Wenn sich viele tausend Menschen in der Innenstadt aufhalten, zum Beispiel an Brückentagen, an Samstagen oder in den Ferien, kommt es zwangsläufig zu Stauungen. Etwa an Ampeln oder vor Läden, Gaststätten, Cafés und Buden.
Nach dem Grün ist vor dem Gedränge
Ein handgemachtes Nadelöhr jedoch sorgt am Bahnhofplatz seit Monaten alle paar Minuten für ein großes Menschenaufkommen – vor allem wenige Augenblicke, nachdem die Ampel beim Übergang zum Einkaufszentrum an der Ecke Bodanstraße grün anzeigt. Dann drängen sich die Menschen Schulter an Schulter zwischen dem Gebäude, in dem dereinst das Finanzamt ansässig war, und den Baustellenzäunen davor.
Über rund 50 Meter ist an Social Distancing nicht zu denken. Und da unter freiem Himmel die wenigsten Menschen eine Maske tragen, ist der Schutz vor Viren kaum gegeben. „Wir nennen das nur noch die Corona-Gasse“, sagt Manfred Schneider, der in dem Gebäude eine Anwaltskanzlei führt.
Bis Frühjahr 2021 keine Besserung in Sicht...
Laut Stadtverwaltung hat eine Überlinger Firma die eingezäunten Flächen für eine Baustelle für den Zeitraum vom 4. Februar 2019 bis 31. März 2020 beantragt. „Die Firma restauriert und renoviert das Casino Jackpot im Bahnhofplatz 10 im Hinterhof sowie das Gebäude zum Bahnhofplatz„, schreibt Ulrich Hilser von der Pressestelle der Stadt. „Das zuständige Architekturbüro teilt auf Anfrage mit, dass die Baustelleneinrichtungsfläche voraussichtlich noch bis ins Frühjahr 2021 benötigt wird.“

Die eingezäunte Fläche wird „gelegentlich“ benötigt
Der gegenwärtige Fußweg mit 1,50 Meter Breite verlaufe an der Gebäudefassade entlang. Zuvor sei der Fußweg außen herum geführt. „Viele Passanten kümmerte das nicht, sie öffneten den Bauzaun und gingen durch den Baustelleneinrichtungsraum. Die Baustelle steht nicht still, gelegentlich wird Baumaterial angeliefert und im hinteren Gebäude verarbeitet“, so Ulrich Hilser. „Eventuell kann man den Fußweg auf zwei Meter verbreitern zur Einhaltung der Corona-Regeln, allerdings ist die eingezäunte Fläche laut des Architektenbüros ziemlich eng.“