Noch stehen die Leichtbauhallen zur Flüchtlingsunterbringung auf Klein Venedig. Aufgrund des Regens ist der Untergrund mehr als matschig. Viele Konstanzer fragen sich: Gibt es in diesem Jahr wieder die kleine Gastronomieeinheit See-Oase mitsamt der großen Sandkiste?
Die Antwort lautet nicht nur Ja, sondern wird noch von der Aussage von Tino Schumann getoppt: „Wir haben die Ausschreibung gewonnen und können die See Oase hier vier Jahre lang betreiben.“ Gemeinsam mit Kay Brüggemann ist er für das saisonale Angebot am Seeufer verantwortlich.
Der Bereich ist ein Anlaufpunkt in Sachen Sicherheit
Über diese Planungssicherheit und dem wesentlichen Stückchen Kontinuität ist auch der Präventionsrat der Stadt Konstanz glücklich, denn „es braucht gewisse Stationen, wie Kioske oder kleine Gastronomie, als Anlaufpunkte in Sachen Sicherheit“, stellt der Präventionsratsvorsitzende Manfred Hölzl fest.
Zum einen hätten die jeweiligen Betreiber ein wachsames Auge, was sich im Umfeld abspiele, zum anderen könnten sich Besucher hilfesuchend an das Personal wenden. Wesentlich seien derartige Angebote aber auch, um Besucher überhaupt anzuziehen. „Auch ein Programm braucht es unbedingt. Es muss bespielt sein“, so Hölzl.
Das habe im vergangenen Jahr bereits gut funktioniert. Tino Schumann und Kay Brüggemann hatten mit verschiedenen Kooperationsprojekten Anlässe geschaffen und damit unterschiedliche Zielgruppen sowie eine Altersdurchmischung erreicht.
In Kooperation mit der Tanzschule Tanzwerk hatte es zum Beispiel eine Salsaparty mit kostenlosen Workshops gegeben. Mit Zumba-, Samba- und Salsa-Abenden soll es in dieser Saison weitergehen, aber auch Electro-Lounge und Familientag mit Hüpfburg sind geplant, um nur einige Beispiele zu nennen.
Spaß haben – Geht das hier auch mit kleinem Geldbeutel?
Und eben dies ist genau im Sinne des Präventionsrates. „Es geht um die soziale Komponente. Schüler, die kein Geld in der Tasche haben, haben die Möglichkeit, ohne Kaufzwang das Ambiente zu genießen“, so Manfred Hölzl. Das heißt: Sie können ihre mitgebrachten Getränke konsumieren, die Musik genießen und an den kostenlosen Workshops teilnehmen.
Gleichwohl gebe es noch Luft nach oben. Alle Beteiligten hoffen zunächst, dass nach Abbau der Leichtbauhalle das Gelände wieder einigermaßen hergerichtet und die Löcher, die gerade bei Dunkelheit nicht ungefährlich sind, wieder gefüllt werden. Und zwar nicht nur in dem Bereich der „heiligen 20 Meter“, wie Schumann den Streifen zwischen Uferweg und Festplatz humorvoll tituliert, sondern auch auf dem Gesamtgelände.

Dies sei vor allem rund um die Tischtennisplatten vonnöten, wie Manfred Hölzl im Namen des Präventionsrates sagt. „Drumherum sind ausnahmslos Matschkuhlen“, stellt er fest und regt in Richtung Stadtverwaltung an, dass ein paar einfache Platten verlegt werden sollten.
Ebenso fehlten Sitzgelegenheiten bei diesen Spielmöglichkeiten. „Die Balken von der Laube, die im Zuge des Flohmarktes ohnehin verlegt werden müssen, würden hier wirklich Sinn machen“, so Hölzl.

Und noch ein Problem will gelöst werden: der Schimmel!
Froh über den Toiletten-Container auf Höhe des Sealife Centers sind Tino Schumann und Kay Brüggemann. Dies sei ein Riesenfortschritt nach der ersten Variante, den Dixi-Klos. Schön sei allerdings anders, findet der Präventionsrat, der sich eine bunte Bemalung, beispielsweise von Graffiti-Künstlern, vorstellt.
Dies ist aktuell allerdings nicht das vordringlichste Problem, denn: Im Container schimmelt es. Und das geht nun mal gar nicht. „Wir brauchen keine Luxus-Toiletten, aber sauber sollten sie zumindest sein“, sagt Schumann.

Im vergangenen Jahr wurde eine Teilbeleuchtung realisiert. „Wir fanden es zu hell. Die Betreiber der See-Oase haben gesagt, es ist hell genug, damit kein Blödsinn passiert, und dunkel genug, dass es Atmosphäre gibt“, schildert Manfred Hölzl. Jetzt solle nach Ansicht des Präventionsrates die Beleuchtung bis zur Grenze hin – direkt entlang des Uferweges – ergänzt werden. Diese Anregung sei schon an die entsprechenden Fachämter weitergeleitet worden.
Hölzl hofft, dass diese Maßnahme auch in einem vernünftigen zeitlichen Rahmen umgesetzt werde. Am Geld jedenfalls dürfte es nicht scheitern, denn „der Gemeinderat hat schon längst etwa 80.000 Euro für die Verschönerung und für kleine Infrastrukturmaßnahmen für Klein Venedig eingestellt“, berichtet Manfred Hölzl.
Wichtig sei ein angenehmes Ambiente, um während der Sommermonate das Besucheraufkommen am See- und Rheinufer zu entzerren und die sogenannten Hotspots zu verhindern. „Wenn das Drumherum zum Wiederkommen einlädt, dann haben wir gewonnen“, ist Manfred Hölzl überzeugt und fügt an: „Und dann können wir es Stück für Stück weiterentwickeln.“