Neuer Name, neuer Investor – und neues Glück? Die Firma Axxus Capital mit rechtlichem Sitz in Luxemburg und operativem Sitz in Mannheim, übernahm das Pleiteprojekt Maxx-e-Motion Ende 2019 und nennt den Gebäudekomplex nun Constantia Blue.
Was hat es mit dem neuen Namen auf sich?
Der Titel sei laut Geschäftsführer Markus Wolf angelehnt an ein römisches Kastell, das in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten am Konstanzer Trichter errichtet wurde. Außerdem lasse sich der lateinische Ortsname Constantia mit Beständigkeit übersetzen. „Dies unterscheidet uns maßgeblich von den Vorgängern im Projekt“, erklärt Wolf auf Nachfrage.
Wann wird welcher Teil des Gebäudekomplexes eröffnet?
Nach der Pleite von Euro Concept stand zu befürchten, dass auf dem Filet-Grundstück zwischen Reichenau- und Line-Eid-Straße eine Bauruine entsteht. Inzwischen wachsen dort die Gebäudeteile für das geplante Hotel mit 183 Zimmern in die Höhe.
„Wir gehen davon aus, dass dieses im zweiten Quartal 2021 eröffnen wird“, erklärt Markus Wolf von Axxus Capital. Einst wollte die Hilton-Gruppe dort ein mittelpreisiges Haus der Marke Hampton by Hilton betreiben. Ob die mit Euro Concept angedachte Zusammenarbeit auch mit Axxus Capital fortbestehe ist noch offen, der Name des Hotelbetreibers soll in den kommenden Tagen öffentlich werden.
Kommt das Parkhaus noch?
Ebenfalls Mitte 2021 soll das Parkhaus mit rund 380 Stellplätzen in Betrieb genommen werden. „Ich gehe davon aus, im September hier mit den Bauarbeiten starten zu können“, sagt Wolf. Durch Änderungen in der Planung und Wegeführung müsse noch geklärt werden, inwieweit der Brandschutz angepasst werden muss.
Was aus den Plänen für das dritte Bauteil neben Hotel und Parkhaus geschieht, müsse laut Markus Wolf noch mit der Stadtverwaltung Konstanz abgestimmt werden. Euro Concept hatte in nächster Nähe zum Bodenseeforum ein ambitioniertes Tagungszentrum vorgesehen – sogar ausgestattet mit teuren Oldtimer-Fahrzeugen als Gestaltungselementen.
Wie steht es um die Zukunft des Tagungsbereichs?
Laut des Investors aus Mannheim fanden zur Zukunft dieses Gebäudes „vorbereitende Gespräche zwischen unseren Architekten und der Stadt“ statt. An den Entwürfen arbeite das Architektenbüro Blocher, das auch am Wettbewerb um den Umbau des Telekom-Hochhauses beteiligt war. Dort ging der Zuschlag an das Architekturbüro Sauerbruch Hutton mit Sitz in Berlin. Als General-Bauunternehmer ist wie bereits vor der Übernahme die i+R-Gruppe zuständig. Dies hatte die Firma aus Vorarlberg, die in der Stadt durch die Bebauung des Bückle-Areals bekannt ist, Ende 2019 gegenüber dem SÜDKURIER bestätigt.

Markus Wolf spricht von einer „sehr konstruktiven, professionellen und partnerschaftlichen“ Zusammenarbeit mit der Baubehörde und dem Gestaltungsbeirat der Stadt. Er betont jedoch auch: „Die weitergehende Abstimmung ist aufgrund der derzeitigen Situation nur sehr eingeschränkt möglich.“
Seitens der zuständigen Behörden der Stadt Konstanz gebe es „keinerlei baurechtlichen Probleme“, erklärt deren Pressesprecher Walter Rügert. So sei die Baugenehmigung vom alten auf den neuen Eigentümer übertragen worden, laut Baurechtsamt könne das Projekt wie einst geplant umgesetzt werden.