt er.
Max Ziel, mehrfacher Weltmeister zu werden, ist eventuell gar nicht mehr so weit entfernt: Denn nach seinem Sieg auf Rhodos wurde Max direkt zur nächsten WM in Trier eingeladen. Bis dahin wird weiter hart trainiert.