Zu viel Alkohol ist nie gut, das weiß jeder. Doch an Fasnacht gibt es jedes Jahr viele, die über die Stränge schlagen. Zumeist sind es Jugendliche, die der Wirkung des Alkohols zum Opfer fallen und zu einem unfreiwilligen Krankenhausbesuch kommen. Das trübt die Fasnachtsstimmung.

Unter dem Motto „Mit Wasser kannst du länger auf die Gass“, haben sich Narren verbündet, um als gutes Vorbild voranzugehen. Sie verteilen kostenlos Mineralwasser. Der Fokus der Aktion liegt auf dem Schmotzigen Dunschtig und dem Fasnachtssonntag.

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Sie sind Vorbilder

Die Verbündeten sind die Narrengemeinde Hofpeter, die Wüeschte Sierche und die Piraten AG. Sie haben sich zu der spontanen Aktion entschieden, um ihrer Vorbildfunktion und ihrer Aufgabe als Hüter des ordentlichen Chaos gerecht zu werden und diese hervorzuheben. Deshalb verwenden sie auch bei dieser Aktion Mehrwegbecher, um Müll zu vermeiden. Unvergessen sind die Müllberge des letztes Schmotzigen Dunschtig, die ohne die Narrenpräsenz aufgekommen waren.

Der prickelnde Tropfen für zwischendurch

„Der Tag ist so lang. Er beginnt in der Frühe mit dem Wecken und geht so bis um halb ein Uhr nachts. Da ist man froh, dass man auch mal was Normales trinken kann“, erzählt Caro Wehner, Präsidentin der Hofpeter. Sie und Roland Huber, Vizepräsident der Hofpeter, finden: „Fasnacht bedeutet nicht nur feiern und trinken, sondern Brauchtum und Vereinsleben.“

Ihr Wunsch ist es auch, dass mehr Jugendliche das Brauchtum, also die traditionellen Teile der Fasnacht, wie die Bunten Abende, das Speckessen am Rosenmontag und allgemein das Vereinsleben wieder entdecken und sich davon auch begeistern lassen.

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„Die Vereine dürfen für jeden, der ein Problem hat, ein Anlaufpunkt sein, auch für jeden, der sich bedrängt fühlt“, versichert Roland Huber. Wer ein Problem hat, soll sich an jemanden aus einer Narrenzunft wenden und dort Hilfe bekommen, denn das, was die Narren ausmacht, ist ihr Zusammenhalt.

Auch sie stehen der Jugend bei

Der Präventionsrat ist ebenfalls aktiv: Von 10 bis 14 Uhr verteilen die ehrenamtlich Engagierten am Schmotzigen Handbrote, Punsch und Tee kostenlos bei der Jugendparty auf dem Stephansplatz, wie Manfred Hölzl vom Präventionsrat berichtet.

Auch der Gesamtelternbeirat Konstanz zieht gemeinsam mit dem Jugendzentrum am Schmotzigen wieder zwischen 9 und 14 Uhr mit Wasser, Brezeln und einem offenen Ohr für alle Jugendlichen durch die Straßen, um sie beim verantwortungsvollen Feiern zu unterstützen. Erkennbar sind die Helfenden an den gelben Westen und Rucksäcken. „Ziel ist es, dass kein Jugendlicher allein gelassen wird und wir schwere Alkoholfolgen oder gar Einlieferung ins Klinikum verhindern können“, erklärt die Vorsitzende Petra Rietzler.

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Appell an Jugendliche und Eltern

Der Appell des Gesamtelternbeirates an die Jugendlichen lautet: „Trinkt keinen oder wenigstens nicht so viel Alkohol. Bedenkt, dass in euren „Mischen“ ziemlich viel harter Alkohol drin ist, der schlagartig wirkt, und ihr plötzlich sehr betrunken seid. Wäre doch schade, wenn für euch die Fasnacht schon am Vormittag wieder vorbei ist. Frühstückt reichlich, dass ihr auch noch etwas anderes im Magen habt. Und ganz wichtig: Lasst niemanden allein. Kümmert euch um eure Freunde, bringt sie nach Hause oder ruft die Eltern an.“

Petra Rietzler gibt auch einen Rat an die Eltern: „Redet vorab mit euren Kindern und ganz wichtig: Gebt euren Kindern mit, dass sie immer – egal in welchem Zustand – nach Hause kommen können und sollen. Diskutiert wird dann am nächsten oder übernächsten Tag.“