Teile des Industriegebiets entwickeln sich zum großen Hotelstandort in Konstanz. Jetzt wurde das Richtfest des dritten Gebäudes des Projekts Constantia Blue auf dem Gelände zwischen Reichenau- und Line-Eid-Straße im Gewerbegebiet Stromeyersdorf gefeiert. Damit scheint eine Zitterpartie rund um das Pleiteprojekt Maxx-e-motion doch ein gutes Ende zu nehmen.

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An die Historie der Planungen und Bautätigkeiten auf dem Gelände erinnerte Markus Wolf, Geschäftsführer von Axxus Capital. „Es gab ein Vorgängerprojekt, das in die Insolvenz geraten ist“, bemerkte er schlicht. Die deutsch-schweizerische Euro-Concept-Gruppe wollte auf dem Gelände im Stromeyersdorf das ehrgeizige Projekt Maxx-e-Motion realisieren. Mit dem Bau wurde begonnen, doch dann wurden die Bautätigkeiten eingestellt, denn die Gruppe ging pleite. Viele Konstanzer hatten seinerzeit Sorge, dass für viele Jahre eine Bauruine direkt an der Reichenaustraße stehen könnte. Doch dann kam Axxus Capital.

Der Reiz des Großprojekts im Mikrokosmos

„Wir haben uns im Team sehr schnell für die Realisierung entschieden“, so Markus Wolf. Warum aber übernimmt jemand ein Pleiteprojekt? „Wir machen nur Immobilien-Großprojekte“, stellt Markus Wolf gegenüber dem SÜDKURIER fest und fügt an: „Dies hier ist ein großer Standort für Konstanz. Wo gibt es im Mikrokosmos Bodensee noch die Chance, ein Projekt solcher Größe zu bauen?“

Der dritte Baustein des Großprojekts nähert sich der Fertigstellung. Wie das gesamte Ensemble einmal aussehen soll, zeigt die ...
Der dritte Baustein des Großprojekts nähert sich der Fertigstellung. Wie das gesamte Ensemble einmal aussehen soll, zeigt die Visualisierung auf dem Bauzaun. | Bild: Scherrer, Aurelia

Bei Constantia Blue handle es sich um ein 100-Millionen-Euro-Projekt, welches das Hotel Hampton by Hilton, ein Parkhaus sowie das dritte, noch im Bau befindliche Gebäude beinhalte. Die Investition in diesen dritten Baustein verschlinge etwa die Hälfte der Gesamtsumme.

Rasches Handeln war angesagt

Und das ist nicht verwunderlich, denn bei diesem dritten Gebäude handelt es sich um die von Concept angefangene Baustelle, die Axxus Ende 2019 übernommen hat. „Was auf der Baustelle war, haben wir gekauft.“ Dann stand der Winter vor der Tür und im bereits gebauten Keller sei das Wasser zwei Meter hoch gestanden, erzählt Markus Wolf. „So schnell wie möglich haben wir mit dem Winterschutz begonnen, denn sonst hätten wir alles abreißen müssen.“ Dann habe das Generalbauunternehmen i+R das Konzept entsprechend geändert, denn was Concept vorhatte, „war der falsche Ansatz“, so Wolf.

Dank an alle Bauarbeiter sprechen Markus Wolf, Geschäftsführer von Axxus Capital (links) und Mario Bischof, Geschäftsführer von i+R ...
Dank an alle Bauarbeiter sprechen Markus Wolf, Geschäftsführer von Axxus Capital (links) und Mario Bischof, Geschäftsführer von i+R (Zweiter von links) aus. | Bild: Scherrer, Aurelia

„Am 7. Oktober 2021 hat Hampton by Hilton eröffnet“, berichtet Wolf. Es war der erste Baustein des Großprojektes, das auch das bereits vollendete Parkhaus einschließt. Froh ist Wolf, dass das Hotel mit seinen 183 Zimmern hervorragend laufe. „Es rockt alles. Es wird als bestes Hotel gerankt und das auf einer aktuellen Baustelle“, betont er.

Was entsteht im dritten Gebäude?

„3000 Quadratmeter Fitness und Spa, 3000 Quadratmeter Event und Gastro, dazu ein Hotel mit 190 Betten sowie Praxis- und Büroräume“, skizziert Markus Wolf, was auf einer Gesamtnutzfläche von 36.000 Quadratmetern passieren soll. Das Hotel werde von der Hotelgruppe Novum Hospitality geführt und die Marke The Niu in Konstanz eingeführt. The Niu bedeute Lifestyle und decke ein hochwertiges Segment ab.

Markus Wolf ist bezüglich des Gesamtprojekts Constantia Blue überzeugt: „Es wird ein Knaller! Wir wollen einen lebendigen Standort mit 600 bis 700 Gästen.“ Es handle sich um „ein Ensemble, das sich gegenseitig befruchtet“, sagt er im SÜDKURIER-Gespräch.

Baubürgermeister zeigt sich erleichtert

Froh ist der Konstanzer Baubürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn, dass „die Entwicklung einer Brache demnächst abgeschlossen ist. „Es war spitz auf Knopf“, erinnert er sich und fügt an: „Es war wichtig, dass eine Entwicklung kam und die Bauherrschaft bereit war, Qualität umzusetzen.“

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Er findet den Mix an diesem Standort gut, denn gerade Büroflächen würden in Konstanz gesucht, wobei interessierte Firmen stets nach modernen Immobilien Ausschau halten würden. Zum letzten Baustein sagt Langensteiner-Schönborn: „Es ist gut, dass es kein reines Hotel geworden ist und das Haus eine Komplettverklinkerung erfährt. Das gibt dem Gebäude eine gute Charakteristik.“