Als Zimmermeister und Unternehmer Christoph Vayhinger im September einen Kühlschrank abzugeben hatte, dachte er sofort an die Menschen im Ahrtal, die durch die Flutkatastrophe im Sommer in Mitleidenschaft gezogen wurden. Er machte sich schlau – und in der Tat wurden und werden dort jegliche Küchengeräte dringend benötigt.
„Ich sammelte im Freundes- und Familienkreis“, erinnert sich der 52-Jährige. „Und so kamen drei Kühlschränke, ein Öl-Radiator, Bohrmaschinen, Akkuschrauber und allerlei Küchenutensilien zusammen.“

Darüber hinaus 2650 Euro als kleine finanzielle Hilfe. An einem Freitag Ende September fuhr er dann mit seiner Lebensgefährtin nach Erftstadt, traf sich mit zuvor kontaktierten Handwerkern und Bekannten von Freunden, die dort wohnen. Gemeinsam wurden die Dinge dort verteilt, wo sie benötigt wurden.
Die Bilder, die Christoph Vayhinger in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen sahen, erschütterten ihn zutiefst. „Man kann sich nicht vorstellen, was für ein Leid dort entstanden ist“, berichtet er. „Es sieht aus wie im Krieg – immer noch.“
Der Konstanzer fügt hinzu: „Häuser sind weggeschwemmt worden, es gibt vielerorts weder Wasser- noch Stromversorgung. Die Menschen stehen vor dem Nichts. Die Handwerker fangen mit Sonnaufgang an und hören erst auf, wenn es dunkel wird. Und keine fünf Kilometer ist alles Friede, Freude, Eierkuchen als sei nichts gewesen.“
Er versprach den Betroffenen vor Ort, die teilweise alles verloren haben und bei denen noch nicht viel staatliche Hilfe angekommen ist, auch weiterhin seine Unterstützung. „Bald kommt der Winter und viele Häuser haben keine Heizung mehr, da alles neu aufgebaut werden muss“, sagt er. „Also fahren wir am Freitagmorgen wieder ins Ahrtal, um Werkzeug und Öfen zu bringen.“
Das benötigen die Menschen nun
Derzeit nimmt er Spenden entgegen. „Die Menschen benötigen sämtliche gute und funktionierende Handmaschinen“, sagt er und zählt auf: „Werkzeugkästen, Schnellbau-Schrauben, Eisenwaren, Flexscheiben, Isolierband, Kabelbinder, Mörtelkübel, Kabel, Kabeltrommel, Verlängerungskabel, Kellen, Schutzbrillen, Gehörschutz, Rätschensatz, Lampen, Abdeckplanen, Staubsauger, Wasserwaagen, Panzertape, Silikon und Quetsche, Spaxschrauben, Maurerschnur, Malerbedarf, Akkumaschinen, Kreissägen, Kärcher. Quasi alles, was der Handwerker braucht.“ Dazu gerne auch Öl- oder Holz-Öfen sowie Geldspenden.
- Sie wollen spenden? Wer Christoph Vayhinger und seine Konstanzer Handwerkerkollegen unterstützen will und bis Donnerstagabend dringend benötigte Hilfsmittel oder Geldspenden beitragen möchte, erreicht ihn über die E-Mail-Adresse fegnescht@web.de.
„Ich kann jedem versichern und auch nachweisen, dass alle Hilfen direkt ankommen“, erklärt Christoph Vayhinger. „Ich möchte nicht als der große Gönner dastehen, es geht nicht um mich, sondern um Hilfe. Solidarität ist wichtig und wenn wir helfen können, sollten wir dies auch tun.“

Peter Stader von Stader Jungpflanzen stellt einen 7,5-Tonner zur Verfügung, damit Christoph Vayhinger die Hilfsmittel ins Krisengebiet transportieren kann. „Ein großer Dank an meine Handwerkerkollegen, die spontan und unbürokratisch mithelfen“, so der Initiator der Aktion.