15 offizielle Grillstellen gibt es in Konstanz und den Vororten.

Zu wenig, findet so mancher Konstanzer. "Auf einen Grillplatz kommen 5333 Einwohner", schreibt etwa ein Facebook-Nutzer zu einer Standortkarte, die die Stadt veröffentlicht hatte. Doch die Suche nach zusätzlichen Standorten für das offizielle Grillvergnügen ist nicht ganz einfach.

Das zeigt ein aktuelles Beispiel. Die Stadtverwaltung hatte fünf Plätze am Seeufer vorgeschlagen, wo weitere, öffentliche Grillstellen eingerichtet werden könnten. Alle liegen in Petershausen-Ost: An der Schmugglerbucht, an der Hockgrabenmündung und am Seeufer in der Nähe der Kliniken Schmieder.

Sorge um die Nachtruhe

Vor allem der Standort Schmugglerbucht stieß schnell auf Gegenwehr bei den Anwohnern und der Rosenau. Die Bewohner der Senioreneinrichtung befürchten nächtliche Ruhestörungen.

"So berechtigt der Wunsch der Bürgerinnen und Bürger auf öffentliche Nutzung des Seeufers ist, so berechtigt ist auch der Wunsch der Anwohner auf Ruhe, insbesondere auf Nachtruhe", schreiben der Stiftsbeiratsvorsitzende Ralf-Joachim Fischer und der Hausleiter Herbert Schlecht in einem Brief an den Oberbürgermeister Uli Burchardt.

Sie weisen auf die Probleme hin, die es bereits gebe:

„Es wird mit lauter Musik manchmal bis zwei, einmal sogar bis vier Uhr gefestet. Unsere Bitte an die Anwesenden, etwas leiser zu feiern, hatte nur Spott und noch mehr Musik und Gesang zur Folge. So haben wir im letzten Jahr, wenn es unerträglich wurde, mehrfach die Polizei um Hilfe bitten müssen, um lautes Feiern in der Sitzgruppe an der Hockgrabenbrücke und am Strand zu beruhigen.“

Auch die Anwohner der Hinterhauser und der Mozartstraße wehren sich gegen einen Grillplatz an der Schmugglerbucht und haben Protestbriefe an die Stadt geschrieben.

Zwei Standorte bleiben übrig

Fazit: So wurden aus fünf vorgeschlagenen Standorten zwei, die noch in Frage kommen. Der eine liegt am Seeufer in der Nähe der Kliniken Schmieder:

Der andere Grillplatz könnte am sogenannten Versehrtenbad am Hörnle eingerichtet werden, die Stadt muss das aber vorher noch mit der Bädergesellschaft abstimmen.

An beiden Standorten sollen Mülleimer aufgestellt werden. Naturschutzbedenken gibt es nach Angaben von Martin Wichmann vom Amt für Stadtplanung und Umwelt nicht. Er habe gute Erfahrungen gemacht mit öffentlichen Grillstellen wie dem am Staader Wasserwerk, die auch gut genutzt werden – statt wild zu grillen. Bei Trockenperioden wie vergangenen Sommer würden grundsätzlich Grillverbote erlassen.

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Ein Toilettenwagen für 70.000 Euro

An dem Standort Versehrtenbad wird nun geprüft, ob es dort dann auch einen Toilettenwagen geben könnte. Schließlich sind die Toiletten am Freibad Hörnle nachts geschlossen. Billig ist ein solcher Wagen, wie er etwa im Herosé-Park steht, allerdings nicht. Allein die Grundinstallation inklusive Abwasser- und Stromleitungen kostet nach Angaben von Hochbauamts-Leiter Thomas Stegmann etwa 70.000 Euro. Oben drauf kommt noch die monatliche Miete in Höhe von etwa 600 Euro, dazu die Reinigungsgebühr und die Kosten für mögliche Vandalismus-Schäden.

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