Herr Romer, mit wem sind Sie jetzt eigentlich zusammen? Mit Antonia, wie es kurz vor Weihnachten im TV zu sehen war?

Ja, wir sind jetzt offiziell ein Paar. Sie war zuletzt ein paar Tage bei mir und Silvester habe ich bei ihr in Norddeutschland verbracht.
Und was ist mit Julia?
Ich war bei Julia in München und sie war direkt nach dem Dreh noch eine Woche länger bei mir. Das war echt schön. Aber es wäre ja auch auf eine Fernbeziehung hinaus gelaufen. Wir sind aber einfach zu unterschiedlich. Sie ist eher introvertiert, ich bin eher extrovertiert. Julia geht nicht auf Feste, ich aber schon. Daher war das für mich auf Dauer unvorstellbar.
Dabei haben Sie mit ihr in einer Staffel schon Zukunftspläne mit Kindern geschmiedet...
(lacht) Da haben Sie mich jetzt aber erwischt. Die Kinderplanung steht nicht an. In der Situation hat es gepasst, aber man darf nicht alles so ernst nehmen. Klar stand dann in den Medien: Ist Julia schon schwanger? Darüber kann ich lachen, das war nur Spaß. Mir hat ein Zuschauer sogar geschrieben, dass er eine Wiege für uns hätte.
Und was war mit Sophia?
(lacht laut) Jetzt habt Ihr exklusives Material. Tatsächlich lief nach Julia zunächst noch mal was mit Sophia. Aber wir haben bemerkt, dass es nicht über die freundschaftliche Ebene hinausgehen konnte.
Also unterm Strich: Sie hatten mit allen drei etwas und haben sich am Ende für Antonia entschieden.
(lacht) Ja, so kann man das sagen.
Die Frauenwelt wird traurig sein, dass Sie in festen Händen sind.
Da sind bestimmt ein paar traurig. Aber ich bin jetzt fest vergeben und das ist auch gut so.
War das Ihr festes Ziel vor der Show?
Das war natürlich der Hintergedanke. Dass es nachher auch noch so gut passt, war nicht zu erwarten. Ich habe vorher gesagt: Auch wenn ich nicht die große Liebe finde, ist es mir die Erfahrung trotzdem wert. Dass am Ende beides geklappt hat – umso besser.

15.000 Frauen haben sich laut RTL für Sie beworben. So viele wie noch nie, wie der Sender mitgeteilt hat. Macht Sie das stolz?
Da bilde ich mir nichts drauf ein. Ich bin immer noch der gleiche, das können Freunde und Familie bestätigen.
Gibt es viele Mädels, die um ihr Haus laufen und Ihnen begegnen wollen?
Nicht mehr so viele wie im Sommer. Aber ab und an steht jemand bei den Rindern und wartet auf mich. Das sind dann aber nur die Hardcore-Fans.
Beim Zuschauen bekam man den Eindruck, dass die Teilnahme für Sie ein riesengroßer Spaß war.
Absolut. Ich bin ja auch der Typ für so etwas. Man muss aber auch mit Kritik umgehen können. Wenn man das nicht kann, sollte man auf keinen Fall mitmachen. Man könnte Geld verteilen unter den Menschen im Fernsehen und es würde Menschen geben, die ein Problem damit haben. Die kritisieren einfach alles und jeden. Und so eine Show ist für die natürlich ein gefundenes Fressen. Das weiß man vorher und damit muss man umgehen können.
Wie gehen Sie denn damit um?
Manchmal ist es einfach nur schade, weil mich Menschen kritisieren, die mich überhaupt nicht kennen. Ich bleibe da aber immer sachlich. Ich finde es aber blöd, wenn man jemanden beleidigt. Aber klar: Es gab Dinge, die ich hätte besser machen können. Für konstruktive Kritik bin ich zu haben. Aber wenn jemand schreibt, du bist blöd und hässlich, dann antworte ich: Alles klar, gut, danke für die Meinung.
Es gibt also nicht nur Fans der Sendung und nicht nur Fans von Paddy Romer?
