Sie ist ein Kleinod im an Denkmälern reichen Engen: die Kapuzinerkirche unterhalb des Medizinischen Versorgungszentrums. Ihre Türen werden meist nur alle paar Jahre, an den Denkmaltagen, geöffnet. Das soll sich nun ändern: Der Schwarzwaldverein und engagierte Interessenten wollen die Kirche aus ihrem Dornröschenschlaf wecken.

Wie in dem Märchen wurden schon Gestrüpp und Bäume rund um die Kapelle entfernt. Nach den Fällarbeiten säuberte die rund zehnköpfige Abteilung Spitalkirche vom Schwarzwaldverein die Regenrinnen und Wasserableitungen.

Die Spitalkapelle hat als Teil des Engener Kapuzinerklosters wechselhafte Zeiten hinter sich. 1623 gegründet, wurde das das Kloster 1820 ...
Die Spitalkapelle hat als Teil des Engener Kapuzinerklosters wechselhafte Zeiten hinter sich. 1623 gegründet, wurde das das Kloster 1820 aufgehoben und zum Armenhaus und Bürgerspital umgewandelt, die Kirche zur Benutzung durch Patienten bereitgestellt. 1883 wurde das Gotteshaus bei einem Brand völlig zerstört und neu aufgebaut. | Bild: Holle Rauser

Der Schwarzwaldverein wurde bereits vor einigen Jahren von Vertretern der Stadt, der Kirche und dem Grundstückseigentümer angesprochen, ob Interesse an einer Belebung der Kirche bestehe. „Das war naheliegend, denn der Schwarzwaldverein ist in vielen Bereichen in der Heimatpflege tätig“, so der Vorsitzende Peter Kamenzin.

Zu tun gibt es für den Verein noch genug: Im Kirchenschiff bröckelt die Gipsdecke, in der Gruft wurde die Fensterschalung zerstört, das Gemäuer ist mit Graffiti beschmiert.

Neuer Förderverein soll helfen

Mit der Gründung eines Fördervereins Kapuzinerkirche soll der Schwarzwaldverein unterstützt werden. Josef Watz hat die Vereinsgründung angestoßen. Der Neubürger wohnt seit 2021 in Engen und hat die Spitalkapelle bei einem Spaziergang entdeckt. „Historisches sollte für unsere Kinder und Enkel erhalten werden“, so seine Meinung.

Viele Arbeiten wollen die Kirchenretter selbst – in Absprache mit dem Denkmalschutz – durchführen.

Das könnte Sie auch interessieren

In der Kapuzinerkirche sollen Veranstaltungen wie Lesungen und Konzerte stattfinden. „Auch Taufen oder Hochzeiten sind möglich“, so Kamenzin beim Ortstermin. Denn die Kirche ist noch geweiht.

Der Förderverein der Kapuzinerkirche hat am Donnerstag, 10. November, seine Gründungsversammlung. Gesucht werden viele Mitstreiter. Kontaktdaten für Interessierte: kamenzin@t-online.de, Telefon (0 77 33) 17 18 und josef.watz@igenesis.de, Telefon (01 70) 7 93 44 47.