Seit November liefen Verhandlungen zwischen Vonovia und dem Mieterbund über eine Mietminderung für die Bewohner der Schwaketenstraße 98 bis 108. Es ging um eine Reduzierung der Miethöhe für die Zeit der Sanierungen, die für die Mieter mit großen Unannehmlichkeiten verbunden sind.
Nun sind die Verhandlungen überraschend gescheitert.
Vonovia geht nun unabhängig vom Mieterbund auf die Mieter zu
Die Immobilienfirma bietet den Mietern eine Minderung der Bruttomiete (einschließlich Betriebskosten, aber ohne Heizung und Warmwasser) in Höhe von 20 Prozent für den Zeitraum von drei bis vier Monaten an, außerdem eine Minderung der Gesamtmiete in Höhe von 40 Prozent für die Zeit, in der die Bewohner jeweils ihr Bad nicht nutzen konnten. Das geht aus einem Schreiben der Firma Vonovia an die Mieter hervor.
Außerdem kündigt Vonovia eine dauerhafte Mietminderung in Höhe von 20 Prozent an (monatlich 65,20 Euro), die vom 1. Januar 2019 bis zum Ende der Bauarbeiten gelten soll.
Dem Mieterbund Bodensee ist dieses Angebot zu niedrig
Die Arbeiten an der Wasserversorgung dauern deutlich länger als angekündigt, schreibt der Mieterbund in einer Pressemitteilung. Nach den bisherigen Erfahrungen stünden den Mietern deutlich länger als vier Wochen kein Bad und teilweise keine Küche zur Verfügung, berichtet Kropp. Die Höhe der Mietminderung müsse diesen Verlust an Lebensqualität fair ausgleichen. Ein Minderungssatz von 40 Prozent sei dafür zu wenig.
Im Verlauf der Gespräche mit der Regionalleitung der Firma Vonovia habe man sich in den Positionen angenähert, berichtet Winfried Kropp vom Mieterbund dem SÜDKURIER. Trotzdem sei eine Einigung an diesem Punkt gescheitert.
Der Mieterbund Bodensee will sich nun bei den eigenen Mitgliedern für höhere Mietminderungen einsetzen. Außerdem werde der Mieterbund weiter mit Vonovia verhandeln. Die Immobiliengesellschaft habe ihre Bereitschaft dazu signalisiert.