Die Abkürzung Exif führt nicht zu einem weiteren Staat, dessen Regierung die Europäische Union verlassen will. Es ist auch kein moderner Vorname, der gerade von hippen Eltern dem Nachwuchs als frühzeitige Strafe aufgedrückt wird. Und es ist auch nicht als Fortsetzung für KINA der Titel für ein neues Bebauungsprojekt in Konstanz.
Aber Exif ist etwas ziemlich Tolles, mit den Daten – ausgeschrieben Exchangeable Image File Format (deutsch: austauschbares Bilddateiformat) – lässt sich bei digitalen Aufnahmen einiges entschlüsseln: die Marke und das Modell der Kamera zum Beispiel, oder ob diese im Hoch- oder Querformat ausgerichtet war.
Auch das Aufnahmedatum und die -uhrzeit lassen sich so nachvollziehen. Als wasserdichtes Alibi funktioniert das nicht, schließlich gibt es genügend Programme, mit denen diese Daten nachträglich manipuliert werden können. Aber verlässlicher als die scheinbare Realität am Bahnhof sind die digitalen Datei-Infos dennoch.
Dort gibt es nicht nur eine Uhrzeit, sondern gleich drei – bislang. Am Gleis selbst wenigstens – Bahn-Befürworter werden jetzt sagen: „Nur dort kommt es ja darauf an“ – ist man wenigstens noch in der richtigen Zeitzone unterwegs. Dreiviertel Sieben zeigt die Bahnhofsuhr entsprechend der mittels Handy, smarter oder sonstiger Armbanduhr gegengecheckten, amtlich verbrieften Konstanzer Zeit an.

Nur wenige Meter weiter aber betreten Uhrzeit-Gucker gleich zwei unterschiedlichen Zeitzonen. An der Bushaltestelle direkt neben Gleis 1a ist es plötzlich schon nach halb Acht. Fast eine Stunde vertrödelt also für diesen Katzensprung?
Aufatmen. Zum Glück nicht. Denn blickt man auf die auf die rückseitig angebrachten Zeiger ist alles wieder gut. Also fast, wenigstens einige Minuten sind wieder aufgeholt.