Das Hochhaus mit den 16 Stockwerken bleibt das einzige Gebäude im Quartier, das alle anderen überragt. So sieht dies der Entwurf des Berliner Architektenbüros Sauerbruch Hutton vor. Der Mitbegründer Matthias Sauerbruch ist der Sohn des Konstanzer Künstlers Hans Sauerbruch.

Das Hochhaus bekommt Wintergärten-Vorbauten in Wellenform, die innere Struktur des Hauses aber bleibt bestehen. Die heutigen Büros werden zu etwa hundert Ein- bis Vierzimmer-Wohnungen zusammen gelegt, und der Wohnraum durch die neuen Wintergärten erweitert.

Der Architektenwettbewerb für das Telekom-Areal zwischen Jahn- und Moltkestraße ist entschieden. Der Siegerentwurf sieht wellenartige ...
Der Architektenwettbewerb für das Telekom-Areal zwischen Jahn- und Moltkestraße ist entschieden. Der Siegerentwurf sieht wellenartige Wintergartenvorbauten vor, zwei Neubauten mit Satteldach sowie fünf bis sechs Geschosse. Auf der anderen Seite entsteht ein Flachbau für Restaurant und Ladengeschäft. Die Spielwiese mit Brunnen bleibt unberührt. Auf dem Areal der Turnhalle entsteht ein Bau für Wohnungen und eine Kindertagesstätte. Bild: Claudia Rindt

Statisch sind die Anbauten kein Problem. Das frühere Telekom-Gebäude ist auf viel höhere Traglasten ausgelegt als im Wohnungsbau üblich.

"Qualitätvolles Wohnen" im Turm: zu welchen Preisen ist aber noch nicht klar

Der Architekturprofessor Zvonko Turkali, der Vorsitzende des Preisgerichts, sagt, im Hochhaus werde „qualitätsvolles Wohnen“, entstehen, aber nichts Elitäres. Welche Quadratmeterpreise zu erwarten sind, darüber sagt Projektentwickler Rainer Beitlich von der Stuttgarter BPD Immobilienentwicklung GmbH noch nichts.

Im Hochhaus werde es keinen geförderten Wohnraum geben. Der soll erst zu einem späteren Zeitpunkt mit den Neubauten entstehen. Dort seien 30 Prozent der Wohnungen im geförderten Bereich vorgesehen, wie Bürgermeister Langensteiner-Schönborn sagt. Bis Sommer 2022 sollen die Wohnungen im Hochhaus bezugsreif sein, etwa im Jahr 2024 die anderen Wohnungen.

Diese orientieren sich bei der Optik an die bestehenden Wohnbauten im Quartier, bekommen also Satteldächer und umfassen maximal sechs Geschosse. Das Hochhaus bekommt zudem einen neuen Vorbau, in dem ein Restaurant und auch die Post wieder Platz finden könnten.

Insgesamt sind auf dem früheren Telekom-Areal 280 neue Wohnungen und 60 Plätze einer neuen Kindertagesstätte geplant

Die Spielwiese mit Brunnen bleibe unberührt, sagt Bürgermeister Karl Langensteiner Schönborn. Es entstünden zudem neue Wege und Aufenthaltsflächen.

Auch die Post soll an den Standort zurückkehren

Das Hochhaus bekommt einen eingeschossigen Vorbau mit Innenhof, der neues Leben auf den Platz bringen soll. Etwa an der Stelle, wo bisher die Post ihren Sitz hatte, soll im Neubau ein Restaurant einziehen, und gleich daneben wäre dann auch Platz für eine neue Poststelle in Petershausen, also fast an der selben Stelle, wie es die Bürger lange Zeit über gewöhnt waren. Bürgermeister Langensteiner-Schönborn sagt, die Stadt wolle sich bemühen, die Post wieder an ihren alten Platz zu holen.

Die Jury hatte unter 13 Entwürfen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden einstimmig entschieden. Der Flächenverbrauch sei bei dem Erstplatzierten gering gewesen, zudem passten sich die Neubauten ideal ins Bestehende, sagt Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn. Er geht davon aus, dass der Siegerentwurf aus dem Aschenputtel-Areal ein Schmuckstück mache.