Die Zuschauer schunkelten, jubelten, applaudierten und lachten aus voller Kehle. Der potenzielle Fasnachtsbühnen-Nachwuchs begeisterte bei der fünften „Hall of Fame“ im Foyer der Spiegelhalle. Die Narrengesellschaft Niederburg richtete die Veranstaltung gemeinsam mit dem Theater Konstanz aus.
Das Niveau der jungen Talente war hoch
Das kurzweilige Gesamtprogramm war hitverdächtig: Eine gute Stunde mit qualitätsvollen, höchst unterschiedlichen Darbietungen, bar jeglicher Nullnummer, vielmehr großes Narrenkino.

Bühnennachwuchs, um die Zukunft zu sichern, kann jeder Narrenverein brauchen. Eben aus diesem Grund hat die Narrengesellschaft Niederburg gemeinsam mit dem Theater das Format „Hall of Fame“ aus der Taufe gehoben.
Mit Erfolg, denn hier wurden beispielsweise Yasin Amin und Enea von Stechow entdeckt, die in diesem Jahr neuerlich nicht nur die Fernsehfasnacht bereicherten.
talentierter Nachwuchs auf der Bühne
Die Konstanzer Narrenvereine wären gut beraten, Talentsucher zur „Hall of Fame“ zu entsenden. Sie könnten den talentierten Nachwuchs direkt von der Bühne pflücken und mit neuem Narrenblut ihr eigenes Programm verjüngen. Tun sie nur nicht. In diesem Jahr haben sie eine große Chance vertan, denn alle Nachwuchskünstler haben Narrenbühnen-Potenzial.

Tanzgruppe vereint Generationen
Das Ballett des Fanfarenzugs Niederburg, welches die „Hall of Fame“ eröffnete, ist eigentlich schon außer Konkurrenz, da es bereits das Narrenspiel im Konzil bereicherte. Gemischte Ballette sind selten.
Darüber hinaus vereint diese Tanzgruppe Generationen, denn mit strahlendem Lächeln tanzen hier Elf- bis 45-Jährige gemeinsam. Und vor allem versteht es diese Gruppe, die Zuschauer nicht zuletzt aufgrund ihrer Ausstrahlung und Authentizität mitzureißen.

Kinderkantorei ist mit dabei
Warum die Kinderkantorei unter Leitung von Steffen Schreyer nicht schon früher mitgemacht hat, kann man sich fragen. Inbrünstig sangen die Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zehn Jahren ein Potpourri bekannter Fasnachts-Hits – gekonnt, versiert und mit Esprit, sodass die Zuschauer sofort mitschunkelten.
Fernseh-Fasnachts-Programmchef Heinz Maser, der auch nicht anwesend war, hätte sich durchaus überlegen können, ob dieser charmante Kinderchor nicht eine Bereicherung für die Sendung „Konstanzer Fasnacht aus dem Konzil„ wäre.

Der zwölfjährige Elia Armbruster setzte sich souverän ans Klavier und sang gekonnt „We are the world“. Auch wenn es sich um keinen Fasnachtsschlager handelte, so wurden seine gesanglichen Qualitäten und seine Bühnenpräsenz überdeutlich.
Ein Beatboxer fasziniert
Aus Fasnacht und Narretei macht sich Beatboxer Matthias Eckerdt (16) bekennender weise (noch) nichts, aber dennoch genoss er den Auftritt und die Zuschauer waren fasziniert von seiner rhythmisch-melodiösen Geräusch-Performance, die er mit seiner Stimme beziehungsweise dem Mund hervorzauberte.
Im Gegensatz zu ihm kann Christopher Engler (23) bereits auf zehnjährige Bühnenerfahrung bei den Fürstenberglern zurückblicken. Mit einer kessen Bütt und seinem Talent für Fasnachtshumor und Dialekt-Imitationen feierte er auch in der Spiegelhalle einen Erfolg.
Kommissar Knautsch und Inspector Insider
Fast nicht von der Bühne zu bekommen waren Karl Kaspar (19) und Carsten Bosch (18) von der eigentlich dreiköpfigen Formation Echsotherm.
Als Kommissar Knautsch und Inspector Insider erzählten sie eine skurrile und nicht unbedingt immer nachvollziehbare Geschichte, brillierten aber durch ihre Bühnenpräsenz, unnachahmliche Mimik und ihre trefflichen – zum Teil zweistimmig dargebotenen – Gesangsnummern, die zwischen Yesterday-Adaption über Monty Python-Revival bis hin zum genialen Ortspolizisten-Rap changierten.

Auf der Bühne fühlen sich die beiden wie Fische im Wasser und alleine das Ausrichten des Mikrofons spielen sie zum urkomischen Sketch aus. Auch Echsotherm verfügt über vielerlei Potenziale, die in verfeinerter Variante das Zeug für grandiose Lacherfolge auf der Narrenbühne hat.