Die Laufwege sind markiert, die wegweisenden Schilder hängen und das Wasser ist aufgewärmt: Es kann losgehen im Hilzinger Freibad. Nur die Temperaturen laden am Dienstag noch nicht zum Baden ein und es zieht auch mal ein kurzer Schauer vorbei. Für das Freibadteam um Bademeisterin Rita Assire und Bürgermeister Holger Mayer ist die Eröffnung nach Pfingsten dennoch ein Grund zur Freude: Endlich kann es los gehen! Die ersten haben das Angebot schon genutzt: „Unser erster Badegast war eine 85 Jahre alte Frühschwimmerin“, sagt die Fachangestellte für Bäderbetriebe. Zeitgleich öffnete das Freibad in Steißlingen, am Mittwoch wird Baden auch im Singener Aachbad möglich sein.
Kinder müssen sich nicht doppelt testen lassen
Große Überraschungen blieben am ersten Badetag aus: Die Corona-Verordnung Bäder und Saunen, die vom Landesministerium am Freitagabend einging, brachte für den Bürgermeister wenig überraschende Neuigkeiten. Neu sei besonders die Testpflicht. Einen negativen Corona-Test braucht, wer älter als sechs Jahre ist. Doch zwischenzeitlich wurde abgeklärt: Wer sich morgens in der Schule oder im Betrieb schon einmal getestet hat oder hat testen lassen, kann ohne weiteren Test ins Freibad.
Wer noch einen Test benötigt, soll täglich in der Hegauhalle die Möglichkeit haben. Ab Freitag wird dann ein privater Anbieter direkt am Freibad ein Testzentrum einrichten. „Dann gibt es eigentlich keinen Grund mehr, nicht ins Bad zu gehen“, sagt der Bürgermeister. Er kann sogar dem unsteten Wetter etwas abgewinnen: Die gemäßigten Temperaturen seien perfekt, damit sich der diesjährige Badbetrieb einspielen kann.
850 Badegäste sind erlaubt – und Jahreskarten begehrt
Rita Assire und ihre Kollegen haben den Saisonstart schon herbeigesehnt. Vor Corona waren an guten Tagen über 2000 Menschen hier, nun dürfen noch 850 rein. „Wir achten darauf, dass nicht zu viele gleichzeitig im Becken sind“, sagt Assire. Doch die Liegewiese sei ja groß – und das Verständnis für die Corona-Regelungen auch. Im vergangenen Jahr habe es kaum Diskussionen um Masken und Abstand gegeben, sagt Assire. Nur die Bauzäune zum Markieren der Laufwege hätten manche nicht schön gefunden. Doch die sind ersetzt, jetzt haben die Hilzinger ihr schönes Familienbad zurück.

„Wir erhalten vor Ostern schon immer Anrufe, ob man Jahreskarten kaufen kann“, sagt Holger Mayer. Dieses Jahr musste man sich länger gedulden: Jahreskarten kann man seit Donnerstag ebenso online buchen wie die Zeitfenster.
Schwimmkurs für Kinder? Vermutlich erstmal nicht möglich
Nur um eine Gruppe macht Rita Assire sich noch Sorgen: Sie habe 60 Kinder, die in einem Kurs schwimmen lernen wollen und sollen. Das sei 2020 nicht möglich gewesen. Doch da hat sich nach erster Einschätzung wenig getan: Direkter Körperkontakt, ohne den ein Schwimmtraining laut Assire nicht sinnvoll ist, soll weiter vermieden werden.
Wenig Andrang zum Start in Steißlingen
Für Stefan Kronenbitter begann die Saison mit Schlechtwetterzeiten: Bei so einem kühlen Wind hat der Freibad-Pächter in Steißlingen am ersten Tag niemanden schwimmen sehen. Doch der ein oder andere sei vorbeigekommen und habe sich erkundigt, ob und wie das Freibad am Steißlinger See nun geöffnet hat: Erstmal von 11 bis 13 Uhr sowie 17 bis 19 Uhr, erklärt Kronenbitter. Das sei aber nicht wegen Corona so, sondern wegen des Wetters. Sobald es über 25 Grad Celsius hat, soll das Freibad wie gewohnt von 9 bis 20.30 Uhr geöffnet haben.
Manch ein Besucher habe aber schon geäußert, wegen der Testpflicht in diesem Jahr erstmal auf den Freibadbesuch verzichten zu wollen, sagt Kronenbitter. Denn für manch eine Mutter bedeute das, erstmal nach Singen oder Radolfzell fahren zu müssen, bevor das Kind in Steißlingen ins Freibad darf.