Die Produktionsfirma war superglücklich mit der Sendung, das ist Fakt und die hohen Einschaltquoten sprechen ja auch für sich. Die Facebook-Community mag mich nicht, diese Menschen meckern an allem herum. Die sind 50 Jahre und älter und wollen Bauer sucht Frau so, wie es immer war: Mit Bauern, die deutlich älter sind als ich und für die die Landwirtschaft der Hauptberuf ist. Ich habe da halt eigentlich gar nicht hinein gepasst – und trotzdem war die Sendung ein großer Erfolg. Das Niveau ist mittlerweile ein anderes und dieses klassische Format, das das Klischee des Bauern bedient hat, das gibt es nicht mehr. Es gibt ja auch immer weniger Landwirte im Hauptberuf. Die Produktionsfirma hat gesagt: Wir entscheiden, was Bauer sucht Frau ist und niemand anders. Außerdem wurde mir erzählt, dass sich nach dieser Sendung so viele Jungbauern beworben haben wie nie für die nächste Staffel.
Wie hat sich das tägliche Leben verändert? Werden Sie auf der Straße angesprochen?
Da derzeit so wenige Menschen unterwegs sind und alle eine Maske tragen, ist das kein Problem. Neulich stand ich vor einem Sportgeschäft in der Innenstadt, da kam dann gleich die ganze Belegschaft heraus und wollte Bilder mit mir. Das ist schon lustig, die Leute sind dann auch sehr freundlich. Früher gab‘s Autogramme, heute sind es Bilder.
Sind denn auch Menschen aufdringlich geworden?
In Konstanz eher weniger. Durch Corona bin ich ja auch fast nie unterwegs. Aber es gibt auch Menschen, die rufen hier an und wollen mit mir reden. Mittlerweile habe ich sämtliche Telefonnummern von der Website unserer Rinderzucht heruntergenommen, aber sie kursieren immer noch. Neulich habe ich auf Instagram mal wieder einen Live-Stream gemacht, da haben bis zu 2000 Leute zugeschaut. Dann hat irgendjemand unsere Telefonnummer reingeschrieben – danach hat es Sturm geläutet und ich musste das Telefon ausstecken. Viele wollen mich einfach kennenlernen und das ist echt nett. Aufdringlich sind die wenigsten.
Wie viel Fanpost erhalten Sie?
Ich bekomme tatsächlich immer mal wieder Briefe oder Karten. Das meiste läuft aber über Instagram. Da gibt es ständig Nachrichten.
Als wir im Frühjahr hier saßen, haben Sie erzählt, dass Sie sich vorstellen könnten, irgendwann beim Fernsehen zu arbeiten. Gibt es da mittlerweile etwas Konkretes?
Ich konnte viele Kontakte herstellen. Im Moment bin ich aber noch exklusiv bei der Produktionsfirma unter Vertrag. Aber da wird sicher noch das eine oder andere kommen.
Was schwebt Ihnen denn vor? Moderation? Schauspielerei?
Das Problem ist: Wenn ich jetzt als Schauspieler daher komme, denkt jeder sofort an Bauer sucht Frau. Ich lasse mich jetzt ein bisschen überraschen, was für Angebote kommen. Es gibt sicherlich ein paar Formate, bei denen ich sofort dabei wäre.
Zum Beispiel? Bauernkalender?
Ja klar, da müsste aber mein Körper fit gemacht werden, so kann ich ihn nicht präsentieren (lacht laut). Antonia möchte unbedingt zu Let's Dance, ich würde gerne ins Dschungelcamp und meine Machete mitnehmen (lacht). Wenn da eine Anfrage käme – das würde ich machen. Auch das Sommerhaus der Stars wäre etwas für mich. Das ist alles RTL, aber wie gesagt: Noch habe ich einen Vertrag mit Magis TV und die machen nur Bauer sucht Frau. Das ist ein Subunternehmen von RTL.

Auf Instagram sind Sie mittlerweile ein gefragter Mann.
