Nur noch wenige Tage sind es bis zu der Hochzeit der Konstanzer Fasnacht. Die Vorfreude ist überall unter den Narren bereits jetzt zu spüren. Viele sind glücklich, dass die Fasnacht nach zwei Jahren Corona-Pandemie wieder ohne Einschränkungen über die Bühne gehen kann.
Doch was bei den Mäschgerle Freude hervorruft, treibt so manchem Polizisten die Sorgenfalten auf die Stirn. Denn eins ist klar: Für die Beamten bedeuten die Tage der Narretei vor allem jede Menge Arbeit. Doch wie bereitet sich das Polizeipräsidium Konstanz auf die närrischen Tage vor?
Jede Menge Sicherheitsvorkehrungen sind geplant
„Im Vorfeld fanden Sicherheitsbesprechungen mit der Stadt, der Feuerwehr, dem Rettungsdienst und den Narrenvereinen statt“, teilt Katrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, auf SÜDKURIER-Nachfrage mit. Zudem sei bereits, wie auch in den vergangenen Jahren, die Videoüberwachung auf der Marktstätte und dem Stephansplatz in die Wege geleitet worden.
Darüber hinaus wird es im Bereich Innenstadt, Marktstätte und Stephansplatz teilweise abgesperrte, gesicherte Bereiche geben, um den Narren ein möglichst sicheres Feiern zu ermöglichen, heißt es weiter. Neben dem durch die Stadt erlassenen Glasverbot wird es außerdem weitere, zusätzliche Mülleimer und Container geben, um mitgebrachte Flaschen und Müll zu entsorgen. 2022 hatte die Straßenreinigung rund sieben Tonnen Müll eingesammelt.
Es erfolge außerdem, wie bei jeder größeren Veranstaltung, auch für die närrischen Tage eine gesonderte Planung für die Anzahl der Einsatzkräfte. Genaue Zahlen dazu lieferte die Polizei auf Nachfrage aufgrund von taktischen Gründen jedoch nicht.
Großer Andrang in der Konstanzer Innenstadt erwartet
Das wird wohl auch nötig sein, denn auch die Polizei erwartet nach zwei Jahren Pandemie ohne Fasnacht oder nur mit Einschränkungen regen Andrang auf den Konstanzer Straßen. Viele Menschen würden sich natürlich sehr darauf freuen, dass endlich wieder eine Fasnacht „wie früher“ stattfinden könne.
„Deshalb geht auch die Polizei davon aus, dass mit regem Andrang und großer ‚Fasnachtsfreude‘ – in all ihren schönen und weniger schönen Facetten – zu rechnen ist“, heißt es aus dem Konstanzer Präsidium. Dementsprechend rechne man auch verstärkt mit den typischen, insbesondere durch den übermäßigen Alkoholkonsum geförderten, Vorfällen.
Dazu gehören laut den Angaben der Beamten vor allem (Beziehungs-)Streitigkeiten, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Körperverletzungs- und Eigentumsdelikte, wie etwa Raub oder Diebstahl. Gerade diese Vergehen zählen laut Katrin Rosenthal zu den „Kriminalitätsphänomenen“ im öffentlichen Raum, gerade an den närrischen Tagen.
Generell gilt: „Wo sich Menschmassen finden und drängen, muss mit Konflikten gerechnet werden.“ Örtliche Schwerpunkte sind dabei die Innenstadt, die Marktstätte, der Stephansplatz und generell die Altstadt. Die wichtigsten Tage für die Polizeiarbeit sind dabei der Schmotzige Dunschtig, der Fasnachtssonntag und der Rosenmontag.
Auch die Polizei wünscht sich eine friedliche Fasnacht
Doch wie können sich Narren verhalten, die eine friedliche Fasnacht erleben, und Problemen aus dem Weg gehen wollen? Das wichtigste Stichwort ist hierbei laut Polizeiangaben Alkohol. Denn insbesondere der maßvolle Konsum von Alkohol trage dazu bei, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.
„Alkohol schafft oft ‚Streitlust‘ – am besten hält man sich von sichtlich betrunkenen, aggressiven Menschen fern“, gibt Katrin Rosenthal als Tipp mit. Lieber solle man woanders hingehen, bevor man ungewollt in einen Streit hingezogen werde.
Außerdem sei es förderlich, wenn man nicht alleine, sondern in einer Gruppe unterwegs sei. So könne man aufeinander achten und auch präventiv arbeiten, beispielsweise indem man den angetrunkenen und streitlustigen Kumpel auf die Seite nehme, ehe die Situation eskaliere.
Ein letzter, nützlicher Tipp: „Fühlt man sich irgendwo unwohl, sollte man auf das ‚ungute Bauchgefühl‘ hören und die Örtlichkeit verlassen“, so die Polizeisprecherin abschließend.