Es wird sich zeigen, was das Ergebnis für Nese Erikli bei der Landtagswahl wert ist – und wozu sie es nutzt. Nimmt man ihre Antwort auf das Schreiben von Oberbürgermeister Uli Burchardt, dann lässt sich ein altbekannter Reflex wiedererkennen.

Schuld an der Misere sind demnach die anderen: Nese Erikli schiebt den Schwarzen Peter der Bundespolitik (und namentlich dem CDU-Bundestagsabgeordneten Andreas Jung) zu oder gibt ihn an die Stadt Konstanz (und Uli Burchardt als Absender der Protestnote) zurück. Sie positioniert sich damit als treue Statthalterin der Landesregierung und des Sozialministers Manfred Lucha.

Die Menschen aber, die in dem Spiel so gar nicht vorkommen, treibt anderes um. Sie haben genug von einem Desaster, das zu großen Teilen eben doch der Landespolitik zuzuordnen ist. Warum nutzt die Landtagsabgeordnete ihre komfortable Ausstattung mit mehr als 42 Prozent im Wahlkreis nicht voll fürs Krisenmanagement? Es ist eine vertane Chance.