Ja, das war schon verrückt. Nach der letzten Folge hatte ich plötzlich 20.000 Follower mehr. Derzeit sind es über 70.000, Tendenz steigend. Vor einem Jahr waren es noch 100. Echt der Wahnsinn. Neulich hat mich ein 17-Jähriger beschimpft, ich sei abgehoben und arrogant. Der kannte mich ja gar nicht. Ich hatte dann mit dem Lied ‚Major Tom, völlig losgelöst‘ reagiert und gesagt: Sorry, Leute, ich bin jetzt total abgehoben. Andere Follower haben den armen Kerl dann richtig attackiert, er musste dann seinen Instagram-Namen umbenennen. Das ist echt verrückt. Ich gehe grundsätzlich mit Hatern positiv und sachlich um.
Gibt es etwas, was Sie bereuen?
Ich muss sagen, dass ich relativ zufrieden bin. Hier und da hätte man etwas anders machen können, klar. Auch was ich teilweise gesagt habe. Da wurde versucht, mir ein Strick daraus zu drehen. Manche Medien und Follower haben es nicht gut gemeint mit mir – aber das ist halt so. Plötzlich stehen große Berichte über mich in der Bild, das ist schon ungewöhnlich. Jeden Tag kommt irgendwo irgendein Artikel über mich. Gleichzeitig musste ich die Sache mit Antonia geheim halten. Und dann postet Antonia ein Bild vom Konstanzer Weihnachtsbaum und gleich kam ein Bericht auf Promiflash, dass sie in Konstanz sei. Das hat sie dann sofort wieder gelöscht. Das ist schon gewöhnungsbedürftig, wenn man nicht mehr machen kann, was man möchte. Aber das gehört dazu.
Immer mal wieder kamen Gerüchte auf: Der Romer ist ja gar kein Bauer.
Ja, was soll ich dazu sagen. Das ist ein echter Schmarrn. Ich komme ja gerade vom Feld von der Arbeit als Landwirt. Klar, ich bin auch Student und wir haben noch einen weiteren Betrieb. Nur, weil ich Landwirt im Nebenerwerb bin, bedeutet das doch nicht, dass ich kein Bauer bin. Ich habe das Gefühl, dass unser Modell das Modell der Zukunft ist: lieber mehrere kleine Betriebe als einen großen Komplex. Wenn man heute von der Landwirtschaft so einfach komplett leben könnte, würde ich das gerne machen. Aber das gehört immer mehr der Vergangenheit an.
Jetzt würde eigentlich die Fasnacht beginnen. Paddy Romer war auch vor Bauer sucht Frau auf dem Bodanrück als Fasnachter bekannt.
Das tut natürlich richtig weh. Ohne Fasnacht fehlt etwas. Aber vielleicht ist es in diesem Jahr ganz gut, denn ich wäre ganz schön auf die Schippe genommen worden. Also Glück im Unglück für mich (lacht). Was willst du machen – in diesem Jahr gibt es aus bekannten Grünen keine Fasnacht. Da müssen wir durch.
Wann wurde eigentlich gedreht?
Wie haben in einer Woche im Sommer sämtliche Folgen abgedreht. Das wussten die Zuschauer natürlich nicht. Ich wurde ja heftig kritisiert, dass ich mich so spät erst für eine Frau entschieden habe. Vielen war nicht bewusst, dass ich mich aber innerhalb von drei Tagen entschieden habe – und nicht erst nach zwei Monaten, wie es im Fernsehen aussah. Die zwei Monate waren eine Zusammenfassung von nur einer Woche. Am Donnerstag habe ich die Mädels auf dem Schiff kennengelernt, am Freitag sind sie dann zu mir gekommen. Dann saßen wir auf dem Balkon zum Wurst essen. Am Samstag sind wir zu den Kühen, Sonntag ist Antonia ausgezogen und am Montagmorgen habe ich mich entschieden. Montag bis Mittwoch war Dreh mit Julia, das Kamerateam ist am Donnerstag abgereist. Julia war dann noch bis Montag hier bei mir.
Wo haben die Mädels denn gewohnt bis zur Entscheidung?
Die Mädels haben in drei verschiedenen Hotels in Litzelstetten und Konstanz gewohnt. Sie sollten sich vorher und nachher nicht unterhalten, das sollte ja alles vor der Kamera stattfinden. Mein Vater hat die drei dann in Litzelstetten mit dem Traktor abgeholt. Ich wollte alle drei gleichzeitig hier haben und nicht hintereinander.
