„Alle Fürs Klima“: Unter diesem Motto hat die Klimabewegung Fridays for Future in ganz Deutschland alle Generationen und gesellschaftlichen Schichten zum Klimastreik aufgerufen.
Bei der Klimademo in Konstanz scheint der Schulterschluss zwischen Jung und Alt geglückt zu sein. Seite an Seite mit Schülern streikten Eltern, Rentner, Angestellte und Unternehmer. Wir zeigen Einige im Porträt.
Mutter und Tochter
Maureen Steinheil ist gemeinsam mit ihrer Tochter Jessy aus Überlingen nach Konstanz gereist, um am großen Klimastreik teilzunehmen.
Voller Vorfreude steht die 50-Jährige am Start der Fridays-for-Future-Demonstration im Herose-Park.
Sie ist zum ersten Mal auf einer Klimademo. Es sei einfach an der Zeit gewesen, die Klimabewegung lautstark zu unterstützen, erklärt Maureen Steinheil.
„Der Klimaschutz geht in Deutschland nicht schnell genug voran“, sagt sie. „Dabei haben wir nur eine Erde und die müssen wir für unsere Kinder erhalten.“

Die Rentnerin
Friederike von Wollf schiebt sich Seite an Seite mit Kindern durch die engen Gassen der Konstanzer Altstadt.
„Ich habe Enkelkinder“, sagt die 83-Jährige und schaut sich besorgt um.
Die Gesellschaft müsse jetzt die Notbremse ziehen, sonst ende die Klimakrise in einem Desaster für alle.
Es sei längst überfällig gewesen, dass ältere Semester wie sie der Jugend bei Seite springen.
„Ich freue mich über jede weißhaarige Person hier“, sagt sie und lacht.

Der Unternehmer
Jochen Bartlau ist kein Klimaaktivist, er ist Software-Unternehmer in Konstanz. Beim Klimastreik läuft das Unternehmen geschlossen mit.
Es sei neu, dass die Geschäftsführung eines Unternehmens zu einem Streik aufruft, erklärt der 47-Jährige. „Aber beim Klima gibt es keine zweite Chance.“
Wenn sich neben der Jugend auch immer mehr Unternehmen für den Klimaschutz zusammenschließen würden, dann könne die Politik nicht länger wegschauen, ist Jochen Bartlau überzeugt.
„Als Unternehmen haben wir Macht.“
Die Wissenschaftlerin
Kirsten Mahlke streikt seit der ersten Stunde in Konstanz für das Klima. Die 47-Jährige ist Kulturwissenschaftlerin an der Universität Konstanz und Teil von Scientists for Future.
Gleich zu Beginn von Fridays for Future haben sich Wissenschaflter in ganz Deutschland mit der Klimabewegung solidarisiert.
„30 Jahre hat meine Generation tatenlos zugeschaut“, sagt sie. Jetzt müssten alle die Jugendlichen unterstützen, damit es überhaupt eine Zukunft gebe.
Von alleine werde sich die Politik nicht bewegen, ist die Wissenschaftlerin überzeugt. Und das, obwohl die Fakten klar seien: „Wir erleben gerade ein neues großen Massensterben auf der Erde und der Mensch ist mittendrin.“