Der Start ins neue Jahr hat in Konstanz und Umgebung schon mal ohne größere Probleme geklappt. Laut Polizeipräsidium war es eine „Silvesternacht auf normalem Konstanzer Niveau“ ohne herausragende Ereignisse. Ab Mitternacht sei es zu deutlich mehr Einsätzen von Polizei und Feuerwehr gekommen, dabei ging es hauptsächlich um Streitigkeiten und Ruhestörungen sowie kleinere Brände. In Konstanz hätten unter anderem Hecken und Abfalleimer gebrannt, sagte ein Polizeisprecher auf Nachfrage.

Die Polizei meldete lediglich zwei besondere Vorfälle – dabei hatten die Betroffenen jeweils Glück im Unglück. So kam es gegen 0.35 Uhr in der Straße Am Pfeiferhölzle in Konstanz zu einem Unfall mit einem Kind, der aber glimpflich ausging. Eine 39-jährige Autofahrerin war mit ihrem Opel Zafira in Richtung Taborweg gefahren. Vor einem Mehrfamilienhaus befand sich ein Sechsjähriger mit seiner Mutter auf der Fahrbahn.

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Auf Anweisung der Mutter rannte der Junge nach dem Entzünden eines Feuerwerkkörpers in Richtung Gehweg, um aus dem Gefahrenbereich zu gelangen. Dabei lief er gegen die hintere rechte Tür des vorbeifahrenden Wagens und stürzte. Zur vorsorglichen Untersuchung wurde er mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Feuer durch Wunderkerzen entzündet?

Fünf Minuten später brannte es in der Mannheimer Straße in Wollmatingen auf einer Terrasse. Vermutlich durch unsachgemäße Verwendung von Feuerwerk entzündeten sich Terrassenmöbel sowie ein Regal. Die verständigte Feuerwehr konnte das Feuer mittels C-Rohr rasch löschen.

Von Wunderkerzen ausgelöst? Bei einem Brand in der Mannheimer Straße entstanden 5000 Euro Schaden.
Von Wunderkerzen ausgelöst? Bei einem Brand in der Mannheimer Straße entstanden 5000 Euro Schaden. | Bild: Feuerwehr Konstanz

Allerdings musste die Fassade teilweise geöffnet werden, um sicherzustellen, dass sich der Brand nicht unter die Isolierung ausgeweitet hatte. Auch die angrenzende Wohnung und die darüberliegenden Balkone wurden von den Feuerwehrleuten aus der hauptamtlichen Wache sowie den Abteilungen Wollmatingen und Altstadt kontrolliert.

An der Außenwand und den Möbeln entstand laut Polizei ein Schaden von etwa 5000 Euro. Ein Tatverdacht richtet sich gegen einen Mann in Begleitung von mindestens drei Kindern, der kurze Zeit zuvor im Bereich der Terrasse Wunderkerzen entzündet hatte. Die Ermittler im Polizeirevier Konstanz hoffen auf hilfreiche Zeugenangaben unter der Telefonnummer 07531 9950.

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22 Einsätze innerhalb von 16 Stunden

Die haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr waren zwischen dem Mittag des 31. Dezembers und dem Neujahrsmorgen 22-mal gefordert, wie Feuerwehrsprecher Fabian Daltoe berichtete. Besonders positiv sei diesmal aufgefallen, dass die Straßen frei von Feuerwerk gehalten wurden. „So konnten die Einsatzkräfte schnell an die jeweiligen Einsatzstellen gelangen.“

Feuerwehrleute bekämpfen in der Silvesternacht in Konstanz ein Feuer in einem Müllcontainer.
Feuerwehrleute bekämpfen in der Silvesternacht in Konstanz ein Feuer in einem Müllcontainer. | Bild: Feuerwehr Konstanz

Stadtreinigung lobt die Bürger

Auch Henry Rinklin, Leiter der Konstanzer Stadtreinigung, ist zufrieden mit dem Verlauf der Silvesternacht und vor allem mit dem Neujahrsmorgen. „Wir waren ab sechs Uhr morgens mit 20 Personen im Einsatz, und unsere Bilanz fällt erstaunlich gut aus“, sagte Rinklin dem SÜDKURIER auf Nachfrage.

„Es war auf jeden Fall weniger Müll als an Neujahr 2023“, so Rinklin. Dennoch seien wieder knapp zehn Tonnen Knaller- und Raketenreste zusammengekommen. „Es waren aber zum Glück weniger Scherben dabei als in den vergangenen Jahren – und vor allem hatten die Bürger den Müll an vielen Stellen schon gut für die Abholung zusammengeräumt“, lobte er.

Nur einzelne Raketen oder Böllerreste deuten darauf hin, dass hier am Herosé bei der Bischofsvilla einer der Schwerpunkte fürs ...
Nur einzelne Raketen oder Böllerreste deuten darauf hin, dass hier am Herosé bei der Bischofsvilla einer der Schwerpunkte fürs Silvesterfeuerwerk war. | Bild: Kirsten Astor

Als Knaller-Schwerpunkte nannte Henry Rinklin die üblichen Stellen: an den Uferzonen an der Seestraße, am Kiosk im Stadtgarten und an der Herosépromenade auf den Treppenstufen. Am späten Montagvormittag war von der Silvesterböllerei aber fast nichts mehr zu sehen – der Stadtreinigung sei Dank.

Zwei Brände bei den Nachbarn

Etwas härter traf es in der Silvesternacht die Thurgauer Nachbarn. In der Konstanzer Nachbargemeinde Tägerwilen geriet gegen 21.30 Uhr ein Balkon eines Mehrfamilienhauses in Brand. Die Feuerwehr Tägerwilen war rasch vor Ort und brachte das Feuer unter Kontrolle. Zwar wurde niemand verletzt, laut Kantonspolizei entstand jedoch ein Schaden von einigen zehntausend Franken. Die Brandursache wird noch untersucht.

Auf diesem Balkon ist nichts mehr zu retten: Hell loderten die Flammen am Silvesterabend in Tägerwilen.
Auf diesem Balkon ist nichts mehr zu retten: Hell loderten die Flammen am Silvesterabend in Tägerwilen. | Bild: Kantonspolizei Thurgau

Auch in Ermatingen gegenüber der Insel Reichenau mussten Einsatzkräfte wegen eines Feuers ausrücken. Nach bisherigen Erkenntnissen brannte gegen 1.30 Uhr eine gebrauchte Feuerwerksbatterie im Keller eines Mehrfamilienhauses und verursachte eine starke Rauchentwicklung. Die Bewohner konnten das Feuer löschen. Die angerückten Feuerwehren Ermatingen und Salenstein lüfteten das Gebäude. Auch hier kam glücklicherweise niemand gesundheitlich zu Schaden.