Für die Entwicklung des autonomen Fahrens bei Autos arbeiten Entwickler und Forscher mit Sensoren, die wie ein Radar die Umgebung absuchen – und bei Hindernissen oder Verlaufsänderungen der Strecke das Auto entsprechend steuern lassen.
Das Institut für Systemdynamik der HTWG hat für diese Forschung jetzt einen wichtigen Schub bekommen: In einer Ausschreibung des sogenannten Geräteprogramms für baden-württembergische Hochschulen für angewandte Wissenschaften überzeugte die HTWG die Entscheider für die Vergabe von Fördergeld – und konnte nun einen Sensor anschaffen, mit dem die Forscher auf dem See testen und arbeiten können. Dies teilt die Hochschule in einer Presse-Info mit.
Die Wissenschaftler und Ingenieure wollen den Sensor auf dem HTWG-Forschungsschiff Solgenia der Fakultät Elektrotechnik einsetzen – und auch auf einem der Katamarane, die zwischen Friedrichshafen und Konstanz pendeln. Die aktuellen Forschungsgebiete reichen von der Kollisionsvermeidung bis hin zum autarken Andocken, wie die HTWG schreibt. Darüber hinaus stehe der Sensor auch für Kooperationsprojekte mit Industriepartnern im Bereich des teilautomatisierten und autonomen Fahrens zur Verfügung.
Der hochmoderne Sensor arbeitet nach dem sogenannten Lidar-System: „Light Detection and Ranging“ (Abstandserkennung mit Lasertechnologie). Das Verfahren ähnelt dem Radar, indem es optisch Entfernungen misst, wie die HTWG erklärt. Lidar-Sensoren sind eine Schlüsseltechnologie für automatisiertes und autonomes Fahren. Sie nehmen im Zusammenspiel mit Kameras und Radarsensoren die Umgebung wahr, messen Abstände und erkennen Hindernisse, indem sie durch hunderttausende Abstandsmessungen pro Sekunde ein exaktes 3D-Bild der Umgebung erzeugen.
Die Messungen erfolgen ähnlich wie bei der Geschwindigkeitsmessung per Laser mittels unsichtbarem und augensicherem Laserstrahl, der von der Umgebung reflektiert und vom lichtempfindlichen Empfänger des Sensoren erkannt wird. Der Sensor scannt die Umgebung in einem 360-Grad-Winkel und auf bis zu 245 Meter Entfernung.