Die Gemeinde Gottmadingen will ab 1. Januar die Hundesteuer für Kampfhunde drastisch anheben. So sollen Kampfhundebesitzer statt bisher 300 Euro dann 600 Euro im Jahr an Steuern bezahlen. Ab dem zweiten Kampfhund erhöht sich der Betrag auf 1200 Euro. Die Erhöhung betrifft in Gottmadingen die Besitzer von 22 Kampfhunden. Für alle anderen Hundebesitzer ändert sich laut der Satzungsvorlage, die jetzt im Gemeinderat beschlossen wurde, nichts. Sie zahlen 120 Euro und für den zweiten und jeden weiteren Hund 240 Euro.

Zwei betroffene Hundebesitzer kamen in die Gemeinderatssitzung, in der die entsprechende Satzung beschlossen werden sollten, und machten ihrem Unmut Luft. Sie wollten damit erreichen, dass Unterschiede bei der Besteuerung gemacht werden. So erklärte Marco Carolla, dass er so einen Hund mit zwei bestandenen Wesenstests habe. Er verstehe nicht, warum es bei der Erhöhung keine Ausnahmen zum Beispiel für Hunde mit Wesenstest geben soll.

Höhere Steuer nur für neue Hunde?

Ein zweiter Bürger erklärte, dass man doch bei den Hunden, die schon in der Gemeinde lebten und deren Besitzer bereits hier Steuern zahlten, einen Bestandsschutz einrichten könne und nur für neue Hunde die höhere Steuer anfalle. Dann wären sie nicht von der Erhöhung betroffen. Er habe gehört, dass es in anderen Städten solche Ausnahmeregelungen gebe.

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Kämmerer Andreas Ley erklärte, dass das nicht ginge, weil für alle Steuerzahler das Gleiche gelten müsse. Die Gemeinde halte sich mit ihrem Vorschlag an die Mustersatzung des Gemeindetags und eine Ausnahmeregelung sei ihm in Baden-Württemberg nicht bekannt. SPD-Gemeinderätin Kirsten Graf erklärte, dass sich ihre Fraktion mit dem Thema beschäftigt habe. Man könne, so ihre Meinung, für das Jahr 2025 über andere Regelungen sprechen. Ausnahmen gebe es zum Beispiel für Begleit- oder Therapiehunde. Diese Diskussion wolle sie aber jetzt nicht aufmachen.

Es sollen weniger Kampfhunde gehalten werden

Bürgermeister Michael Klinger erklärte, dass es nicht um den einzelnen Hund gehe, von dem vielleicht auch keine Gefahr ausgehe. Bei dieser Steuer handle es sich um eine Lenkungssteuer, die zum Ziel habe, dass grundsätzlich weniger von diesen Hunden gehalten würden. Tatsache sei, dass es mit diesen Hunden immer wieder Vorfälle gäbe, oft mit gravierenden Folgen. Es sei deshalb im Interesse aller Bürger, dass es in der Gemeinde weniger Kampfhunde gibt.

Außerdem sei Gottmadingen mit der Höhe der Steuer bei Weitem nicht die Spitze im Landkreis. Spitzenreiter ist die Stadt Konstanz, die für den ersten Kampfhund 900 Euro und für jeden weiteren Kampfhund 1500 Euro im Jahr verlangt. Die Stadt Singen erhöht zum 1. Januar ebenfalls die Hundesteuer für Kampfhunde auf 600 Euro.