Alles ist dicht. Nichts tropft, nichts leckt. Die blauen auffälligen Rohre, die zurzeit im Herosépark parallel in einer Höhe von 4,5 Metern entlang des Seerheins führen, erfüllen ihren Job tadellos. Ihr Job? Sie sollen die Abwässer der Häuser, die entlang des Seerheins stehen, in die Kläranlage abführen. Warum? Weil der 70 Jahre alte Kanal in der Reichenaustraße, der sonst die Abwässer aufnimmt, zurzeit von den Entsorgungsbetrieben der Stadt Konstanz (EBK) saniert wird.

Entlang am Seerhein sind in 4,5 Metern Höhe die oberirdischen Abwasserleitungen installiert. Sie übernehmen momentan die Aufgabe des ...
Entlang am Seerhein sind in 4,5 Metern Höhe die oberirdischen Abwasserleitungen installiert. Sie übernehmen momentan die Aufgabe des Kanals in der Reichenaustraße, der gerade saniert wird. | Bild: Steinert, Kerstin

Seit Anfang Januar sind die Arbeiten im vollen Gange. Jeden Tag sieht man Bauarbeiter mit orangenfarbenen Westen oder in wasserdichten Ganzkörperanzügen auf dem Mittelstreifen der Straße hantieren. Auf der Baustelle geht es richtig flott voran, wie Nele Steurer, Pressesprecherin der EBK, auf SÜDKURIER-Nachfrage bestätigt. Das liege vor allem an der „sehr guten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen beteiligten Firmen und Ämtern“. Aber auch der Wettergott meine es gerade gut mit ihnen. Die milden Temperaturen würden die Arbeiten erleichtern.

„Aktuell befinden wir uns am Ende des zweiten Abschnitts des Linereinbaus, räumlich zwischen der Kreuzung Reichenaustraße/Schneckenburgstraße und dem Kreisverkehr Reichenaustraße/Klingenbergstraße“, sagt Steurer. Der erste Bauabschnitt, zwischen der Schänzlebrücke und der Kreuzung Reichenaustraße/Schneckenburgstraße sei bereits erfolgreich abgeschlossen. Der dritte und letzte Abschnitt werde dann bald zwischen dem Kreisverkehr Klingenbergstraße und dem Ebertplatz eröffnet.

Bild 2: Es geht flott voran in der Reichenaustraße. Liegen die Kanalarbeiten gut im Zeitplan?
Bild: Schönlein, Ute

Fahrbahnen werden teilweise verengt

Aber so richtig viel sehen können Autofahrer, Radfahrer, Anwohner oder Spaziergänger nicht. Denn die eigentliche Arbeit wird unterirdisch gemacht – ohne dabei die Straße groß aufzureißen. „Die Kanalsanierung in der Reichenaustraße erfolgt im geschlossenen Verfahren. Das bedeutet, es ist kein aufwändiger Straßenaufbruch notwendig, sondern der Kanal wird von innen saniert“, erklärt die Pressesprecherin Steurer.

Für die oberirdischen Arbeiten muss aber trotzdem teilweise die Straße abgesperrt werden. Daher gebe es „Verkehrseinschränkungen im gesamten Baubereich zwischen der Schänzlebrücke und dem Ebertplatz“. Abschnittweise werde die Fahrbahn je Richtung auf eine Spur verengt und das Tempo gedrosselt. „Einschränkungen gibt es nicht nur für den motorisierten, sondern auch für den Fuß- und Radverkehr, vor allem im Herosé-Park und auf dem Fuß- und Radweg zwischen Kreisverkehr Klingenbergstraße und Ebertplatz. Hier sind Umleitungen ausgeschildert“, sagt Steurer.

Bei der Schänzlebrücke führen die oberirdischen Abwasserleitungen wieder zurück in den Kanal.
Bei der Schänzlebrücke führen die oberirdischen Abwasserleitungen wieder zurück in den Kanal. | Bild: Steinert, Kerstin

Aber: Die Reichenaustraße sei zu jeder Zeit der Baumaßnahme fahrbar. Eine Vollsperrung werde dank der geschlossenen Bauweise nie notwendig sein. Daher könne Streurer auch sagen, dass ihnen keine „Probleme oder brenzlige Situationen“ auf der Straße bekannt seien. Auch nicht bei der aktuell verkürzten Linksabbiegespur von der Reichenau- auf die Schneckenburgstraße beim Media Markt/Edeka. „Wir sind zufrieden mit der Umsetzung der Arbeitsbereiche und der Verkehrssituation“, sagt die EBK-Sprecherin.

Bis voraussichtlich Mitte April müssen Verkehrsteilnehmer und Anwohner entlang der Reichenaustraße in unterschiedlichen Abschnitt mit Einschränkungen rechnen. Mit allen Abschluss- und Nacharbeiten soll die Sanierungsmaßnahme bis Mai abgeschlossen sein.

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