Welche Bedeutung hat Corona gespielt in der Show?
Es gab einen großen Corona-Test für alle zu Beginn der Dreharbeiten. Danach blieben wir unter uns. Also kein Problem. Auch beim Treffen in Berlin im Herbst wurden alle getestet.
Waren denn die einzelnen Szenen authentisch oder gestellt?
Nur das Öffnen der Briefe war gestellt. Das war ein ganzer Drehtag. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich schon entschieden. Aber wir mussten das ja irgendwie dokumentieren. Viele behaupten, alles sei gefaked und wir würden nach Skript reden. Das ist Quatsch, da wird nichts vorgesagt, da ist nicht gestellt und da wird nichts hingedreht. Auch der zeitliche Ablauf der Staffeln war genau so, wie wir es gedreht hatte. Das Öffnen der Briefe war das einzige, was gestellt war. Aber der Zuschauer braucht ja eine zusammenhängende Geschichte. Die Auswahl war auch meine persönliche. Eine Realisatorin fragte mich, ob ich in dieser Szene die Julia nicht küssen wollte, das würde doch so toll passen. Aber das wollte ich nicht, weil es für mich nicht gepasst hatte. Das wäre nicht mein Stil gewesen, da Sophia hinterm Eck stand. Ich bin vielleicht ein Casanova und ein Frauenversteher. Aber irgendwo hört es auf. Ich habe doch auch Anstand.
Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Ein Traum wäre eine Selbstständigkeit. Ich sehen mich als Ballermann-Sänger. Da hätte ich Mega bock drauf.
Also eher die unseriöse Schiene. Also eher Jürgen Drews als Nathan der Weise?
Ich habe Spaß am Leben und bin nicht der Mega seriöse Typ. Klar kann ich auch seriös, aber das andere macht mir mehr Spaß. Ballermann fände ich schon cool.
Wer Sie jemals am Schmotzigen Dunschtig im Rathaus Dingelsdorf als lautstarker Bohland Biber erlebt hat, würde das sofort unterschreiben...
Ja, absolut. Mir macht das halt einfach Spaß. Jedem das seine. Ich unterhalte die Leute gerne. Jetzt mache ich aber erst einmal mein Studium fertig, in eineinhalb Jahre bin ich Master of Engineering, das ist ja auch nicht verkehrt.
Wie kamen Sie eigentlich auf die Idee, bei Bauer sucht Frau mitzumachen?
Ich hatte mich 2019 von meiner Freundin getrennt. Da kam ich im stillen Kämmerlein im Juli 2019 auf diese Idee. Ich hätte mich ja bis kurz vor Schluss umentscheiden können. Doch es lief von Anfang an super. Ende Oktober gab es den ersten Anruf. Das wusste lange Zeit niemand, weil ich nichts davon erzählt habe. Am Geburtstag vom Vater Ende Dezember 2019 habe ich in lustiger Runde davon erzählt, dass ich mich beworben habe. Der Vater hat mich dann angeschaut und gesagt: Patrick, die nehmen dich.
Gab es Geld für die Teilnahme?
Ja, 3000 Euro. Aber wegen des Geldes macht man das nicht.
Haben Sie aufgrund der Sendung und ihre plötzliche Bekanntheit Geld verdient? Stichwort Werbeverträge?
Mit Instagram verdient man schon Geld. Im Januar dürfte ich so rund 2000 Euro netto verdienen. Pro 10.000 Views bekomme ich 100 Euro von einem Werbepartner für einen Post. Ich habe 70.000 Follower, meine Storys schauen bis zu 100.000 Menschen an, dann sind das rund 1000 Euro. Wenn ich dann für ein Produkt zwei Storys machen, komme ich auf 2000 Euro. Dann macht man natürlich mehrere Storys für mehrere Produkte. Antonia zum Beispiel verdient rund 4000 Euro im Januar. Ich mache Werbung für eine Outdoor-Marke und eine Tee-Marke. Diese Marken sind auf Instagram-Marke spezialisiert. Dann produziere ich eine Story und erkläre das Produkt und warum es so toll ist. Das Instagram-Publikum ist ja eher jung, da passen ältere Bauern nicht unbedingt rein.
Fragen: Andreas Schuler