Mit insgesamt 1177 Einsätzen sei 2020 ein eher ruhiges Jahr gewesen, erklärt Pressesprecher Maximilian Obermaier. Das waren 247 Einsätze weniger als 2019 mit 1424 Einsätzen. Als Grund lässt sich der Corona-bedingte Lockdown anführen, wodurch in Betrieben und in Einrichtungen wie der Universität weniger Menschen unterwegs waren.

262 Brände, 546 Hilfeleistungen, 291 Fehlalarme, ...

Auch die Notrufe wegen piepsender Rauchmelder gingen zurück, da mehr Leute zu Hause blieben. Außerdem gab es 2020 keine schweren Unwetter. 863 Einsätze arbeiteten allein die hauptamtlichen Feuerwehrangehörigen ab.

„Die weiteren 314 Einsätze wurden von den ehren- und hauptamtlichen Einsatzkräften gemeinsam bewältigt“, sagt der Pressesprecher. Die Einsätze teilten sich demnach wie folgt auf: 262 Brände, 546 technische Hilfeleistungen, 58 Tiereinsätze, zehn Umwelteinsätze, 291 Fehlalarme, ein Notfalleinsatz und neun sonstige Einsätze.

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Insgesamt konnten 273 Personen gerettet werden, wovon 114 verletzt waren. Für 18 Personen kam jegliche Hilfe zu spät. Die hohe Zahl an geretteten Personen ist unter anderem auf die vorgenannten Einsätze zurückzuführen. Dazu kommen noch die zahlreichen Türnotöffnungen, nach denen Menschen in ihrer Wohnung verunglückt waren.

Für Maximilian Obermaier bleibt vor allem der Brand am 28. März in besonderer Erinnerung. „Das war der erste große Einsatz unter Corona-Bedingungen“, berichtet er. Am Morgen waren die Feuerwehrkräfte zu einem Kellerbrand in der Cherisy-Straße gerufen worden. Dabei mussten mehr als 60 Menschen die ehemaligen Kasernengebäude verlassen.

Dieses Archivbild zeigt die verrußten Briefkästen im Flur.
Dieses Archivbild zeigt die verrußten Briefkästen im Flur. | Bild: Feuerwehr Konstanz

Die Bewohner, die teilweise noch in Schlafbekleidung ins Freie kamen, konnten in zwei großen Bussen der Stadtwerke vorübergehen untergebracht und versorgt werden. Es habe einen zweiten Bus gebraucht, weil es sonst zu eng geworden wäre, erläutert Obermaier.

Bereits am 12. Januar hatte es ebenfalls einen Einsatz mit vielen betroffenen Menschen gegeben. Die Feuerwehr war um die Mittagszeit zu einem Kellerbrand in die Max-Stromeyer-Straße gerufen worden. Aufgrund der hohen Kohlenstoffmonoxid-Konzentration im gesamten Gebäude wurden vorsorglich 22 Bewohner des Hauses für eine Nacht in einem Hotel untergebracht.

Am 12. Januar 2020 brannte es in einem Keller in der Max-Stromeyer Straße. (Archivbild)
Am 12. Januar 2020 brannte es in einem Keller in der Max-Stromeyer Straße. (Archivbild) | Bild: Wagner, Claudia

Nur drei Tage später rückte die Feuerwehr zu einem Brand in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung in die Stickerinnenstraße aus. 50 Menschen mussten die Einrichtung vorübergehend verlassen, was zu einem Großalarm für die mehrere Hilfsorganisationen im Landkreis führte. Das Feuer konnte glücklicherweise schnell gelöscht und der Schaden gering gehalten werden.

Feuer in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Industriegebiet. (Archivbild)
Feuer in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung im Industriegebiet. (Archivbild) | Bild: Schuler, Andreas

Den 1. August werden indes die Anwohner des Elblingwegs und der Hardergasse wohl nicht so schnell vergessen: über 1,5 Millionen Liter Trinkwasser aus einer geborstenen Versorgungsleitung flossen durch Gärten, über die Straße und Hofeinfahrten sowie in Keller, wo Wasser und Schlamm teilweise bis zu 50 Zentimeter hoch standen. Die Wassermenge entspricht etwa einem zwei Meter tiefen Schwimmbecken von 50 mal 15 Metern Größe.

Im August 2020 rückten die Einsatzkräfte mitten in der Nacht zu einem Wasserrohrbruch aus. (Archivbild)
Im August 2020 rückten die Einsatzkräfte mitten in der Nacht zu einem Wasserrohrbruch aus. (Archivbild) | Bild: Feuerwehr Konstanz
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